Am Sonntag war in Köln das Ilse und Heinz Ramm-Erinnerungsrennen nach einem Fehlstart annulliert worden (zum Video). Die Rennleitung hat in der Zwischenzeit ein Protokoll zu den Vorfällen rund um dieses Rennen verfasst und veröffentlicht.
Es heißt darin: „Beim Start zum 4. Rennen (Ilse und Heinz Ramm-Erinnerungsrennen) durchbrach Millowitsch etwas verfrüht die Startbox. Daraufhin erkannte der Starter Tom Maher folgerichtig auf Fehlstart, löste das Rückrufgerät per Funk aus und rief dem Feld „Fehlstart“ hinterher. Andreas Helfenbein, Reiter von Millowitsch, erkannte dies sofort, da er im Wissen um seinen Fehlstart zum Starter blickte. Er nahm sein Pferd umgehend auf und hielt an. Der Rennfilm belegt, dass der Rest der Reiter im Feld kurzzeitig irritiert schien und man sich auch gegenseitig anschaute. Schlussendlich entschieden sich aber alle Reiter – außer Andreas Helfenbein – das Rennen zu Ende zu reiten. Der Starter ließ über Funk mehrfach vernehmen, dass es sich um einen Fehlstart handelt. Inwieweit es technische Probleme mit dem Rückrufgerät gegeben hat, war am Renntag nicht zu klären, da die Aussagen darüber widersprüchlich waren. Herr Helfenbein und Herr Seidl, als auch der Starter wollten die Sirene gehört haben, wohingegen der Rest der Reiter dies bestritt. Der Rennfilm lässt vermuten, dass die gelbe Signalleuchte erst leuchtete, nachdem das Feld bereits vorbei galoppiert war. Aufgrund der tiefstehenden Sonne und der dadurch bestehenden Lichtverhältnisse konnte auch dies nicht abschließend geklärt werden. Ein Start ist ungültig, wenn der Rückrufer die weiße Flagge erhoben hat bzw. das Rückrufgerät ein akustisches und/oder visuelles Signal gegeben hat. Ist nicht zu klären, ob eine Flagge erhoben worden ist oder ein Rückrufgerät ausgelöst wurde, so ist die Ansicht des Starters ausschlaggebend (RO 468). Da der Starter umgehend auf Fehlstart entschieden hatte und Millowitsch daraufhin auch angehalten wurde, musste die Rennleitung das Rennen für ungültig erklären (RO 562).“
Philipp Hein, Geschäftsführer des Kölner Rennvereins, hat am Montag ebenfalls zu den Vorfällen Stellung bezogen. „Es gibt seit elf Jahren keinen Rückrufer mit der Flagge mehr. Es wurde auf das optische und akustische System umgestellt. Dieses System hat am Sonntag einwandfrei funktioniert, sowohl optisch als auch akustisch. Ob die optische Wahrnehmung durch die tiefstehende Sonne eingeschränkt war ist noch zu klären. Die Rückrufanlage befindet sich rund 150 Meter nach dem Start. Unser Mitarbeiter, der sich im Traktor an der Startmaschine befand, hat das Signal bei laufendem Motor gehört und auch alle anderen Mitarbeiter, die sich rund um die Startstelle befunden haben, haben uns gesagt, es gehört zu haben.“