Der letzte Grand Prix der deut-schen Turfsaison ging am Sonntag nicht an ein mitfavori-siertes Pferd. Well Made (unser Foto) überraschte auf ’seinem‘ weichem Boden alle Kontrahenten, drehte im Einlauf mächtig auf und rang die führende Salve Regina auf den letzten Metern nieder.
155.000 Euro verdiente der fünfjährige Mondrian-Sohn mit diesem Sieg im 40. Deutsche Post Euro Express-Preis von Europa für seinen Eigner, das Gestüt Röttgen. Somit kam das Frühjahrs- und Herbstpferd dieser Prüfung zum Zuge, denn schon zu Beginn dieser Saison siegte Well Made doppelt auf Gruppe-Ebene.
Auch ein bedeutender Treffer für Terence Hellier, der zuletzt etwas ruhigere Zeiten durchmachte. Sein Engagement am Rau-Stall und dieser Sieg könnten ihn wieder in den Focus der Öffentlichkeit bringen, denn er ist unverändert einer der besten Jockeys, die das Land zu bieten hat.
‚Das war ein ganz hervorragender Ritt‘, wusste dann auch Trainer Hans Albert Blume zu attestieren. Für Well Made geht der Weg nun nach Italien in ein weiteres Gruppe I-Rennen. Interessant: Hellier hatte Well Made auch schon einmal in der Arbeit geritten!
Er wartete am Schluß des Feldes lange, es führte vom Fleck weg wie erwartet der Veteran Yavana’s Pace. Doch der tat sich heute schwer, mußte früh von seinem Reiter Keith Dalgleish unterstützt werden. In alter Manier spielte der zehnjährige Wallach aber fein mit und konnte zum Schluß den dritten Rang belegen.
Zweite wurde die erneut bravourös laufende Salve Regina, die unter Champion Andrasch Starke länger wie die Siegerin aussah, zweifelsohne wieder eine ganz tolle Vorstellung bot.
‚Schade, dass nun schon zum vierten Mal einer stärker war‘, vermeldete Andreas Schütz. Die blauen Farben von Godolphin-Racing waren nicht unter den ersten drei zu finden, liefen mit Narrative unplatziert.
Unterwegs ging der von Sadler’s Wells stammende Narrative wie ein potenzieller Sieger, hatte dann unter Frankie Dettori aber keine Möglichkeiten mehr. ‚Er pullte heute zu stark‘, hiess es von Seiten Saeed Bin Suroors.