Sabiango
Mit Sabiango stellen wir ihnen den absoluten Derbyfavoriten für das Jahr 2001 vor:
De Fährhofer ist die Nummer eins aus Andreas Wöhlers Derbyaufgebot und wird vom Stalljockey Andreas Suborics geritten.
Der dreijährige Fuchs hat mit Acatenango einen prominenten Vater, der das deutsche Derby schon vor 17 Jahren gewinnen konnte. Seine Mutter Spirit of Eagles hat mit dem vor fünf Jahren geborenen Silvano schon einen „Millionen-Galopper“ gebracht. Er hat alleine in diesem Rennjahr eine stolze Summe von 2.713.453 DM für seinen Besitzer eingaloppieren können. Zwei Gruppe I Siege in Fernost und ein guter dritter Platz in Dubai waren seine diesjährige Ausbeute. Im Derby `99 konnte er nur den vierten Platz belegen.
Sein Trainer Andreas Wöhler bereitet seine Galopper mit großem Erfolg vor, besonders für das Derby. An dem ersten Juli-Sonntag laufen seine Pferde immer besonders schnell. Pik König machte 1992 den Anfang. Belenus konnte diese Serie 1999 fortsetzen und in der Zwischenzeit gab es viele Plazierungen im wichtigsten Rennen des Jahres. In der Trainerstatistik ist er den führenden Trainern dicht auf den Versen. Mit einer Gewinnsumme von bislang 4.600.000 Millionen DM in der ersten Jahreshälfte, ist er in dieser Sparte kaum noch einzuholen.
Der sympatische Österreicher Andreas „Subi“ Suborics ist seit zweieinhalb Jahren Stalljockey in dem Bremer Quartier. Er ist der „Jockey der Stunde“ und im Moment läuft fast jedes Pferd, das er reitet weit nach vorne. Es gelingt ihm fast alles und er führt sogar die Jockey-Statistik an. Die Pferde, auf denen er dieses Jahr gesessen hat, haben schon fast 4.500.000 DM an Rennpreisen eingaloppiert, ein Novum im Deutschen Turf. Suborics hat schon vier zur Gruppe I zählenden Rennen gewonnen, allesamt im Ausland. Hinzu kommen noch etliche weitere Gruppesiege und Gruppeplazierungen.
Die Referenzen, mit denen der Fährhofer an den Start kommt, lesen sich genauso gut wie die vom Jockey und seinem Trainer. Er trägt nicht umsonst die Startnummer 1 im diesjährigen „Blauen Band“, denn er hat vom Ausgleicher die höchste Marke mit 95 kg erhalten. Alle sprachen schon vor seinem ersten Lebensstart vom kommenden Derbysieger. Diese großen Erwartungen konnte er auch mit einem leichten Sieg beim Debüt rechtfertigen. Sein Trainer beließ es bei dem einen Start in der letzten Saison. Trotzdem war er im gesamten Bundesgebiet über Weihnachten bereits klarer Wettmarktfavorit bei den Buchmachern.
Den ersten Jahresstart des Fuchses in der Saison 2001 in Hannover sollte man schnell vergessen, denn wie sich später herausstellte, wurde er mit Schlafmitteln langsam gedopt. In Baden-Baden zeigte er sich wieder von anderer Seite, gewann überzeugend. Den Sprung aus dem Siegerrennen in die Union, ein Gruppe II-Rennen, bewältigte er mit Bravour. Er gewann in einem Stiel, dass seiner Konkurrenz „Angst und Bange“ wurde! Nur mit den Händen geritten, setzte er sich leicht in der klassischsten aller Derbyvorprüfung durch. Alle Sieger des Kölner Rennens sind in den vergangenen Jahren im Derby mit besten Chancen an den Start gegangen. Einige konnten von ihnen auch den Sieg in Hamburg wiederholen.
Auf abgetrocknetem Boden, den der Hengst ebenfalls wie sein Bruder Silvano unbedingt benötigt um seine Bestform zu zeigen, ist er kaum zu schlagen. Wer das Derby 2001 gewinnen will, muß erst „Subiango“, wie er im Stall liebevoll gerufen wird, schlagen!
GaloppOnline Tipp: Der Favorit
Boreal
Mit Boreal sattelt Peter Schiergen neben Iberus ein zweites Pferd, das dem erweiterten Favoritenkreis im Derby angehört. Der jetzige Trainer des Asterblüte-Stalles ist als Jockey Europarekordhalter und mehrfacher Champion. Er hat beinahe jedes Rennen in Deutschland gewonnen, lediglich das deutsche Derby fehlt ihm in seiner großen Trophäensammlung. Vielleicht hat er ja als Trainer das Quentchen Glück mehr, dass ihm als Jockey zum Derbysieg fehlte.
Dem im Gestüt Ammerland aufgewachsenen Sprößling ersparte man Starts in der letzten Saison als Zweijähriger. Nach abgeschlossener Entwicklung, legte der bodenunabhängige Hengst gleich richtig los und gab bei seinem Debüt allen anderen Pferden das Nachsehen. Im Jungheinrich Gabelstapler-Preis, einem Listenrennen in Hannover und in dem ebenfalls zur Listen-Kategorie zählenden Preis der Stadtsparkassen in Dortmund, belegte er den Zweiten bzw. den Dritten Platz. Für sein Laufen in der Kölner Union wurde er mit dem dritten Platzgeld belohnt. Schon in diesem Rennen wurde er von dem Weltklasse-Jockey John Reid gesteuert, der auch nächstes Wochenende wieder als sein Partner vorgesehen ist. Der Stalljockey des größten Trainingsbetriebes hierzulande Jimmy Quinn, entschied sich schon frühzeitig für den Ritt auf Iberus.
Der von der St.Leger-Siegerin Britannia stammende Ammerländer „ist ein Steher mit hohem Maß an Klasse und ein richtiges Derbypferd“, so sein Kölner Trainer. „Für ihn kann die Distanz gar nicht weit genug sein“ hört man aus seinem Quartier auf die Frage nach dem Stehvermögen.
Er ist ein Halbbruder von Borgia, die eine mehrfache Gruppe I-Siegerin ist. Sie konnte hier in Hamburg als eine der wenigen Stuten das „Rennen des Jahres“ für sich entscheiden. Boreal ist es zuzutrauen seiner Schwester nachzueifern.
GaloppOnline Tipp: Platzchance
Lierac
Mit dem Kornado-Sohn Lierac sattelt Andreas Löwe dieses Jahr ein zweites Pferd im Derby. Der Hengst wird nicht vom Stalljockey Paul Andrew Johnson geritten, was aber nicht unbedingt heißen muß, daß der Braune schlechter ist als Monos. Vielmehr ist sein Nachteil, daß er ein noch sehr unreifes Pferd mit lediglich drei Lebensstarts ist.
Der Granum-Hengst trug erst spät in diesem Jahr, in der letzten April-Woche, erstmals Seide. Auf seiner Heimatbahn in Köln enttäuschte er beim Debüt nicht wirklich und scheiterte nicht an der geforderten Distanz von 2200 Metern, sondern an einem talentierten Altersgefährten.
Nur drei Wochen später, setzte er sich in einem stark besetzten Maidenrennen über die selbe Distanz durch. Beim nächsten Start mußte man alles wagen, um noch auf den Derbyzug aufzuspringen zu können. Man versuchte sich in der Union, einem Gruppe II-Rennen. Mit dem sechsten Platz wurde das Risiko belohnt. Da er nicht weit hinter den Plazierten das Ziel passiert hatte, bekam er die Einschätzung als zwölft bestes Pferd mit einer Startberechtigung im „Blauen Band“. Lierac wird die Zeit vom letzten Laufen bis zum Sonntag genutzt haben sich noch zu steigern.
Mit seinem im Derby anvertrauten Jockey Jiri Palik, einem ehrlich und hart für seinen Erfolg arbeitendem Tschechen, hat er einen absoluten Formjockey im Sattel. Er hat im Winter auf Sand durchgeritten, wo die meisten Jockeys in wärmeren Gefilden Urlaub machten. Mit dem Sieg von Bonvivant gegen keinen geringeren als Samum (!) beim Frühjahrsmeeting in Baden-Baden gelang Palik sein bisher größter Erfolg.
Vom Derbysieg träumt er jedenfalls schon jetzt einmal. Und mit Auenzar`s fünftem Platz in der letztjährigen Ausführung, gab Palik ja schon einen guten Einstand. „Lierac ist frisch drauf und wird sich noch einmal steigern“ hofft er, mit dem in der Außenseiterrolle stehenden Hengst zum ganz großen Schlag ausholen zu können.
GaloppOnline Tipp: Außenseiterchance
Goethe
Goethe ist im Besitz des Stalles Weissenhof und hat seine Box auf der Kölner Galopprennbahn beim Championtrainer Andreas Schütz bezogen. Ihm gelang, wie bereits an anderer Stelle schon erwähnt, letztes Jahr der Titelhattrick im Derby. Somit ist der Dunkelbraunschimmel Goethe, bei dem als Jährling auf einer Auktion erst bei der stattlichen Summe von 300.000 DM der Hammer fiel, nicht außer Acht zu lassen.
Sein Partner wird der smarte Däne Lennart Hammer-Hansen sein. Er hat mit „Schütz“lingen in jüngster Vergangenheit schon den ein oder anderen Sieg gelandet, darunter auch zwei sogenannte „Big Points“ (Preis des Winterfavoriten mit Cheirokratie und die 1000 Guiness mit Dakhla Oasis).
Um allerdings ganz weit nach vorne zu laufen, müsste in den nächsten Tagen noch viel Regen vom Himmel fallen, wonach es im Moment aber nicht aussieht. Auf weichem bis hin zu schwerem Boden, ist der Sohn des Spitzen-Vererbers Turtle Island ein ganz anderes Pferd. Ob er stehen kann, ist allerdings noch ungeklärt.
Den einzigen Start in der letzten Saison gewann er trotz großer Unreife und mehrfachem Wegbrechens auf der Zielgeraden. Schon damals zeigte der Hengst mit welch‘ kapitalem Speed er ausgestattet ist. Genau dieser brachte ihm beim Jahresdebüt auf passend schwerer Bahn im Horster Hoffnungs-Preis das Sieggeld ein. In Baden-Baden hätte er wohl einen Galoppsprung weiter gewonnen, als er nach ganz unglücklichem Rennverlauf an der Außenseite angeflogen kam. In der Union zeigte er auf gutem Geläuf nicht seinen ganzes Können und endete im geschlagenen Feld.
GaloppOnline Tipp: Ohne Regen chancenlos