Eins ist gewiss: Der Sieger des diesjährigen RWE Rhein-Ruhr AG Derby-Trials wird am 23.Juli in Hamburg-Horn nicht in die Startboxen für das Deutsche Derby einrücken. Aus simplem Grund: N’oubliez jamais steht nicht im Aufgebot für die Gruppe-I-Prüfung. Start-Ziel blieb der von Hans Blume in Heumar für den Stall Kentucky Days trainierte Hengst sicher voraus.
‚Der Ritt von Terry Hellier war erste Sahne. Vielleicht läuft N‘ oubliez jamais nun in der Union.‘ Auch der zweitplatzierte Dwilano steht nicht im Derby-Aufgebot.
Peter Remmert: ‚Weiter als 2200 Meter darf es für Dwilano nicht sein. Nun starten wir in Bremen im Listenrennen. Ein späteres Ziel ist das Fürstenberg-Rennen in Iffezheim.‘
Der drittplazierte Nobileo musste hier die erste Niederlage seiner Laufbahn hinnehmen. Wido Neuroth: ‚Er kam spät frei, hatte nicht den besten Rennverlauf.‘ Der Hengst bleibt auf Derby-Kurs, wie auch Elcanos. Mario Hofer: ‚Ihm fehlte noch etwas die Reife, den Sprung ins Rating hat er noch nicht geschafft.‘
Von den beiden Schiergen-Pferden kam Diophas als Fünfter vor Albarello ins Ziel. Sie dürften für Hamburg im Gespräch bleiben. Enttäuschend schnitt die stark beachtete Die Nacht ab. Sie kam als Letzte über die Linie.
Möglicherweise zu früh „die Flinte ins Korn“ geworfen hatte der Besitzer von Caudillo, als er den Hengst aus dem Lengericher Stall von Dr. Andreas Bolte nach dem schwachen Debut in Dortmund aus dem Deutschen Derby genommen hatte. Beim zweiten Start revidierte der Acatenango-Sohn heute im Maidenrenen nämlich den Eindruck von Dortmund und gewann gegen starke Konkurrenz in ebenso starker Manier.
Unter Norman Richter wartete Caudillo in der Zielgeraden mit viel Speed auf, was dem scheinbar Start-Ziel siegenden West Pacific noch das Rennen kosten sollte. „Er ist noch unroutiniert und wird erst einmal eine Pause erhalten, danach wird über die weitere Route entschieden“, so Dr. Andres Bolte zu seinem Hengst.
Der über 2200 Meter führende Ausgleich III wanderte durch Classic Decision an den Stall von Michael Trybuhl, der früher am Raffelberg tätig war und seit einigen Jahren in Köln ansässig ist. Unter William Mongil setzte sich der vierjährige Vettori-Sohn, der sich als guter Ankauf für Besitzerin Maria Höll erwiesen hat, gegen Ulbino und Antonio Gold durch. „In Düsseldorf ist er weite Umwege gegangen und zog nicht durch“, erklärte der Trainer den kürzlichen fünften Platz seines Schützlings, der sich heute eindrucksvoll rehabilitierte.
Classic Decision war im Übrigen der dritte Sieger aus einem Trybuhl-Stall, denn Michaels Bruder Andreas, ebenfalls früher in Mülheim und inzwischen in Köln zu Hause, hatte zuvor die Sieger Runaway im Araberrennen und eine Stunde später Big Time im ersten Ausgleich III abgesattelt.
Zum großen RWE-Renntag hatte man sich alle Mühe gegeben, den Besuchern eine rundum geschmackvoll gestaltete Bahn angeboten. Musik und Stände rundeten ein buntes Bild ab. Der Besuch konnte sich sehen lassen, unterhalb der zweiten Tribüne war eine Leinwand aufgebaut, so dass man auch die WM verfolgen konnte.
Am Toto wurde das Ergebnis des Vorjahres übertroffen, obwohl man im letzten Jahr sogar ein Rennen mehr auf der Karte hatte.