Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Diese Weisheit kommt im Turf schon mal öfters zum Tragen, so auch am Mittwoch am zweiten Tag des diesjährigen Cheltenham-Festivals. Denn als alle in der zur Gruppe I zählenden Queen Mother Champion Chase (400.000 Pfund) mit dem 100. (!) Festival-Treffer vom irischen Star-Coach Willie Mullins gerechnet hatten, sorgten am Ende andere für eine tolle Show.
El Fabiolo (1,2:1) hieß diesmal der Mullins-Starter, der vor dem Zug, so sahen es zumindest die Wetter, mal gar nicht verlieren konnte. Doch der Spanish Moon-Sohn, der allgemein nie als der beste Springer bekannt war, machte bereits am fünften Hindernis einen so schweren Fehler, dass ihn sein Reiter Paul Townend aufpullen musste.
Von dort an war das Rennen eine offene Angelegenheit. Kurz sah es so aus als könne mit Edwardstone der zweite Favorit des Rennens in die Bresche springen, doch auch der Schützling von Alan King konnte das Rennen nach einem Fehler am vorletzten Hindernis und einem daraus resultierenden Sturz nicht beenden.
Die Zeit für Captain Guinness war gekommen. Der Arakan-Sohn aus dem Stall von Henry de Bromhead übernahm vor dem letzten Hindernis das Kommando und gab dies unter einem harten Ritt von Rachel Blackmore (wie für de Bromhead ihr zweiter Meetingstreffer) bis ins Ziel nicht mehr ab. Gentleman de Mee, der zweite Mullins-Vertreter im Feld, kam zwar am Ende der geforderten 3200 Meter noch einmal näher aber letztlich nicht mehr ganz heran. Rang drei ging unblutig an Funambule Sivola (101:1) und damit an den letzten Finisher. Die Dreierwette zahlte sensationelle 11931.82:1.