„Es wird Zeit, dass, bei allem Verständnis für die notwendigen, coronabedingten Hygienemaßnahmen, wieder in begrenztem Maße Zuschauer auf den Rennbahnen zugelassen werden.“ Mit diesem Appell meldete sich Dr. Michael Vesper nach seinem Sommerurlaub beim obligatorischen Telefon-Pressegespräch am Dienstagvormittag zurück.
„In Nordrhein-Westfalen ist in Zoos und Freizeitparks auf sieben Quadratmetern eine Person zugelassen. Rechnet man das auf die Kölner Bahn um, so dürften dort 4.000 Zuschauer sein. Wir benötigen in Phase 3 unserer Corona-Maßnahmen auch wieder Zuschauer, denn nur durch diese kann man Gelder durch Sponsoren, Eintritt und Catering generieren, von der Atmosphäre mal ganz abgesehen“, so der Direktoriums-Boss.
Bei der angesprochenen dritten Phase, in der man sich aktuell befindet, gibt es nach Aussage des Präsidenten von Deutscher Galopp drei unsichere Faktoren. Zum einen die erwähnte Zulassung von Zuschauern, die natürlich auch unverändert von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird, zum Zweiten die Frage, wie die Buchmacher zukünftig das Wettgeschäft weiter begleiten, und zum Dritten, in welcher Form man Zuschüsse leisten kann, um die Rennpreise wieder zu erhöhen.
„Wie in allen Teilen der Gesellschaft herrscht auch bei uns weiter große Unklarheit“, so Vesper. „Wir wissen aktuell auch nicht, wie es bei der wichtigsten Veranstaltung während Phase 3, der Großen Woche in Iffezheim, mit der Zulassung von Zuschauern aussieht. Wir appellieren an die baden-württembergische Landesregierung, dort Zuschauer zuzulassen.“
Sehr zufrieden äußerten sich Vesper und Geschäftsführer Jan Pommer über die ersten Sendungen mit dem neuen Partner Sport 1. „Sport 1 hatte einen Marktanteil von 3,3 Prozent, was ein gutes Ergebnis ist“, so Pommer. Ebenfalls sehr zufrieden war Vesper mit dem Derby-Meeting und den Renntagen am vergangenen Wochenende in Köln und Hoppegarten. „Die Ergebnisse bei diesen Veranstaltungen waren sehr erfreulich“, so der 68jährige.
Auch zum Thema Doppelveranstaltungen hatte Vesper etwas zu sagen. „Eigentlich hatten wir für Phase drei geplant, auch wieder mehr als eine Veranstaltung an einem Tag durchzuführen. Damals waren wir jedoch davon ausgegangen, dass zu dieser Zeit auch wieder Zuschauer zugelassen sind. Das gestaltet sich derzeit allerdings als schwierig. Dennoch haben wir weiterhin vor, auch wieder mehr als eine Veranstaltung an einem Tag durchzuführen, müssten dafür aber die Rennen so legen, dass ein ausreichender Wettumsatz für alle Veranstalter möglich ist.“