Eines der ganz großen Highlights beim Renntag um den Dubai World Cup ist stets der Dubai Turf, denn in dem 1800 Meter-Gruppe I-Rennen auf der Grasbahn geht es um fünf Millionen Dollar. Die besten Chancen wurden vor dem Rennen einem in Deutschland gezogenen Pferd eingeräumt, denn der von Kingman stammende Schnell Meister entstammt der Zucht des Gestüts Wittekindshof und ist ein Sohn der Diana-Siegerin von 2016, Serienholde. Der Vierjährige aus dem Stall des japanischen Trainers Takahisa Tezuka stand bei einer Quote von 2,7:1, als sich die Boxen öffneten.
Doch der von Christophe-Patrice Lemaire gerittene Hengst war der nächste Favorit, der seiner Rolle an diesem Abend nicht gerecht werden konnte, denn nach einem Rennen aus dem Mittelfeld kam er nur auf den achten Platz. Mit dem Kampf um den Sieg hatte er nie etwas zu tun.
Und dieser war hochdramatisch, denn drei Pferde, der Vorjahressieger Lord North (John u. Thady Gosden/Frankie Dettori), der früh in Front gezogene Japaner Panthalassa (Yosjito Yahagi/Yutaka Yoshida), und ein weiterer Japaner, der Vorjahreszweite Vin de Garde (Hideaki Fujiwara/Mickael Barzalona), der zum Schluss das schnellste Pferd war, kamen Kopf an Kopf über die Linie, und niemand konnte sagen, wer aus diesem Trio der Sieger sein würde.
Nach einigen Minuten wusste man immerhin schon einmal soviel, dass Vin de Garde nicht der Sieger, sondern Dritter sein würde. Doch dann dauerte es immer noch eine gefühlte Ewigkeit, bis das endgültige Ergebnis des Zielfotos bekanntgegeben wurde. Und der Zielrichter entschied schließlich auf totes Rennen zwischen Lord North und Panthalassa, sodass es einerseits den vierten japanischen Sieg an diesem Abend gab, andererseits aber Lord North auch seinen Titel verteidigen konnte.
Auf der Pressekonferenz saßen nunmehr zwei Trainer, Thady Gosden und Yoshito Yahagi. Während der junge Gosden das tote Rennen mit tiefem Ernst kommentierte und feststellte, dass er ursprünglich gedacht habe, das am schnellstens endende äußere japanische Pferd Vin De Garde habe gewonnen, konnte sich der japanische Startrainer ein Lächeln nicht verkneifen. “Wir haben heute zu viel Glück, es war klar, dass wir nicht würden verlieren können. Das musste unser dritter Sieger sein, schlimmstenfalls geteilt. Wenn ich höre, dass Lord North nun in die Prince of Wales´s Stakes von Royal Ascot geht, dann gehen wir da natürlich mit. Die Sache müssen wir doch jetzt mal aufklären.”