Waldgeist-Wahnsinn in Paris – Enable geschlagen!

Waldgeist-Wahnsinn! Waldgeist, der in Besitz des Gestüts Ammerland und des Newsells Park Stud stehende Galileo-Sohn, hat Enables Traum vom Arc-Hattrick am Sonntag in ParisLongchamp jäh zerstört. Was für ein Triumph für die deutschen Besitzer Dietrich von Boetticher (Gestüt Ammerland) und Andreas Jacobs (Newsells Park Stud) im mit fünf Millionen Euro dotierten Qatar Prix de l’Arc de Triomphe (Gruppe I) über 2400 Meter. Auf den letzten Metern wurde Waldgeist, der von The Waldlerche Partnership gezogen wurde, aus dem Hintertreffen immer stärker und überflügele unter Pierre-Charles Boudot die bereits in Front gezogene Enable, die unter den Anfeuerungsrufen der zahlreichen Fans bereits auf der Siegerstraße schien. Rang drei ging an den von Jean-Claude Rouget trainierten Prix du Jockey Club-Sieger Sottsass (Cristian Demuro), der somit bester Dreijähriger im diesjährigen Arc wurde. 

Dabei machte sich auf der Tribüne bereits Feierstimmung breit, als Frankie Dettori auf der haushoch favorisierten Enable von Rang vier kommend in der Zielgeraden nach vorne zog. Unterwegs hatte der Sieger des Großen Preis von Baden, Ghaiyyath (Charlie Appleby/William Buick), wie erwartet für das Tempo gesorgt. An den Rails schien die Nathaniel-Tochter dann eigentlich schon auf dem Weg zum historischen Triple im Monstre-Rennen, doch dann schlug die große Stunde von Waldgeist (14,1). Pierre-Charles Boudot machte den Sieger aus dem Prix Ganay und zuletzt im Prix Foy jetzt mächtig flott. Mit jedem Galoppsprung kam der Vertreter der Ravensberger W-Familie der Gosden-Stute näher und näher Letztlich konnte Enable, die bislang als eines von acht Pferden den Arc zweimal gewinnen konnte, die entscheidende Attacke des von Andre Fabre trainierten Waldgeist, der hier 2018 Vierter wurde, nicht mehr kontern. „Ich hätte niemals gedacht, dass irgendein Pferd heute Enable wird schlagen können“, so ein überglücklicher Dietreich von Boetticher.

Und für einen Moment wurde es still auf der Rennbahn, Enable Fans lagen sich tröstend in den Armen. Doch was war das für ein Moment für den deutschen Rennsport! Das Gestüt Ammerland war als Züchter bereits im Jahr 2005 für einen Arc-Sieger verantwortlich. Damals gewann Hurricane Run. Für Meister-Trainer Andre Fabre war es bereits der achte Triumph im immer noch wichtigsten Rennen der Welt. Enable musste in diesem Jahr ihre erste Niederlage hinnehmen und das ausgerechnet in Paris. Natürlich hätten die Besucher sie auch gerne in diesem Jahr siegen sehen, doch diese Geschichten schreibt eben nur der Sport und Enable ist und bleibt was sie auch vor dem Rennen war. Eine Stute von Weltklasse. In der Weltklasse angekommen ist nun aber auch endgültig der fünfjährige Waldgeist für den es der insgesamt dritte Gruppe I-Treffer seiner Laufbahn war. Beim 14. Start war es der neunte Sieg für den Galileo-Sohn aus der Waldlerche. 75 Prozent an Waldgeist, der mit dem Sieg in Paris weitere 2.857.000 Euro verdiente, gehören dem Gestüt Ammerland, 25 Prozent dem Newsells Park Stud.

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