Wenn der Bruder das Deut-sche Derby gewonnen hat, zu einem der besten Pferde des Landes avanciert ist, kann das eine große Hypothek sein. Und eine Verpflichtung, selbst eine adäquate Karriere auf den Weg zu bringen. Auch Next Gina eilt ein großer Ruf voraus. Zurecht, wie ihr Maidentreffer in Mülheim bewies, aber auch ihr dritter Rang im Kölner Frühjahrs-Stuten-Preis dokumentierte.
Nun dürfte sie am Sonntag in der Favoritenrolle stehen, wenn in Düsseldorf das Henkel-Rennen, 82. German 1000 Guineas über die Bühne geht. 200.000 Euro sind in dem Gruppe II-Rennen zu verdienen, hinzu kommen Besitzerprämien in Höhe von 46.200 Euro.
Und im ersten Stutenklassiker steigt nun Andrasch Starke in den Sattel von Next Gina. Trainer Andreas Schütz: „Sie ist sehr gut in Form, hat gut gearbeitet. Vieles hängt bei 15 Starterinnen natürlich vom Rennverlauf und der Startnummer ab. Sie ist von meinen Stuten ganz klar die Favoritin.“ Box neun geht sicher in Ordnung.
Dagegen gehen ihre beiden Trainingsgefährtinnen aus den Boxen 14 (Caluna mit Terry Hellier) und 15 (die Jahresadebutantin Winterthur mit William Mongil) in die Henkel-Partie.
Natürlich rücken die Gegner aus allen Richtungen an. Da wäre beispielsweise Valdoura, in deutschem Besitz stehende Französin mit Mathieu Androuin, die sich auf diesem Kurs das Trial mit knappem Vorteil gegen die Auenquellerin Vive la Vie und Finora sicherte. Die aus Box elf startende Valdoura, für 20.000 Euro Anfang der Woche nachgenannt.
Vive la Vie (Andreas Helfenbein) hat laut Trainer Uwe Ostmann „sehr versprechend gearbeitet, doch gehört in einem klassischen Rennen zum Sieg immer ein wenig Glück hinzu.“
Finora, für die der Mark Johnston-Jockey Keith Dalgleish engagiert wurde, ist neben der in Mailand erfolgreichen Albula (Adrie de Vries) eine von zwei Etzeaner Hoffnungen aus dem Stall von Michael Trinker.
Gefördert könnte sich nun Arbitrage (Richard Quinn) vorstellen, die auf diesem Kurs als Fünfte noch nicht ganz den Erwartungen gerecht wurde. Die damalige Sechste Sunshine Story (Jean-Pierre Carvalho) muss sich weiter steigern.
Immerhin schon Gruppe-Siegerin ist White Rose (Waldemar Hickst), doch war ihr Saisondebut längst noch nicht das Gelbe vom Ei. Ihr Besitzer ist kein Geringerer als Nikolaus Springer, der Sohn des großen Verlegers.
Wiedergutmachung heißt auch das Motto bei Lady Annina (Torsten Mundry), die im Düsseldorf-Trial sogar auf den Favoritenschild gehoben wurde, jedoch kaum glücklich agierte.
Vielleicht interessanter könnte die Röttgenerin Diacada (Andreas Suborics) sein, auch wenn sie sich erstmals in 2003 präsentiert.
Als Vierte aus dem Preis der Winterkönigin und lockere Siegerin beim Einstand in diesem Jahr könnte Fleur (Warren O´Connor) nicht ungefährlich sein.
Last but not least warten die Turffreunde voller Spannung auf den Erstauftritt 2003 von Royal Dubai (Foto), die im Preis der Winterkönigin als Siegerin voll überzeugte. Da Eduardo Pedroza in Rom auf Sabiango sitzt, bekam Andreas Boschert den Ritt. In Bestform kann sie natürlich alle schlagen.