Dreimal war Godolphin-Trainer Charlie Appleby bereits mehr oder weniger nah dran am Sieg im zur Gruppe I zählenden Großen Preis von Berlin. 2017 war er Zweiter mit Hawkbill, 2019 und 2021 Dritter mit Old Persian und Walton Street. In diesem Jahr sollte es für den Trainer aus Newmarket und Godolphin, das 2018 dieses Rennen schon mit Saeed bin Suroors Best Solution gewinnen konnte, dann klappen.
Mit dem für 15.500 Euro nachgenannten vierjährigen Rebel’s Romance (2,7) gewann man die mit 155.000 Euro dotierte 2400 Meter-Prüfung gegen den von Peter Schiergen für den Stall Nizza trainierten Nerik (Bauyrzhan Murzabayev) und Darius Racings Ardakan (Clement Lecoeuvre) aus dem Quartier von Markus Klug.
Von James Doyle zunächst auf Warten geritten, wurde der Dubawi-Sohn, der seine Karriere zunächst auf der Sandbahn begann, in der Zielgeraden immer stärker und machte sich auf den Weg nach vorne. Bis dahin stand das Rennen lange unter der Initiative von Andrasch Starke und Alter Adler (Waldemar Hickst), die das Feld anführten. Dahinter sah man Northern Ruler (Andreas Wöhler/Rene Piechulek), Ardakan, Nerik und Assistent (Henk Grewe/Thore Hammer-Hansen).
In der Entscheidung war dann aber früh zu sehen, dass Alter Adler an der Spitze nicht entscheidend zulegen konnte und auch Northern Ruler tat sich schwer. Dafür wurde der spätere Sieger, der 2021 das UAE Derby in Meydan gewinnen konnte, nun immer zwingender. Doch eine Solo-Show des Briten sollte es dennoch nicht geben. Vor allem der Derby-Fünfte Nerik wurde auf den letzten Metern noch einmal richtig stark und fühlte dem Godolphin-Wallach, der erst in diesem Jahr auf die Grasbahn umgestellt wurde, mächtig auf den Zahn. Am Ende fehlte dem Nizza-Crack ein Hals. Eindreuiviertel Längen dahinter kam der Derby-Achte Ardakan über die Linie. Mit den beiden Derby-Startern auf den Plätzen wurde das Blaue Band von Hamburg am Sonntag also einmal mehr bestätigt, nachdem bereits der Derbysieger Sammarco den Großen Dallmayr-Preis gewinnen konnte. Hinter Ardakan kam Alter Adler über die Linie, Rang fünf belegte Northern Ruler.
„Wir haben ihn zunächst für die Sandbahn trainiert“, so James Doyle nach dem Rennen. „In diesem Jahr haben wir ihn dann auf die Grasbahn umgestellt.“ Eine offensichtlich richtige Entscheidung des Teams, denn nach nun drei Starts auf Gras ist Rebel’s Romance noch ungeschlagen und nun auch Gruppe I-Sieger. „Er hat einen super Job gemacht und am Ende den nötigen Kick gezeigt“, so Doyle weiter. „Er ist ein nettes, großes Pferd. Er hat das heute super gemacht“, sagte Applebys Assistent Alex Merriam. Appleby selbst war an diesem Tag in Deauville, dürfte das Ergebnis aus Hoppegarten aber mit größter Zufriedenheit zur Kenntnis genommen haben.