Um 16.45 mitteleuropäischer Zeit werden sich morgen die Blicke der deutschen Turfgemeinde nach England richten, wenn Gestüt Höny-Hofs Anabaa-Sohn Martillo in den St.James’s Palace Stakes der erste Vertreter eines deutschen Rennstalles seit 1994 ist. Damals hatte der von Andreas Wöhler trainierte Royal Abjar, der wie Martillo zuvor im Kölner Klassiker erfolgreich gewesen war, in dem Gruppe I-Rennen für die dreijährigen Meiler den sechsten Platz belegt.
Zehn Gegner wird Martillo, nach bisherigen Leistungen die absolute Nummer eins unter den deutschen dreijährigen 1600 Meter-Pferden, in Ascot antreffen. Darunter sind mit dem noch ungeschlagenen Clodovil und Indian Haven auch die Sieger der französischen bzw. irischen 2000 Guineas.
Weder der in den Lagardere-Farben laufende, mit Christophe Soumillon startende Fabre-Hengst, noch Indian Haven gelten bei den Buchmachern aber als Favoriten, denn diese Rolle übernimmt der von Sir Michael Stoute trainierte Aga-Khan-Hengst Kalaman, der in dieser Saison zwei Rennen gewonnen hat, zuletzt die Heron Stakes in Kempton auf Listenebene gewann. John Murtagh wird der Partner des Desert Prince-Sohnes sein.
Mit Zafeen (Daryll Holland) kommt der Zweite aus den englischen Guineas an den Start, gleich drei Pferde bietet Aidan O’Brien auf (gewann das Rennen in den letzten drei Jahren), von denen sich Stalljockey Mick Kinane für France entschieden hat, der hinter Indian Haven Zweiter in den irischen Guineas, zudem noch Vierter in Longchamp in der Poule d’Essai des Poulains war.
Kieren Fallon ist nach dem Flop von Hold That Tiger in den englischen 2000 Guineas (er wurde als Favorit 17. von 20) wieder der Partner von Hold That Tiger, mit dem er bereits im Vorjahr das Grand Criterium in Longchamp gewonnen hatte. Sehr großes Interesse gilt auf der Insel aber dem Comeback von Statue of Liberty. Der Hengst, der bei zwei Starts noch ohne Niederlage ist, gewann fast genau auf den Tag vor einem Jahr beim Royal Ascot-Meeting die Coventry Stakes, hat danach aber nie mehr ein Rennen bestritten.
Jamie Spencer wurde für den Hengst als Jockey verpflichtet. Hurricane Alan (Jimmy Fortune), Monsieur Bond (P.Scallan) und Tout Seul (Steve Carson) komplettieren das Feld, das man wohl wirklich als „Creme de la Creme“ bezeichnen kann.
Trotz der bärenstarken Konkurrenz ist William Mongil (Foto), der bislang immer der Partner des Höny-Hofers war und es auch am Dienstag sein wird, vor dem Start nicht bange. „Martillo ist riesig drauf und ich halte ihn für ein wirklich richtig gutes Rennpferd. Natürlich wird in Ascot in einer anderen Liga gespielt als noch bei seinen letzten Rennen, aber wir fahren nach England, um mitzumischen“, gibt sich der Franzose durchaus optimistisch.
Die englischen Buchmacher bieten als höchsten Kurs auf Martillo 16-1 an, der Favorit Kalaman ist nur für 13-8 (26:10) zu haben.
Wettmarkt St.James’s Palce Stakes: Kalaman 13-8, Clodovil 9-2, Indian Haven 6-1, Zafeen 11-1, Tout Seul 14-1, France 14-1, Hold That Tiger 14-1, Martillo 16-1, Statue of Liberty 25-1, Monsieur Bond 33-1, Hurricane Alan 50-1.