Zunächst möchte ich mich, und ich denke, ich darf das im Namen aller Gäste, sehr herzlich für die Einladung zu diesem traditionellen Dinner beim Vorstand des Hamburger Renn-Clubs bedanken. Leider hat uns heute Morgen die Nachricht erreicht, dass Franz-Günther von Gaertner aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme am heutigen Abend absagen musste. Es geht ihm aber den Umständen entsprechend gut und er lässt Sie alle recht herzlich grüßen. Ich werde mir erlauben, ihm morgen unser aller Genesungswünsche zu übermitteln.
Das Derby, so heißt es, gewinnt immer das glücklichste Pferd. Ob diese alte Galoppsport-Weisheit nun zutreffen mag oder nicht, eines steht ganz sicher fest: Mit diesem Sieg sorgt es für den oder die glücklichsten Besitzer! Dass ich hier am Vorabend des 138. BMW Deutschen Derbys als Vertreter des Stalles Blankenese zu Ihnen sprechen darf, verdanke ich immerhin der Tatsache, dass unser Pferd, dass Schiaparelli mir am 23. Juli 2006 einen Lebenstraum erfüllt hat, nämlich den Sieg im 137. BMW Deutsches Derby. Was nicht allzu viele von sich sagen können, und was wir, Barbara und Franz-Günther von Gaertner – die beiden allerdings nicht zum ersten Mal -, Baron von Jenisch, Ralph Koopmann und ich, um so mehr zu schätzen wissen.
Ich glaube, dies ist ein Kreis, der wirklich nachempfinden kann, was dieser Erfolg im Rennen aller Rennen für uns bedeutet. Deshalb freut es uns besonders, dass wir diesen großen Moment eben noch einmal in Retrospektive erleben und mit Ihnen allen teilen durften.
Zunächst möchte ich aber in mehrfacher Hinsicht Barbara und Franz-Günther von Gaertner sehr herzlich danken. Ich hätte dieses sehr gerne persönlich “Aug in Aug“ getan. Doch leider ist dies nicht möglich. Zum einen muss ich Barbara und Franz-Günther von Gaertner dafür danken, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, mich an diesem wunderbaren Pferd zu beteiligen. Dank um so mehr, dass sie mir damit einen der glücklichsten Tage meines Lebens beschert haben.
Denn für mich als wirklich langjähriger, begeisterter Anhänger des Galopprennsports, 1951 war ich bereits – noch nicht einmal zwei Wochen alt – Besucher des 82. Deutschen Derbys (1. Juli 1951, Sieger Neckar, Trainer Adrian v. Borcke, Jockey Otto Schmidt) und danach fast auf jedem Derby-Meeting Stammgast, also für mich war es ein überwältigendes Erlebnis, dieses Ausnahmepferd über die Ziellinie laufen zu sehen. Meine Frau hatte mich zwar mit großen Augen fragend angeguckt, als ich meinen Schiaparelli-Anteil erwarb, doch spätestens am 23. Juli des vergangenen Jahres mit einem Pokal in der Hand in einem schicken BMW-Cabrio eine Ehrenrunde fahren zu dürfen, war doch eine überzeugende, auch sie sehr berührende Antwort.
Und ich habe auch Sylvia Jacobs Warnung im Ohr, die mir am nächsten Tag schrieb: Demut sei nun angesagt, denn sie habe im Pferdesport schon viele große Vermögen zu kleinen werden sehen. Ich konnte ihr damals für die Gratulation danken und sie mit dem Hinweis beruhigen, dass das große Vermögen für mich eh kein Thema sei.
Ich wäre heute besonders stolz und glücklich, wenn mein Vater, der bereits vor vielen Jahren gestorben ist, dieses Erlebnis mit mir hätte teilen können, denn er hat mich mit diesem wunderbaren Sport in Berührung gebracht und seine Begeisterung auf mich übertragen.
Und letztlich muss ich Barbara und Franz-Günther von Gaertner auch dafür danken, dass sie am Abend des Sieges mich noch einmal spät angerufen und mir mitgeteilt haben, dass sie beschlossen hätten, dass ich die heutige Derby-Rede halten solle.
Das hat mich zunächst etwas aus dem Gleichgewicht gebracht, aber ich habe mich nach Wiedergewinnung meiner Fassung sehr geehrt gefühlt. Es ist sicher das 1. Mal in der Geschichte des Deutschen Derbys, dass ein „Minderheitsgesellschafter“ oder besser Minderheitsbesitzer dieser schönen und anspruchsvollen Verpflichtung nachkommen darf.
Danken müssen wir alle natürlich auch unserem Trainer Peter Schiergen, der Schiaparelli auf den Punkt genau vorbereitet hatte und der in den letzten Wochen und auch in dieser Woche bewiesen hat – und vielleicht auch morgen wieder beweisen kann – dass er einer der ganz Großen seines Fachs ist.
Für diesen sympathischen und bescheidenen Menschen Peter Schiergen spricht auch, dass er auch Besitzer mit nur Minderheitsanteilen an der Entwicklung “ihrer Pferde“ teilhaben lässt und mich immer wieder Anrufe über den Zustand und die Entwicklung von Schiaparelli erreicht haben.
Und der nächste Dank geht natürlich an Andrasch Starke, diesen Ausnahmejockey, der dem Stall Blankenese und damit Barbara und Franz-Günther von Gaertner schon zum 2. Mal zu einem Derby-Sieg verholfen hat.
Unser aller größter Dank aber gebührt selbstverständlich unserem Hengst, Schiaparelli von Monsun aus der Sacarina. Um so mehr, als er nach dem Derby mit seinem Sieg im St. Leger letztendlich auch noch bewiesen hat, dass er nach einer gewissen Schwäche in Baden-Baden nicht nur das glücklichste, sondern tatsächlich eines der besten Pferde seines Jahrgangs war. Was kann man als Besitzer mehr erwarten?
Schiaparelli macht es seinen Besitzern allerdings nicht immer ganz leicht, so begann dieses Jahr in Köln beim Gerling-Preis, um es vorsichtig auszudrücken, verhalten, in Baden-Baden war dann eine deutliche Steigerung zu verzeichnen.
Als er dann in überzeugender Manier am letzten Sonntag den Idee-Hansa-Preis gewann, war die Besitzerwelt wieder mehr als in Ordnung. Manfred Chapman hat ihn daraufhin gleich zum König von Horn gekürt, was die Besitzer natürlich für völlig übertrieben hielten, aber genauso gern gehört haben. Wir Besitzer haben uns natürlich gefragt, warum es zu diesen rätselhaften zwei Durchhängern gekommen ist.
Allein, wir haben die Antwort nicht gefunden. Die kenne ich erst seit vergangenem Sonnabend und die war in der Hamburger Morgenpost zu lesen. Ursula Liechti aus der Schweiz, die eine Astro-Praxis betreibt und Pferdehoroskope erstellt, hat die Leistung des Pferdes analysiert. Am Derby-Tag stimmte alles, sagt sie, aber am Tag vor dem Großen Preis stand der Mond nicht im Steinbock und hat sein Geburtsbild verdeckt.
Deshalb ist er so schlecht gelaufen. Jetzt wissen wir es, wir werden künftig darauf achten, dass er nur läuft, wenn der Mond im Steinbock steht. Die beste Antwort und Erklärung hat allerdings Andrasch Starke, der ihn am vergangenen Sonntag gelassen so beschrieb: Man sollte bei Schiaparelli immer Ruhe bewahren und man muss ihm auch einmal verzeihen, wenn er einen nicht so guten Tag hat.
Jeder in diesem Raum weiß natürlich, wieviele meiner Vorredner sich für diesen Anlass der Derbyrede schon heftig den Kopf zerbrochen, die Weltliteratur von Schiller bis Shakespeare ebenso gewälzt haben wie diverse Kollektionen geflügelter Worte. Hat doch jeder von uns den Ehrgeiz, den Dank an den vierbeinigen Topathlethen, dem Anlass angemessen, möglichst stilvoll abzustatten.
Gesucht ist so etwas wie der Derbysieger unter den Zitaten, und da scheidet der Favorit schon vor dem Start aus: Das eine, das so oft bemühte Wort, das mit dem Königreich für ein Pferd, passt leider nicht so richtig. Das Pferd, um das es heute Abend geht, hat sein Königreich schon:
Schiaparelli ist – und bleibt – Derbysieger, ein Adelstitel, den ihm niemand mehr nehmen kann. Unser Tribut an ihn wird immerhin ebenfalls Shakespeare zugeschrieben:
„Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze, aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.“
Ich denke, dies dürfte dieses besondere Pferd recht passend beschreiben. „Die Leichtigkeit des Windes“ besitzt Schiaparelli nämlich im wahrsten Sinne des Wortes: Sein Vater heißt Monsun.
Dass unser Hengst gemeinsam mit seinem erfolgreichen „großen Bruder“ Samum (dabei ist Schiaparelli mit 173 cm Stockmaß um 3 cm größer) überdies auch noch „des Feuers Hitze“ in der Familie hat, macht sowohl ihn als auch diesen Anlass doppelt bemerkenswert: Wie Sie wissen, sind Samum und Schiaparelli die einzigen Vollbrüder, die je das Blaue Band für sich entscheiden konnten, und durch den zweiten Platz der rechten Schwester Salve Regina 2002 ist diese sagenhafte Familien-Statistik sogar noch um drei Längen am Hattrick vorbeigelaufen.
Dass das triumphale Brüderpaar Samum und Schiaparelli sogar noch für denselben – kleinen! – Rennstall startete und vom selben Jockey, von Andrasch Starke, geritten wurde, ist ebenfalls bemerkenswert genug. Dass Samum inzwischen schon dabei ist, sich auch einen Namen als Deckhengst zu machen, lässt uns natürlich um so mehr auch für Schiaparellis Zukunft hoffen.
Womit wir, liebes Ehepaar Faust, beim nächsten ganz großen Dank angekommen wären: dem an das Gestüt Karlshof und dessen überragende Mutterstute Sacarina. Dieser lebende Züchtertraum ist gerade dabei, im Stall der Familie Faust eine beispiellose Erfolgsdynastie zu begründen. Glück in höchster Potenz sozusagen, gefördert und begünstigt vom züchterischen Können ihrer Besitzer.
Dass diese lebende Wertanlage, deren Return of Investment selbst sehr erfolgreiche Börsenhändler vor Neid erblassen ließe, überhaupt in die Karlshofer Herde gelangte, nachdem sie einst auf der Badener Herbstauktion sogar den Reservepreis verfehlte, ist eine der ebenso wahren wie wundersamen Geschichten, die unser Sport zu schreiben liebt.
Sacarina stammt, über Old Vic und Sadler’s Wells, nicht nur direkt vom Jahrhunderthengst Northern Dancer ab, sondern ist mütterlicherseits auch eine Urenkelin des überragenden deutschen Alchimist-Sohnes Birkhahn. Unser Schiaparelli, in dessen Vater Monsun mit der Erfolgskombination Königsstuhl/Surumu die klassischen deutschen Linien noch einmal klassisch kombiniert sind, ist also das Resultat einer selten gelungenen Kombination von Outcross und Blutanschluss. Sie bescherte ihm, ebenso wie seinen Geschwistern, jene Kombination von Stehvermögen und Speed, die für die klassischen Rennen so ideal ist.
Schiaparelli ist überdies ein Vollblüter, wie er typischer nicht sein könnte: ein wirklich international gezogenes Pferd. Dass er dabei, über Gestüt Fährhofs legendären Surumu, sozusagen einen kräftigen hanseatischen Einschlag aufweist, während seine Mutter Sacarina gebürtige Britin ist, musste uns als Hamburger ja nahezu zwangsläufig anziehen…
Und damit natürlich auch den Stall Blankenese und Franz-Günter von Gaertner, der Schiaparelli vor 3 Jahren freihändig und von der Koppel weg erworben hat. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als Franz-Günther von Gaertner mir von Schiaparelli erzählte und mit glänzenden Augen sagte: „Er sieht aus wie Samun“. Und ich denke, Franz-Günther von Gaertner hatte wie bei Samun wieder einmal das richtige Händchen, als er an der Auktion vorbei dieses Pferd gekauft hat. Um auch mit diesem Pferd zu erleben, worauf viele ewig und vergeblich warten, nämlich das BMW-Deutsche Derby zu gewinnen.
Und jetzt müsste ich zum nächsten Klassiker jeder Derby-Rede kommen: der Auseinandersetzung mit all den schwierigen Rahmenbedingungen unseres Sportes, die über Jahrzehnte hinweg traditionell wichtiger Teil einer Derby-Rede ist, oft vor Pessimismus triefend.
Sicher, wir können nicht ignorieren, dass dieser Sport in den vergangenen Jahren vielen Belastungen ausgeliefert war. Ich habe mir aber Derby-Reden durchgelesen, die 25 Jahre alt sind und älter und nach deren Lektüre ich mich fragen muss, wie ist das möglich, dass wir uns überhaupt auf das 138. BMW-Deutsche-Derby freuen können. Alle Versuche, etwas so Großartiges wie diesen Sport kaputt zu reden, sind misslungen.
Verstehen Sie mich bitte richtig: Ich kenne die Probleme, aber ich bin vielleicht, im Gegensatz zu vielen anderen in diesem Raum, nicht ein 100%iger Insider, sondern betrachte diesen Sport, zwar immer etwas weniger, aber doch noch im beträchtlichen Umfange von außen. Pessimismus, meine Damen und Herren, hat noch nie eine Wende herbeigeführt.
Ich bin Optimist und habe keinen Zweifel, dass trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen dieser Sport eine Zukunft hat. Daran müssen wir arbeiten und hier zitiere ich Andrasch Starke, der nicht nur ein Ausnahmejockey ist, sondern der auch viele kluge Sachen sagt.
Er hat in einem Interview nach dem letztjährigen Derbysieg nämlich darin gesagt: „Der Turf wird nicht von heute auf morgen wieder in die Höhe kommen. Aber die Lage sollte sich bald stabilisieren. Sonst sehe ich keine Zukunft. Und jeder Aktive muss daran beteiligt sein, damit es aufwärts geht. Ich kann nicht verstehen, dass oft der eine dem anderen nur Böses wünscht oder dem anderen nichts gönnt. Das ist vielleicht auch ein typisch deutsches Phänomen. Stattdessen muss man die Ärmel hochkrempeln.“
Was haben wir im letzten Jahr nach dem Deutschen Derby über unseren Club lesen müssen. Niederschmetternd bezeichnete die Presse das wirtschaftliche Ergebnis. Und was ist passiert? Der Vorstand des Hamburger Renn-Clubs hat die Ärmel hochgekrempelt und konnte mit seinem Kassenbericht in diesem Jahr aufzeigen, dass nach erfolgten Maßnahmen, und dies wurde von den Rechnungsprüfern bestätigt, es gelungen ist, die Aufwendungen entsprechend zu reduzieren und einen Jahresabschluss mit einem kleinen Überschuss darzustellen.
Und ganz besonders wichtig war es, dass es gelungen ist, durch geeignete Maßnahmen die100%ige Entschuldung des Hamburger Renn-Club zu erreichen.
Und ich zitiere die Rechnungsprüfer, die gesagt haben: „… Dies belegt die gute Arbeit von Vorstand und Geschäftsführung und deren unermüdlicher Einsatz und Kreativität bei der Bewältigung aller Arbeiten. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank.“ Und dem, meine Damen und Herren, können wir uns nur anschließen.
Wir alle müssen weiter für diesen Sport werben. Die Hamburger haben ihrem Derby seit 1869 über alle wechselnden Zeitumstände von Krieg und Inflation bis zum Boris Becker-Endspiel traditionell die Treue gehalten, vom Wetter wollen wir gar nicht reden! Wer bei den Finishs auf dem Horner Moor sieht, wie große Pferde vor ganz unhanseatisch temperamentvollen Besuchermassen Galoppgeschichte geschrieben haben und hoffentlich noch lange schreiben werden, der muss davon überzeugt sein, dass es eine Zukunft gibt.
Dieses Vertrauen in eine gute Zukunft basiert auch auf der Empfehlung eines Lenkungsausschusses unter Leitung von vier Staatsräten die – dem Vernehmen nach – dem Senat den Neubau einer kombinierten Trab- und Galopprennbahn in Hamburg Horn empfehlen. Eine tolle Nachricht!
Auch wenn es schon wieder die ersten Mäkler gibt, die sagen: „Passt das denn zusammen? Wird nun der Trab- oder der Galopprennsport benachteiligt?“ Da muss man hier ganz klar eine Antwort geben: Zerredet nicht die Chance, die sich hier ergibt, nämlich ein Zentrum in Norddeutschland für den Pferderennsport zu schaffen und damit auch langjährig nicht nur diesen Standort zu sichern, sondern ihm Chancen einzuräumen, wie sie vielleicht vor wenigen Jahren noch gar nicht vorstellbar waren.
Wir dürfen also keine Zeit vergeuden, wenn der Galoppsport in Deutschland und in Hamburg die Zukunft haben soll, die wir ihm noch alle gemeinsam wünschen. Und ich bin überzeugt, die Zukunft hat bereits begonnen.
Eine ganz, ganz wichtige Voraussetzung, um all das zu erreichen, ist die Unterstützung von Freunden, die diesen Sport fördern. Und zwischen all diesen Freunden ragt ein besonderer überwältigend hinaus, nämlich das Haus BMW. Durch Ihr beispielhaftes Engagement, Herr Willisch, kommt es im Derby-Meeting zur Paarung zweier großer, besteingeführter Marken. Nämlich der Marke BMW und der Marke Derby und daraus ist das BMW-Deutsche Derby geworden, eine ganz besondere Marke.
Andreas Jacobs hat in seiner Derby-Rede im Jahr 1997 gesagt: „Sie können gewiss sein, am Derby-Abend gibt es nur einen Besitzer, der sich an seinem Pferd freut (manchmal sind es auch ein paar mehr), aber es gibt über 50.000 Besucher und Millionen durch die Medien, die sich an BMW freuen.”
Und wenn ich hier an diesem Abend einen Wunsch äußern dürfte, dann den, dass diese besondere Marke BMW-Deutsches Derby sich noch für lange Zeit auf dem Horner Moor präsentieren wird.
Der Rennsport, meine Damen und Herren, sollte sich vielleicht auch wieder ein wenig mehr auf das Wesentliche besinnen. Galopprennen sind ein Inbegriff von Dramatik und Dynamik. Sie bieten das ewige, mitreißende Drama von Sieg und Niederlage, die ganz großen Emotionen, komprimiert auf eine kurze Zeitspanne zwischen Start und Ziel. Den prickelnden Reiz, die realen Gewinnchancen beim Wetten nicht zu vergessen. Galopprennen sind also, und hier passt das vielstrapazierte Modewort: authentisch – und damit bieten sie, was heute von vielen Menschen gesucht wird.
Die amerikanische Erfolgsautorin Laura Hillenbrandt hat es in ihrem Bestseller „Seabiscuit – eine amerikanische Legende“ auf den Punkt gebracht: „Ein Vollblutrennpferd ist eines der schnellsten und imposantesten Geschöpfe Gottes.
Mit einem Gewicht von bis zu sechshundertfünfzig Kilo erreicht es Geschwindigkeiten von über siebzig Stundenkilometern. Ausgestattet mit Reflexen, die besser sind als die des reaktionsschnellsten Menschen, legt es mit einem einzigen Galoppsprung fast zehn Meter zurück und kann dabei auf einem Bierdeckel wenden. Sein Körper ist eine paradoxe Mischung aus Masse und Leichtigkeit, der dafür geschaffen ist, wie ein Pfeil durch die Luft zu schnellen. Er kennt nur ein einziges Kommando: Lauf.“
Morgen also laufen sie wieder im 138. BMW Deutsches Derby um das Blaue Band, und mir bleibt nur noch, im Namen der Besitzer von Schiaparelli allen Besitzern Hals und Bein zu wünschen und Ihnen allen und unseren Besuchern so viel Glück und Erfolg, wie wir es erleben durften und erst recht so viel Freude daran!