Aidan O’Brien: Der Meistercoach aus Irland

Normalerweise ist der Breeders´ Cup ein Kampf zwischen Amerika und Europa. Bei der ersten Doppelveranstaltung der Geschichte am Freitag und Samstag in Monmouth Park wird das nicht anders sein. Doch diesmal ist das Kontingent unseres Kontinents zahlenmäßig relativ überschaubar, werden nur wenige Europäer in die Boxen einrücken. Aber ein Coach feuert aus allen Rohren. Es ist der Meister aus dem irischen Ballydoyle Aidan O´Brien.

Und der Starcoach sattelt fünf absolute Asse. Mit dem Arc-Sieger Dylan Thomas bietet er den aktuellen Arc-Sieger im Turf auf, den er bereits zweimal mit High Chaparral gewann. George Washington ist die Hoffnung im Classic, mit ihm will er die amerikanische Phalanx im Dirt-Spektakel durchbrechen. Schließlich besitzt Excellent Art in der Mile beste Chancen auf den Titel, All My Loving startet im Filly & Mare Turf und Achill island nimmt den Juvenile Turf in Angriff.

Dylan Thomas könnte der heißeste Favorit der gesamten Veranstaltung werden. Insider rechnen damit, dass der Kurs des Paris-Helden auf 20:10 fällt. Da verwundert es nicht, dass der Crack zahlreiche Pferde abgeschreckt hat. Man rechnet mit einem der kleinsten Starterfelder der letzten Jahre.

Beste Chancen also für Aidan O´Brien besser abzuschneiden als vor einem Jahr, als für ihn wenig zusammenlief. George Washington wurde im Classic Sechster, Scorpion Fünfter und Hurricane Run Sechster im Turf. Aussie Rules (Achter) und Ad Valorem (13.) spielten in der Mile keinerlei Rolle.

Seit seinem ersten Starter 1998 sattelte der Ire 39 Starter beim Breeders´ Cup, gewann drei Rennen. Sechsmal wurden seine Pferde Zweiter, viermal Dritter, einmal Vierter, fünfmal Fünfter und fünfmal Sechster. Sie verdienten insgesamt 6.082.020 Dollar.

Das ist natürlich nur ein Bruchteil seiner Top-Triumphe. Aidan O´Brien wurde 1969 in County Wexford, Irland, geboren. Nach einer erfolgreichen Karriere als Reiter (war irischer Amateur-Champion 1993 und 1994) schaffte er als Trainer schnell den Durchbruch, ist inzwischen Privattrainer des mächtigen Coolmore Stud. 1997 bereitete er die Sieger der Irish 1000 Guineas, der irish 2000 Guineas und das Irish Derby vor. Nur ein Jahr später gewann er mit King of Kings seinen ersten Klassiker in England (2000 Guineas).

Dreimal sattelte er Istabraq als Sieger des Champion Hurdle, war also auch im National Hunt-Sport, seiner ersten Trainerstation, weiterhin sehr erfolgreich. 2001 wurde er Champion in England, war damit der erste Trainer aus einem anderen Land, dem auf der Insel so etwas gelang seit dem legendären Vincent O´Brien.

Sage und schreibe 23 Gruppe I-Siege brachte er in diesem Jahr auf sein Konto. Damals gewann er auch mit Johannesburg das Breeders´ Cup Juvenile.2002 gelang O´Brien die Titelverteidigung in England und Irland. Mit High Chaparral (auch zweifacher Breeders´ Cup-Sieger) und Hawk Wing stellte er die beiden Erstplatzierten des Englischen Derbys. Rock of Gibraltar stellte mit sieben Gruppe I-Siegen hintereinander eine neue Bestmarke.

2004 verlief enttäuschend für den Star-Trainer, was auch mit der Trennung von Michael Kinane zu tun hatte. Jamie Spencer wurde der Nachfolger als Stalljockey, doch hielt diese Verbindung nur bis zum Saisonende an.

Mit dem Engagement von Kieren Fallon kehrte der Erfolg zurück, was Erfolge mit Footstepsinthesand (2000 Guineas), Virginia Waters (1000 Guineas), Oratorio (Eclipse Stakes, Irish Champion Stakes), Scorpion (Grand Prix de Paris, St. Leger) und den Super-Zweijährigen George Washington, Rumplestiltskin und Horatio Nelson belegen.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Aidan O´Brien mit George Washington die 2000 Guineas, mit Dylan Thomas das Irish Derby und die Irish Champion Stakes. Alexandrova dominierte die Epsom Oaks, Irish Oaks und Yorkshire Oaks.

Nach einem schleppenden Saisonstart trumpfte der Ballydoyle-Master in der Poule d´Essai des Poulains mit Astronomer Royal auf, seine Pferde landeten auf den Plätzen eins, drei und vier. Dylan Thomas holte sich den Prix Ganay, Scorpion die Coronation Stakes. Auch das Irish Derby wurde mit Soldier of Fortune eine Beute des Trainers. Vier Sieger sattelte er in Royal Ascot. Aber ganz besonders wichtig war natürlich der erste Triumph im Arc mit Dylan Thomas.

Auch in den USA ist Aidan O´Brien (wie bereits erwähnt) ein besonders erfolgreich. Neben den drei Breeders´ Cup-Siegen (High Chaparral war im Turf 2003 das erste Pferd, das seinen Titel erfolgreich verteidigte; Johannesburg im Breeders´ Cup Juvenile 2001) sorgten Powerscourt (Arlington Million 2005), Ciro (Secretariat Stakes 2000) sowie Landseer und Aussie Rules in den Shadwell Turf Mile Stakes 2002 und 2006 für Schlagzeilen in den USA. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn Aidan O´Brien diese Bilanz am Wochenende nicht weiter verbessern würde.

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