Bereits um 12:00 Uhr am Sonntagmittag vor den Rennen wurde auf dem Areal der Dortmunder Rennbahn im Hufeisenrestaurant Hans-Hugo Miebach (76, Foto), der langjährige Vereinspräsident in Wambel, aus diesem Amt verabschiedet. 38 Jahre lang, seit 1972, stand der Besitzer des Gestüts Wittekindshof dem Rennverein vor und lenkte die Geschicke stets mit großer Motivation sowie aller Ruhe, Kraft und mit großen Visionen.
„Im Alter von 38 Jahren habe ich das Amt übernommen und nun ist nach genau 38 Jahren Schluss“, sagte Miebach mit etwas Wehmut. Gleich vier Laudatoren fanden sich zu Ehren von Hans-Hugo Miebach ein. Albrecht Woeste sprach für das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, Manfred Ostermann für die Besitzervereinigung.
Für den Dortmunder Rennverein übernahmen Dr. jur. Werner Himmelmann, Vizepräsident in Dortmund, und der ehemalige Geschäftsführer Walter Mehring das Wort und verabschiedeten Miebach offiziell aus seinem Amt.
Der 76-Jährige bleibt als Ehrenpräsident dem Rennverein erhalten. Diektoriums-Präsident Albrecht Woeste verlieh Hans-Hugo Miebach die goldene Medaille des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen für seine langjährigen Verdienste im deutschen Galopprennsport.
Bereits auf der letzten Mitgliederversammlung des Dortmunder Rennvereins gab Miebach zum Entscheidung zum Rückzug bekannt.
Der Dortmunder Rechtsanwalt Markus Sträter ist Miebachs Nachfolger in Dortmund und damit der achte Präsident in Dortmund-Wambel. Vor allem die Verwirklichung des Baus der Dortmunder Allwetterbahn im Jahr 1981 – die erste ihrer Art europaweit – geht auf das Engagement Miebachs zurück und man darf wohl mit Fug und Recht behaupten, dass der Wambeler Kurs wohl kaum noch existieren würden, wenn nicht die Sandbahn erbaut worden wäre.
Bereits seit 1977 wurde die Dortmunder Haupt-Tribüne verglast, in weiser Voraussicht auf die Allwetterbahn und den damit verbundenen zahlreichen Winterrenntagen, an denen die Zuschauer gute Sicht auf die Galopprennen und Schutz vor der Kälte finden sollten. Die Glastribüne wird nun nach Hans-Hugo Miebach benannt.
Stets war es auch Miebachs Anliegen, die Sommer-Renntage in Dortmund zu erhalten. Er kämpfte mit aller Macht dafür und ihm gelang auch dieses Unterfangen, denn mit dem Großen Preis der Dortmunder Wirtschaft ist unverändert eines der Sommer-Highlights im deutschen Turf-Kalender zu finden. Auch früher im Jahr ist der Große Preis der Sparkasse Dortmund eine wichtige Anlaufstation für Dreijährige, die auf das Deutsche Derby zielen.
Hans-Hugo Miebach war ein starker Präsident, der in internen Diskussionen stets betonte, dass er sicher nicht an einem Amt klebe. „Nun bekommen jüngere Menschen die Chance, sich zu beweisen. Es ist Zeit für mich abzutreten“, so Miebach, den seine große Passion, der Galopprennsport, so richtig nie loslassen wird, wie er versicherte. Miebach scheute während seiner Zeit als Präsident nicht eine einzige Diskussion, beleuchtete immer jedes Thema von allen Seiten.
Nicht nur für den Dortmunder Galopprennsport ist und bleibt Hans-Hugo Miebach eine herausragende Persönlichkeit. Pferde wie der Champion Tiger Hill, Derbysieger Next Desert und die mehrfache Gruppe I-Siegerin Elle Danzig sind nur drei der herausragenden Galopper aus seinem Gestüt Wittekindshof. Seit vielen Jahren ist die Zuchtstätte im sauerländischen Rüthen-Kneblinghausen eine Top-Adresse und von immens wichtiger Bedeutung für den gesamten deutschen Turf.
