US-G?ste wirbeln im Cup und Stevens Super-Fabre-Start

Sie sind die Meister auf Dirt. Wenn es in den internationalen Großereignissen über Sand geht, dann müssen sich die Konkurrenten warm anziehen. Ganz warm. Denn die Amerikaner trumpfen nicht nur vor heimischer Kulisse im Breeders´ Cup Classic auf, sie gewinnen auch häufig andere hochkarätige Rennen auf dem Globus.

Erwartungsgemäß machte da auch der Dubai World Cup keine Ausnahme. Das mit sechs Millionen US-Dollar ausgestattete Rennen sah die US-Gäste mit Pleasantly Perfect und Medaglia D´Oro auf den ersten beiden Plätzen.

Und wie schon im Dubai Duty Free 50 Minuten zuvor riss auch dieses Finish die Besucher von den Sitzen. Denn in dem 2000 Meter-Spektakel setzten sich schon weit vor der Linie Medaglia D´Oro (Jerry Bailey) und Plesantly Perfect (Alex Solis) von der Konkurrenz ab.

Es wurde die Neuauflage der Schlacht dieser beiden aus dem Breeders´ Cup. Und wie nicht wenige vermutet hatten (siehe auch unsere ausführliche Vorschau in der Sport-Welt) wurden Medaglia D´Oro erneut die Finalmeter etwas weit, wurde er wie schon in Santa Anita noch abgefangen von Plesantly Perfect, der den fünften Cup-Sieg von Jerry Bailey vereitelte.

Diesmal betrug der Abstand eine dreiviertel Länge, während der stark beachtete Südafrikaner Victory Moon (W. Marwing, Trainer Mike de Kock hatte bereits zwei Rennen zuvor gewonnen) schon 5,75 Längen zurück als Dritter folgte, zwar noch Boden gutmachen, aber keine Siegchance geltend machen konnte.

Godolphins Grand Hombre eroberte das vierte Geld meilenweit zurück vor King´s Boy. Der Neu-Saudi aus der Zucht des Deutschen Manfred Ommer konnte sich kaum besser schlagen, verdiente mit Michael Kinane stolze 180.000 Dollar!

Richard Mandella, der Trainer von Plesantly Perfect, meinte nach dem vierten US-Sieg in neun Jahren im Dubai World Cup über seinen 6,7 Millionen Dollar-Schützling: ‚Es ist sehr befriedigend, wenn man seine Arbeit gut gemacht hat. Unser Pferd hatte am Anfang einiges gegen sich, wir hielten den Atem an. Ich dachte, es wäre einfacher. Er bekommt jetzt eine lange Pause, wird dann wieder auf den Breeders´ Cup vorbereitet. Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder nach Dubai.‘

Begonnen hatte der Auftakt der Vollblüter mit dem einzigen Godolphin-Coup. Wie schon vor zwölf Monaten war Firebreak mit Frankie Dettori in der Godolphin Mile (1 Mio. Dollar, 1600 m) eine Nummer zu groß für die Konkurrenz, setzte sich früh auf deutlichen Vorsprung ab und verwies Tropical Star und Excessivepleasure auf die Plätze.

Mike de Kock, Trainer in Südafrika, hat in Dubai längst viele Fans gewonnen, wie seine Treffer während des Racing Carnival beweisen. Doch am Cup-Abend wollte er offenbar ganz besonders glänzen, schaffte zwei Siege. Noch vor dem toten Rennen von Right Approach mit Paolini im Duty Free stellte er den Dreijährigen Lundy´s Liability (Weichong Marwing) siegfertig vor, gewann mit ihm das UAE Derby (2 Mio. Dollar, 1800 m).

Der Dreijährige drehte den Spieß gegen seinen kürzlichen Bezwinger Petit Paris um, Dritter wurde Little Jim. Einen weiteren Sieg für die Amerikaner gab es im Dubai Golden Shaheen (2 Mio. Dollar, 1200 m) zu feiern, das an den Außenseiter Our New Recruit aus dem Stall von John Sadler ging. Alex Solis (wie sein Kollege Weichong Marwing Doppelsieger) bekam Alke und Conroy gut in den Griff.

Wesentlich interessanter dürfte aus unserer Sicht jedoch das Dubai Sheema Classic (2 Mio. Dollar, 2400 m) gewesen sein. Denn hier standen die Europäer in der Favoritenrolle und sollten sich am Ende auch behaupten. Dank des eisenharten siebenjährigen Hengstes Polish Summer aus dem Stall von Andre Fabre durften die Franzosen jubeln.

Khalid Abdullahs Polish Precedent-Sohn marschierte Mitte der Geraden in geradezu aufreizendem Stil auf, musste zuletzt aber den Amerikaner Hard Buck und Stanley Chins Ritt Scott´s View (der Hong Kong-Chinese meinte, dass er bei freier Bahn vielleicht sogar gewonnen hätte) abwehren, hatte eine halbe Länge Vorsprung.

Clive Brittains Warrsan endete auf dem fünften Rang, vielleicht fehlte ihm als Jahresdebutant und nach langer Führung zuletzt noch ein wenig Luft. Als Sechste enttäuschte der Franzose Fair Mix, ging außen auch weite Wege.

Besser als mit dem Polish Summer-Triumph hätte sich Gary Stevens (Foto) wohl kaum als neuer Stalljockey bei Andre Fabre einführen können. Der US-Jockey: ‚Der Sieg hat den Druck von mir genommen. Vielleicht war ich mit ihm etwas zu früh in Front. Besser konnte es nicht losgehen. Ich freue mich über diesen Job, ich reise unheimlich gerne.‘

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
Sa., 19.07. Bad Harzburg
So., 20.07. Berlin-Hoppegarten, Bad Harzburg
Do., 24.07. Bad Harzburg
Sa., 26.07. Bad Harzburg, Erbach
So., 27.07. München, Bad Harzburg
Sa., 02.08. Köln
Galopprennen in Frankreich
Do., 17.07. Vichy
Fr., 18.07. Vichy, Lion d’Angers
Sa., 19.07. Vichy, La Teste
So., 20.07. Chantilly, Vittel
Mo., 21.07. Compiegne
Di., 22.07. Dieppe, Les Sables