Mit nur 96 Kilo hat der Derbysieger In Swoop die geringste Handicapmarke aller Derbysieger der letzten Jahre erhalten. Die Derbysieger 2012 – 2019 hatten einen durchschnittlichen GAG von 98,35 Kilo.
Chefhandicapper Harald Siemen: „Dieses Derby war durch die besonderen Umstände einmalig, es wurde zügig gelaufen, verlief ohne Zwischenfälle und war am Ende voller Dramatik. Es sonderte auch die Spreu vom Weizen und wurde damit seiner Aufgabe gerecht, die Besten unter den Dreijährigen zu ermitteln. Aber war es auch ein Klasse-Derby, vom Standpunkt der Qualität der Pferde her gesehen?“
Siemen weiter: „Eine endgültige Antwort hierauf wird es erst in ein paar Monaten geben, und ich hoffe sehr, dass sie anders ausfällt als zum jetzigen Zeitpunkt. Denn derzeit gibt es kaum einen Grund für die Annahme, es mit einem überdurchschnittlichen Derbyjahrgang zu tun zu haben. Ein Grund dafür, dass es dem diesjährigen Derbyfeld an Qualität in der Tiefe mangelte, mag in der Kürze der Zeit liegen, die den Pferden seit Wiederaufnahme der Rennen am 8. Mai für die Vorbereitung auf ein so schweres Rennen wie das Derby zur Verfügung stand. Und die Hoffnung, dass aus diesem Derby mit dem bisher herausragenden Wonderful Moon ein Pferd internationaler Klasse hervorgehen würde, konnte in der Horner Zielgeraden begraben werden, als das Stehvermögen am Ende war.“
Wie genau die Marke zustande gekommen ist begründet der Handicapper wie folgt: „Wonderful Moon war bis dahin der Maßstab für den Jahrgang gewesen, und es ist keine Frage, dass er im Derby unter seiner Leistung aus dem Union-Rennen (94,5 kg) geblieben ist. Als Handicapper haben wir 93,5 kg zugrunde gelegt und kommen damit für In Swoop auf eine neue Marke von 96 kg. Das ist das geringste GAG für einen Derbysieger seit langer Zeit, aber in diesem Jahr muss man eben Geduld mit den Pferden haben. Trotz alledem ist In Swoop ein würdiger Derbysieger, eine herausragende Gestalt schon im Führring und ein Pferd mit Entwicklungspotential. Leider werden wir ihn in Deutschland kaum mehr wiedersehen. Da ist es beruhigend, dass die neun hinter ihm platzierten Pferde allesamt mit Nennungen für die kommenden großen Rennen wie Preis von Europa und Großer Preis von Baden ausgestattet sind.“