Torquator Tasso toller Zweiter in King George VI Stakes

Zum Sieg hat es nicht ganz gereicht, doch der von Marcel Weiß für das Gestüt Auenquelle trainierte Torquator Tasso zeigte am Samstag bei seinem Start in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot einmal mehr, dass er eines der besten Pferde der Welt ist.

Der fünfjährige Adlerflug-Sohn, der unter Rene Piechulek als 17,0:1-Außenseiter in das mit von sechs Pferden bestrittene Steherrennen über 2400 Meter gegangen war, belegte in einem phantastisch gelaufenen Rennen den zweiten Platz. Gemeinsam mit dem längsten Außenseiter im Feld, dem von William Muir und Chris Grassick trainierten Pyledriver (Patrick McDonald), machte der deutsche Gast in der mit 1,25 Millionen Pfund dotierten Gruppe I-Prüfung den Sieg klar vor dem Rest unter sich aus.

Abgeschlagen landeten dagegen die hochgehandelten Dreijährigen Westover und Emily Upjohn am Ende im Nirvana, am weitesten kam aus der Favoritengruppe als Dritter noch der von John und Thady Gosden trainierte Mishriff (James Doyle). Hinter Aidan O’Briens Broome belegte Ralph Becketts Irish Derby-Sieger Westover den fünften Platz, Emily Upjohn, die Zweite aus den Epsom Oaks, wurde nur Letzte.

Es gab richtig Tempo in dem Sommer-Highlight, denn nicht nur Broome, von dem man das erwarten konnte, wollte sich die Spitze sichern, auch Colin Keane auf dem 2,6:1-Favoriten Westover, wollte sich die Spitze sichern. Beide führten zunächst vor Pyledriver, hinter dem Emily Upjohn vor Torquator Tasso zu sehen war, hinter dem Mishriff nach einem verpatzten Start, bei dem er einige Längen verlor, zunächst die rote laterne trug.

Im Kampf um die Spitze setzte sich nach einigen hundert Metern schließlich Westover durch, der mit zwei Längen vor Broome führte, dahinter der gleiche Abstand bis zu Pyledriver auf dem dritten Platz, gefolgt von Emily Upjohn und Torquator Tasso. dann , etwa nach der Hälfte des Rennens, machte Broome wieder Druck auf Westover, beide hatten sich auf gut drei, vier Längen von Pyledriver abgesetzt, dahinter war die Reihenfolge unverändert.

So ging es in den Schlussbogen, und hier merkte man bald, dass Westover dieses Rennen nicht gewinnen würde, denn er konnte schon dem Druck von Broome nicht mehr standhalten, und Pyledriver und Torquator Tasso kamen nun auch näher, während Emily Upjohn auch nicht mehr viel zu verkaufen hatte. Als es in die Zielgerade ging hatte Broome noch den Kopf in Front, doch das nur für einen ganz kurzen Moment. Denn während Westover innen geschlagen war, kam außen von Broome bereits Pyledriver an die Spitze. Und der fünfjährige Harbour Watch-Sohnm der im vergangenen Jahr den Coronation Cup gewonnen hatte, wirkte bei seinem Angriff bärenstark.

400 Meter vor dem Ziel hatte sich der Hengst vorne frei gemacht, an der Außenseite kam nun aber auch Torquator Tasso immer stärker auf. Gemeinsam mit Mishriff versuchte er, Pyledriver nachzusetzen, während der Rest hier schon ohne Chance war. Mishriff musste auf den letzten 200 Metern dann auch passen, und so war es nur noch Torquator Tasso, der in der Nähe von Pyledriver bleiben konnte.

Erreichen, und wirklich gefährden, konnte er Pyledriver aber dann doch nicht. Und auch wenn dieser ganz zum Schluss noch etwas wegbrach, was nur ein Schönheitsfehler war, hatte 19,0:1-Außenseiter im Ziel zwei Längen Vorsprung vor “TT”. Dieser war seinerseits am Ende aber nicht weniger als acht Längen vor Mishriff, der Platz drei belegte. Eine weitere Weltklasseleistung also vom deutschen Arc-Sieger, und das auf nicht einmal optimalem Boden. In Sachen Titelverteidigung in Longchamp stehen bei Deutschlands Stargalopper die Zeichen also wohl auf “grün”.

 

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