Dortmund sucht den Derbysieger – das ist die Losung am Himmelfahrts-Renntag in Wambel, der im Gegensatz zu den vergangenen Jahren noch vor den Beginn des Frühjahrs-Meetings in Baden-Baden fällt. Und dieses Motto kommt nicht von ungefähr. Blicken wir nur kurz zurück: 2001 setzte sich hier der Röttgener Syrakus durch, Dritter wurde ein gewisser Boreal. Jener Ammerländer, der wenige Wochen später das Blaue Band gewann.
Vor zwölf Monaten imponierte Georg Baron von Ullmanns Storm Trooper, ließ als kochendheißer Favorit in dieser Listen-Prüfung den Konkurrenten keine Möglichkeit. Als Drittplatzierter im Derby untermauerte er noch einmal den großen Stellenwert des jetzt unter dem Namen Großer Preis der Sparkasse Dortmund firmierenden 35.000 Euro-Rennens über 2000 Meter.
Und auch vor der Neuauflage prägt die Hamburg-Spannung das Bild. Denn alle sieben Kandidaten (Eleazar wurde am Dienstag aus dem Feld gestrichen) besitzen noch ein Engagement für das bedeutendste Rennen im Leben eines Vollblüters.
Hans-Hugo Miebach sieht dem Vatertags-Event nicht nur als Präsident des Dortmunder Rennvereins erwartungsvoll entgegen, sondern zeichnet auch mit seinem Gestüt Wittekindshof als Besitzer des Favoriten. Und dieser Next Society, ein Bruder von Next Desert (Derbysieger 2002) scheint ein ganz besonderes, weil eigenwilliges Pferd zu sein.
Zwei Auftritte hat der Law Society-Sohn bereits hinter sich. Auf den ersten Blick hat er nicht das Geringste falsch gemacht, stehen doch zwei „Einsen“ in seinem Rekord. Doch beide Male, auch zuletzt in Dortmund, wackelte der von Andreas Schütz trainierte Hengst mächtig.
Aus dem Weg räumen muss er sechs Gegner. Allen voran zwei Pferde aus dem Nachbarquartier von Peter Schiergen (Foto): Georg Baron von Ullmanns El Tiger (Andreas Suborics) trägt die Farben des Vorjahressiegers, empfahl sich mit Rang zwei zu Sweet Wake im Neue Bult-Frühjahrspreis (sechs Längen vor Stall Weissenhofs Quartier Latin, der mit Norman Richter als zweite Schütz-Waffe ins Rennen geht) sowie den Fährhofer Malinas(Filip Minarik).
Nach seiner Disqualifikationsniederlage zu Saisonbeginn musste er auch anschließend kein Pferd vor sich dulden, scheint ein recht phlegmatisches, aber ungemein talentiertes Pferd zu sein.
Komplettiert wird das Feld von Activo, Golden Millenium und Salonhonor, die ebenfalls eine Horn-Fahrkarte ergattern wollen. Vor den neun Galopprennen geht eine Prüfung für die Quarterhorses über die Bühne.