Am Samstag, den 26. Juni hatte das Gestüt Etzean geladen um die 40 Jahre seines Bestehens zu feiern sowie die ebenso lange andauernde Betriebszugehörigkeit des geschätzten Gestütsleiters Gerhard Kredel. Bei festlichem Wetter wurde den Besuchern ein ganz besonders schönes Programm geboten. In bewährter und lockerer Manier führte Klaus Göntzsche durch das Programm, welches neben dem informativen Charakter auch viel Unterhaltsames zu bieten hatte. Christiane Weil-Dassbach als Tochter des Gründers Heinz Weil sprach die Begrüßungsworte und richtete ganz liebe Grüße von ihren Eltern aus.
Heinz Weil konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an der Feier teilnehmen, aber sein Werk wurde gebührend gewürdigt. Sehr gut gefiel das lockere Gespräch zwischen Klaus Göntzsche und Gestütsleiter Gerhard Kredel zu einzelnen Punkten in der genau genommen einundvierzigjährigen Geschichte des Gestüts. Gerhard Kredel berichtete und erzählte die Ereignisse aus seiner Sicht, die mit einigen Anekdoten gespickt einen erfrischenden Einblick in den Werdegang und die Erfolgsstory von Etzean gewährten.
Im Laufe des Vortrags wurde jedem klar wie stark Heinz Weil zusammen mit seinem Gestütsleiter Gerhard Kredel viele Bereiche der Vollblutzucht und Aufzucht nachhaltig beeinflusst hat. Neben der so naturnahen und eben pferdegerechten Haltung und Aufzucht der Pferde inklusive der Deckhengste hat er vor allen Dingen die Art der Fütterung durch seine enge Zusammenarbeit und Vorgaben an die nahe liegende Ebertmühle, deren Futtermittel heute von vielen führenden Gestüten verwendet wird, beeinflusst.
Im Bereich der Zucht hat sich das Gestüt Etzean inzwischen fest unter den führenden Betrieben etabliert und genießt auch international großes Ansehen. Aus der Etzeaner Zucht gingen im Laufe der Jahre eine stattliche Anzahl großer Sieger hervor, allen voran auch zahlreiche Gruppesieger inklusive mehrerer klassischer und Gruppe I-Sieger im In- und Ausland. Allen voran zu nennen ist natürlich der von Dr. Rolf Brunner gezogene Klassehengst Manduro, der 2007 immerhin zum besten Rennpferd der Welt gekürt wurde.
Weitere Top-Pferde von Etzeaner Pensionären gezüchtet sind in erster Linie auch der von Günter Merkel gezogene Champion Turfkönig – klassischer Sieger, Gruppe I-Sieger und neunfacher Gruppesieger, Dr. Rolf Wilhelms vor allem in den englischen Falmouth Stakes nicht zu beeindruckende Klassestute Proudwings, Hengste wie Denaro und Davidoff oder Flying Dash aus der Zucht von Dr. Klaus Schulte sowie der Nachwuchsbeschäler Lord of England (Züchter Klaus Hofmann) als Gewinner im Grossen Dallmayr-Preis auf höchster Ebene.
Für die eigene Zucht bedeutete der 1980 gezogene Experte-Sohn Nandino einen wichtigen Meilenstein. Er war eines von Heinz Weils Lieblingspferden und avancierte im Henckel-Rennen zum ersten klassischen Sieger für die Etzeaner Zuchtstätte. Der in Deutschland und Italien insgesamt als vierfacher Gruppesieger bewährte Nandino war außerdem noch überaus knapp und etwas unglücklich geschlagener Zweiter im Deutschen Derby. In 2007 avancierte die Monsun-Tochter Royal Highness in den USA in den Beverly D Stakes zur internationalen Gruppe I-Siegerin,im vergangenen Jahr galoppierte die Sholokhov-Tochter Night Magic im klassischen Preis der Diana der Konkurrenz Start-Ziel davon.
Weitere Top-Pferde – bis heute fast 80 Stakes-Pferde – aus der Etzeaner Zucht sind der auf höchster Ebene im Premio Vittorio di Capua als Gruppe I-Sieger profilierte Faberger, die zweijährige Gruppe I-Siegerin Noble Pearl, die Oaks d’Italia-Gewinnerin Meridiana, der Sales-Topper Tareno, der Winterfavorit Eden Rock, der Union-Rennen-Sieger Lecroix sowie Peace Royale, Peaceful Love, Royal Dubai, Pinot, Emilio Romano, Kabuki, Touch Down, Peu A Peu, Soave, sein schier unverwüstlicher Vollbruder Sacho, Le Jardin und der Sholokhov-Hengst Timos.
Zwischendurch wurde bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Und auch die Pferde kamen natürlich nicht zu kurz. Es gab eine Präsentation der drei Etzeaner Deckhengste Dashing Blade, Sholokhov und Lord of England unter der Regie von Ralf Kredel, der inzwischen fest in die Gestütsführung eingespannt ist. Ferner wurden Mutterstuten präsentiert, darunter die Monsun-Stute Night Woman als Mutter der klassischen Siegerin Night Magic, die einen Vollbruder zu der Sholokhov-Tochter bei Fuß hatte. Bei den Jährlingen fiel ein erstklassiger fuchsfarbener Lord of England-Hengst aus einer Halbschwester des Gruppesiegers Tareno ins Auge. Die einzelnen Gestütsmitarbeiter wurden vorgestellt und ihre Arbeit gewürdigt.
Das Ende der Veranstaltung bildete eine Ehrung von Gestütsleiter Gerhard Kredel und seiner gesamten Familie, die von Christiane Weil-Dassbach vorgenommen wurde. Die Natürlichkeit und Herzlichkeit hierbei ließ eine familiäre Atmosphäre sowie ganz klar erkennen, dass in Etzean ein tolles Miteinander herrscht, eine Harmonie zwischen den einzelnen Bereichen, die im Kleinen zusammen das Große schaffen können.