Hein Bollow zum 99. – Eine Legende in Zahlen

99 Jahre ist ein Bollow an diesem Donnerstag geworden. Bollow ist Deutschlands Turf-Legende schlechthin und den Rennsport-Fans auch über die Landesgrenzen hinaus ein Begriff. Seine Karriere – sowohl als Jockey, als auch als Reiter – war außergewöhnlich. Das zeigen auch, und vor allem, die blanken Zahlen.

Hein Bollow absolvierte in 26 Saisons als Jockey 5477 Ritte und konnte dabei 1622 Mal gewinnen. Das entspricht einem Schnitt von 18,88 Prozent. In die Platzierung schaffte er es beinahe bei jedem zweiten Ritt. Sein Schnitt hier 48,49 Prozent. 13 Championate gewann Hein Bollow. In den Jahren 1955 bis 1961 gewann er den Titel alleine sieben Mal in Serie. Seinen ersten sechs Championate feierte er zwischen 1947 und 1952 ebenfalls an der Strippe. Besonders seine Meisterschaft aus dem Jahr 1949 war beeindruckend, als er die Saison mit einem Siegschnitt von 28,30 Prozent abschloss. Als Jockey gewann Bollow das Deutsche Derby vier Mal. Allasch (1953), Kaliber (1954), Kilometer (1956) und Herero (1962) hießen Bollows unvergessene Derby-Helden.

Drei Pferde mit denen er gewinnen konnte notierten zu einer Quote von 10:10. Das waren Alexios (7. August 1949 in Gelsenkirchen), Firmament (24. Juli 1949 in Köln) und Marissa (18. Mai 1951 in Frankfurt). 10:10 war jedoch nicht die niedrigste Quote zu der ein Bollow-Ritt gewann. Simone, Siegerin im toten Rennen am 20. Mai 1953 in Gelsenkirchen, zahlte nur 9:10. Aber natürlich gab es auf die Siege von Hein Bollow konnte auch Geld zu verdienen. Den längsten siegreichen Außenseiter steuerte Bollow mit Flora am 13. Juni 1940 in Karlshorst zum Sieg.

1964 begann Hein Bollow dann seine zweite Karriere als Trainer. Und auch diese war eine Erfolgsgeschichte. 1663 Rennen konnte er gewinnen, davon holte er 163 Siege auf der Hindernisbahn. Im Derby konnte er einmal als Trainer triumphieren. Marduk war es im Jahr 1974. Marduk war einer von insgesamt 13 klassischen Siegern Bollows, der am Ende seiner Trainer-Tätigkeit 49 Gruppe-Rennen (Neunmal Gruppe I, zwölfmal Gruppe II und 28 Mal Gruppe III) gewinnen konnte.

Nebos war dabei sein absoluter Star. Kein Pferd aus dem Bollow-Stall erreichte eine höhere Gewinnsumme und einen höheren GAG als der Caro-Sohn, der 1.265.955 D-Mark verdiente und es auf einen GAG von 106,5 brachte. Die meisten Siege holte sein Schützling Toronja, die 17 Mal gewinnen konnte. Auf der Hindernisbahn verdiente sie 423.300 Mark und erreichte einen GAG von 101. Der erfolgreichste Jockey für Hein Bollow, der in seiner 25jähirgen Trainer-Laufbahn etwa 50 Lehrlinge ausbildete, war übrigens Peter Remmert, der 606 Mal für den Trainer gewinnen konnte.

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