Das war ganz ohne Zweifel das Jahr des Christian von der Recke. Nicht nur, dass er zum elften Mal das Trainer-Championat für Hindernisrennen, auf das er seit 1992 mit Ausnahme der Jahre 1993, 1996, 2002 und 2005 ein Abonnement zu haben scheint, errang. Nein, noch viel bedeutender war der erstmalige Gewinn des Trainer-Championats für Flachrennen, womit er das nachmachte, was zuletzt seinem Kollegen Uwe Stoltefuß 1996 gelungen war, nämlich in beiden Sparten ganz vorne zu stehen.
99 Siege auf deutschen Bahnen waren die Grundlage zu diesem heiß ersehnten und schon früh als Ziel für 2007 ausgegebenen Triumph, der eigentlich nie außer Frage stand. Zu dem die Erfolgsserien auf den Sandbahnen ebenso ihren Beitrag leisteten wie die zahlreichen Treffer während der Harzburger und Doberaner Tage. Kein Wunder, dass der 47-jährige, der seit 1997 auf der Anlage in Weilerswist an der Peripherie von Köln seine Pferde auf die Aufgaben vorbereitet, eine Ehrung nach der anderen erfuhr.
Gewonnen wurde auch 2007 reichlich, vorwiegend natürlich in Deutschland, wo lediglich ein Treffer an der dreistelligen Zahl fehlte, aber auch im Ausland. Mehr als zwanzig Siege wurden bei Gastspielen in England, Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und Italien gefeiert, eine Bilanz, die viele seiner Kollegen hierzulande nicht erzielten.
Auch wenn der rasante Aufstieg des Quartiers bis hin zum Championatsstall vor allem den Erfolgen im so genannten Basissport zu verdanken ist, so sind auch schon Gruppe-Siege gefeiert worden. Ganz vorne steht der Gruppe-II-Treffer von Denaro im Oppenheim-Rennen aus dem Jahr 2001, gefolgt von Scapolos Gruppe-III-Sieg in der Otto-Wolff-Meile, während im Hindernissport immerhin sogar ein Gruppe-I-Sieg durch Rosenbrief in Meran zu Buche steht. Nicht zu vergessen natürlich der Gruppe-II-Treffer von Moneytrain in Cheltenham anlässlich des weltbekannten Meetings dort als einer der publikumsträchtigsten Erfolge.
Weilerswist – die Stätte der Champions. Das gilt nicht nur für den Doppel-Champion Christian von der Recke, sondern auch für Mitglieder seiner Mannschaft. So schloss Rene Piechulek, der nach dem Wechsel vom Osten in den Westen regelrecht aufblühte, die Saison 2007 als erfolgreichster Nachwuchsreiter ab, ist mittlerweile schon Jockey. Als Bester seines Fachs schloss ferner der für die Hindernispferde zuständige Jockey Jan Korpas die vergangene Rennzeit ab. Und nicht zu vergessen Besitzer Bernd Raber, der mit seinen Hindernis-Cracks einmal mehr die beste Bilanz aufwies.
Für 2008 geht es nun in erster Linie darum, das Erreichte zu verteidigen, nach Möglichkeit sogar noch zu verbessern, denn „Stillstand ist Rückschritt“, wie der Trainer anmerkt. Auf dem Weg dazu wollen und sollen die Jockeys Alexander Pietsch, Rene Piechulek und Jan Korpas sowie Michael Berger, Claudia Berkholz und Stephanie Nigge, die als Assistentin vom Trainer verpflichtet wurde, Christian von der Recke unterstützen, um dann auch im nächsten Jahr wieder eine Championatsfeier wie die letzte mitzumachen, die allen Beteiligten unvergessen bleiben wird.
Bemerkenswert im Übrigen, welche Anerkennung das Doppel-Championat nicht nur national, sondern auch international gefunden hat, denn die Klientel aus dem Ausland hat deutlich zugenommen. So lassen mittlerweile Besitzer aus Monaco, Belgien, Schweiz, England, Russland und den USA Pferde in Weilerswist vorbereiten, von denen einige Eigner aus Ländern stammen, in denen der Rennsport einen weitaus größeren Stellenwert als in Deutschland genießt, was die Verantwortlichen mit berechtigtem Stolz erfüllt. „Wir haben 2007 den Thron bestiegen und wollen ihn auch verteidigen“, heißt dann auch unumwunden deren Maxime für 2008.
Etwas mehr als ein Viertel des gesamten Bestandes, der in Weilerswist seine Lektionen erhält, gehört dem jüngsten Jahrgang an, sicherlich eine exzellente Grundlage für die kommenden Jahre. Den Auftakt macht der von Tiger Hill stammende Patriot, ein großer Typ mit schönen Bewegungen, während Don‘t forget seit dem Verkauf eine tolle Entwicklung genommen hat und einiges verspricht. Vom Besitzer, dem Gestüt Paschberg, wurde Mamoucat gezogen. Obwohl die Stute erst spät in den Rennstall eingerückt ist, wird sie als Pferd gesehen, das gleich dabei sein sollte.
Ein Sohn der Listensiegerin Mamma‘s Too präsentiert sich mit dem noch namenlosen Orpen-Sohn. „Er ist gezogen wie ein frühes Pferd, besitzt alle Möglichkeiten“, heißt es von dem Stallgefährten des gleichfalls noch namenlosen Tiger Hill-Sohnes, ein „toller Kerl, allerdings kein so früher Typ, der wie alle aus seiner Linie mit zunehmendem Alter wohl immer besser werden dürfte.“
Auf der Suche nach einem Namen ist man auch bei der vom Biesdeel Stud gezogenen Monsun-Tochter, die mit Classic Light eine Mutter aufweist, die auch schon im Besitz der führenden holländischen Zuchtstätte stand. Die in Georgenthal ansässigen Regina und Andreas Hacker sind mit einem Trio aus dem Jahr 2006 vertreten.
Eine Halbschwester des zweimaligen Listensiegers Fürstenberg stellt sich mit Finca vor, deren Art und tolle Bewegungen gelobt werden. Als Indravadan einrückte, gab er sich etwas sensibel, hat inzwischen aber viel aufgeholt und geht in die richtige Richtung, wie es der Trainer ausdrückt. Ishika, die Mutter von Ishan hat für den Recke-Stall in Warendorf gewonnen. Ihr Sohn macht alles zur vollsten Zufriedenheit und scheint aus hartem Holz geschnitzt zu sein, wie die Verantwortlichen betonen.
Margit Heppner, die erstmals dem großen Besitzerkreis angehört, dürfte mit Suerte Rapida einen guten Griff getan haben, denn die Pause hat ihr sichtlich gut getan. „Ein tolles Modell mit guten Bewegungen“, so der Kommentar zu Lady Alida, deren Mutter Lady Annina das Versuchsrennen der Zweijährigen in Köln mit überlegenem Vorsprung gewann. Für Rashit Shaykhutdinov kommen Eternal Flash („eine nette Stute“) und Sabantuy („ein früher, guter Zweijähriger, der Mumm besitzt“) an den Start. Dainah hat sich so anstellig gezeigt, dass man für sie Nennungen für Auktionsrennen abgab, was schon eine gewisse Aussagekraft besitzt.
Diese Marschrichtung hat man auch beim Stallgefährten Spirit of Duke, der als „guter Kauf“ gilt, und bei Stall Blau-Weiß‘ Blauer König im Auge, der eigens für derartige Aufgaben erworben wurde. Als Dreijährige hat Pampa Mia ihr einziges Rennen gewonnen. Ihr Sohn Pintor („ein netter Kerl, der alles richtig macht“) könnte sie durchaus übertreffen. Der neu hinzugekommene Stall Galdana ist mit zwei Youngstern vertreten. Sowohl Bella Prima („ist wie ein frühes Pferd gezogen“) als auch Happy Sunshine („ein großer Kerl mit viel Schwung und Charakter“) erhalten viel Lob in der neuen Umgebung.
„Ein Pferd, das sich nicht verstecken muss und gute Arbeiten abliefert“, so wird Feuergott beschrieben, ebenso positiv wie Easypenny, eine nette Stute, bei der Schwung und Charakter herausgestellt werden. Aus der Verwandtschaft von Hürden-Ass und Gruppe-I-Sieger Rosenbrief stammt Ribello, bei dem extra betont wird, dass er auch über Flachklasse verfügt. Vegacino gilt als der Stärkste aus der Mutter, die immerhin einen Vega‘s Lord und Vegano brachte.
„An dem ist nichts Falsches dran“, meint der Trainer, der Isi Going gezielt in den Auktionsrennen für die Stuten einsetzen will, denn dazu wurde sie eigens erworben. „Die sieht aus wie eine kleine Kampfmaschine“, erhält sie ein dickes Lob. Vervollständigt wird der Kreis der Youngster durch Zippo, bei dem man noch etwas Zeit einplant, aber sicher ist, dass er diese Maßnahme lohnen wird. „Er ist der letzte Mondrian-Nachkommen, aber bestimmt nicht der schlechteste.“
Etliche Kandidaten für bessere Rennen befinden sich unter den Pferden aus dem Derby-Jahrgang, von denen einige sich bereits als Zweijährige von ausgezeichneter Seite gezeigt und damit Hoffnungen geweckt hatten. So hat sich The Lemonpie kürzlich als Zweiter zu einem klaren Favoriten, der dann auch gewann, sehr gut verkauft. Der Besitzer sollte mit dem Hengst über ein Pferd verfügen, das ihm viel Spaß bereiten wird, eventuell sogar auch über die Hürden.
In Richtung Auktionsrennen plant man mit Spitzbube, der über den Winter einen guten Schuss getan hat und sich zu präsentieren weiß. Der dritte Platz zum Einstand in Köln war das Ergebnis einer guten Leistung. Gut gerüstet für die laufende Saison scheint das Gestüt Am Schlossgarten mit seinen drei Vertretern. Während Montiano nach einer schwachen Vorstellung in Frankreich kastriert wurde und jetzt in Maidenrennen beginnt, hegt man mit Hidalgo ganz andere Pläne. „Er hat sich in den vergangenen Monaten toll herausgemacht, besitzt auch eine Nennung für das Derby, denn ich betrachte ihn als meinen besten Steher im Stall“, weiß Christian von der Recke zu berichten.
Nujoma debutierte mit Platz drei sehr erfreulich, blieb die Bestätigung in Iffezheim aber schuldig. „Vielleicht war sie damals schon über den Berg, vermag aber eine Menge zu laufen und könnte in der zweiten Stuten-Garnitur ein Wörtchen mitsprechen.“
Noch ohne Namen ist die von Templemore und damit einer auch unter Recke-Regie siegreichen Mutter stammende Stute, der der Trainer den Abschied aus der Maidenklasse für die Römerhofer Interessen allemal zutraut. Kandidat für das Holländische Derby ist Classical Song, ein Sohn von Volfonic, der vor sieben Jahren für die Biesdeel-Interessen das dortige Blaue Band gewann. „Ein Bild von einem Pferd“, meint der Trainer zu dem Hengst.
Ebenfalls in Richtung Derby, allerdings in die andere Seite Europas, nämlich nach Tschechien, soll der Weg von Maraldo führen, „ein netter Kerl, der die im Vorjahr von Magnificent bestrittene Route wählen soll, ehe es in Prag Ernst wird. Genethni hat in England zwei Rennen gewonnen und wurde dann nach Deutschland exportiert. Die Stute hat diese Leistungen bei Starts in Frankreich bestätigt und kommt hierzulande möglicherweise sogar für Rennen der zweiten Stuten-Garnitur in Betracht.
Mit Champus hat Cordona, die Mutter von Caspari, schon sehr ordentlichen Nachwuchs gebracht. In diese Richtung könnte auch der Chato-Sohn schlagen, dem eine erfreuliche Zukunft zugetraut wird. Der Rennbahneinstand von Arrow Flight entsprach nicht dem, was erwartet worden war. Er scheint auf Rehabilitierung aus zu sein, denn die Arbeitsleistungen verdienen gute Noten.
Dagegen hat King‘s Wish sein einziges Rennen gleich gewonnen und „sollte als Dreijähriger noch besser werden“, wie es heißt. Die noch namenlose Stute aus der Stefania weilte eine Zeitlang in Irland. Hauptziel ist der Abschied aus der Maidenklasse, dem sich dann der Wechsel in die Zucht anschließen soll. Eine erfreuliche erste Saison hat Mister Minister hinter sich, für den der Allerheiligen-Tag in München zum großen Zahltag wurde, nachdem er das Auktionsrennen gewonnen hatte. „Der Hengst hat alles richtig gemacht und soll mit Rene Piechulek, der ja auch in Riem im Sattel war, in bessere Rennen hineinwachsen“, so die Planung in Weilerswist.
Ein Start – ein Sieg. Die Bilanz von Pirquina kann sich sehen lassen. Sie soll sich in der zweiten Stutenklasse bewähren und wird vorsichtig für bessere Rennen aufgebaut. „Vielleicht handelt es sich bei ihr doch um etwas Besseres“, so die Hoffnung. „Klein, aber oho“, meint der Trainer, als Saco vorgestellt wird. Er war verletzt, zeigt sich inzwischen aber zu neuen Taten bereit. Elba stand früher bei Andre Fabre in Paris und hat eine Operation an den Luftwegen hinter sich. Reicht die Luft, lautet daher die Frage, die man sich im Championatsstall stellt.
Aus der Verwandtschaft von Ibris, der als Zweijähriger zwei Rennen gewann, stammt Idela, der „alle Optionen offen stehen“, während der Stallgefährte Pearl Mining „zu viel Pferd war, kastriert wurde und gleich über die Hürden in die Laufbahn starten könnte.“ Auf der Neusser Sandbahn hat sich Eastern Eagle erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und keinen schlechten Eindruck hinterlassen. „Der Start sollte ihn gefördert haben, er kann eine Menge laufen und sollte auf Sand und Gras seine Rennen gewinnen.“ Das hat er am vergangenen Sonntag mit einem Erfolg bereits unterstrichen.
Tapisserie hatte man eigens für die Auktionsrennen erworben, doch konnte die Stute diese Einschätzung bislang nicht bestätigen. Beim anschließenden Frankreich-Start deutete sie an, was sie zu leisten imstande ist. Sie beginnt 2008 in Maidenrennen.
Zahlreiche Chancen in Flach- und Hindernisrennen dürften sich bei den Vierjährigen und Älteren ergeben, unter denen sich etliche befinden, die in der vergangenen Saison regelrecht Reklame für den Recke-Stall gelaufen sind. Einer dieser Kandidaten ist Personal Power, Eigentum der Familie Alck und damit der treuesten Besitzer, die von Bestehen des Stalles an den Trainer begleitet haben.
So „brav“ wie sie ihm die Treue hielten, so brav hat sich auch der Wallach gezeigt, der sowohl Gras als auch Sand mag und „auch 2008 seinen Hafer verdienen wird.“ Im Sandbahn Grand Prix verkaufte er sich großartig. Der Ausflug ins Skikjöring-Metier hat sich für Answering nicht ausgezahlt, doch hat man mit ihm noch einiges vor und wird ihn demnächst in Verkaufsrennen aufbieten, während der Stallgefährte Maknoon seine Verletzung auskuriert hat und gut zu platzieren sein müsste. Von Home Call hatte man sich auf der Flachen schon etwas mehr versprochen, was er allerdings nicht einhielt. Jetzt sind Starts in England vorgesehen.
Dort hat der Stallgefährte Right To Play bereits Siege errungen und einen Teil der 980.000 Dollar wieder herein geholt, die er einst als Jährling gekostet hatte. Das mit Abstand teuerste Pferd im Quartier hat nach seiner Pause alle Optionen offen. Belgische Interessen vertritt Martimix, der sich im Hindernissport nach leichten Anlaufschwierigkeiten bereits als Sieger präsentiert hat.
Ein Ziel auf längere Sicht ist das große Hindernis-Meeting in Waregem, bei dem der Stall in den letzten Jahren blendende Ergebnisse erzielte. Redcliff gilt leider nicht als der größte Kämpfer und „benötigt erst einmal leichte Rennen, um Vertrauen zu finden.“ Dancera erlebte eine erfolgreiche Saison 2007, hat über Winter weiter ausgelegt und besitzt noch Luft im Handicap. Pausen haben die Stallgefährten Desafinado und Easytango hinter sich, die nun den Neuanfang starten.
Desafinado traut man sogar einen Werdegang zu wie ihn der sogar im höchsten Handicap erfolgreiche Weststern ging. Vorrangig für die Zucht wurde Wladessa erworben, die unter Problemen mit der Atmung litt. Nach der Operation soll sie ihre GAG-Marke verbessern. Weder King Edward noch Press Express haben in St. Moritz überzeugt. Für Erstgenannten könnte es eventuell in Hürdenrennen weiter gehen, auch an einen Verkauf wird gedacht, während der Stallgefährte für Verkaufsrennen eingeplant wird.
Danilo hat gezeigt, dass Sandbahn-Rennen nicht seine Welt sind. „Er dürfte auf Gras nicht lange sieglos bleiben.“ Auf seinen ersten Einsatz brennt Tacino, der aus der Verwandtschaft von Tiger Hill stammt. Britische Interessen stehen hinter Allez Frank („frischer Sieger, der auch in England gewann, aber beim letzten dortigen Start unplatziert war, soll wieder Starts auf der Insel bestreiten“) und Wildbach („hatte in England nicht viel zu bestellen“).
Gut bedient wird der Erftstädter Besitzer Frank Meyer in Weilerswist schon seit geraumer Zeit. Dafür sorgen derzeit Britannic, ein ehemaliges Gruppe-Pferd mit Chancen in Flach- aber auch Hürdenrennen sowie Coseadrom, der im Tausch mit Speedy Directa ins Rheinland kam und mit guten Formen in Dortmund und St. Moritz, wo er gewann, aufwartete. Da Swordsman in den Flachrennen nicht mehr den vollen Einsatz zeigte, wurde er zuletzt über die Hürden eingesetzt und zeigte sich sehr talentiert. „Er besitzt noch Luft nach oben und könnte später auch in Jagdrennen starten.“
Helm ab vor Helmac – so könnte durchaus eine Schlagzeile in der Vergangenheit gelautet haben, denn Bernd Rabers Ass ist ein Muster an Formtreue und absoluter Spezialist in den Seejagdrennen, die er beherrscht wie kein Zweiter. Die Route der letzten Jahre wird auch 2008 auf dem Programm stehen, d. h. Seejagdrennen sowie Starts im belgischen Waregem und Italien für den treuen Kämpen.
Kaum schwächer war die letzte Bilanz von Our First Chesnut, der einen kleinen Durchhänger hatte, um sich dann von dieser Phase gestärkt zu präsentieren und nur gute Rennen zu zeigen. Er soll wie 2007 in Frankreich seine Chancen erhalten. Als guter Verdiener zeigte sich auch Vegano, der sich leider immer wieder Verletzungen zugezogen hatte. Aktuell ist er fein auf dem Posten und ein Kandidat für Verkaufsrennen. Aus Frankreich stammt Major Key, der nicht viel gekostet hat und Prämien berechtigt für dortige Rennen ist, während Peredur sowohl auf Sand als auch in England über die Hürden glänzte, was er demnächst auch in Frankreich über die Besen tun soll.
Deren Stallgefährte Woodland Traveller hat in diesem Jahr auf Sand noch nicht überzeugt. Daher setzt man die Hoffnungen auf die Grasbahn-Rennen, was auch für Cross My Shadow gilt, im Vorjahr dreifacher Sieger, den man zukünftig mit Scheuklappen aufbieten wird.
Auf Turf setzt man auch bei den Stallgefährten Cold Mountain, der nach einer OP an den Atemwegen zuletzt zweimal platziert war, und Earlsalsa, der geschraubt wurde und in den vergangenen Wochen Ansätze zeigte. Mit Festero stellt sich der Derbysieger Belgiens vor, der im neuen Jahr nach seiner Pause noch nicht so recht Anschluss gefunden hat. „So schlecht ist er nicht“, meint der Trainer, der das Vertrauen in ihn nicht verloren hat.
Während Beagle nach Problemen einen Neuanfang startet, hat sich Quirino in den vergangenen Jahren ausnahmslos als Könner und mehrfacher Sieger präsentiert. Leider kennt er sämtliche Krankheiten, die ein Pferd bekommen kann. Ist er einmal frei von derartigen Problemen, zeigt er nur erstklassige Formen im In- und Ausland. St. Moritz hat sich Congrio Dorado als Lieblingsbahn auserkoren, denn dort liefert er stets gute Ergebnisse ab. Zuletzt blieb er dort vor einem Gruppe-Pferd wie Simonas. Auf der Grasbahn ist er noch sieglos, ein Zustand, der bald sein Ende finden soll. Der Mannheimer Stall Grimminger bevorzugt den Hindernissport.
Verständlich, wenn man einen Könner wie Rosenbrief, sein Eigen nennt, der leider immer wieder Pausen einlegen musste. Gesundheit vorausgesetzt, vertritt er allererste Klasse und sollte in Deutschland und Italien zu seinem Recht kommen. So weit will es auch Primus bringen, der bislang zwei Hürdenstarts absolvierte und sich als Talent zeigte. „Die Winterpause hat ihm gut getan. Er wird erst einmal Sieglosen-Rennen auf der Flachen, dann Hürden- und später auch Jagdrennen bestreiten“, lautet die Planung.
Als um 20 kg im GA gesteigertes Pferd wird Zoom, die sich in Listen-Rennen platzierte, demnächst in die Zucht überwechseln. Die Lomitas-Tochter hat in Weilerswist eine tolle Entwicklung erfahren. Verkaufsrennen dürften das Metier sein, in dem man Latini überwiegend sehen wird, ein solides Handicap-Pferd, das 2007 immerhin drei Rennen gewann.
Während Auenwiese dem Hindernissport nichts abgewinnen kann und und nur in Flachrennen aufgeboten wird, vermag der alte Kämpe Fiepes Shuffle an einem guten Tag immer noch Großes zu erreichen. Leider machen die Beine nicht immer so mit, wie man es sich vorgestellt hat. In St. Moritz hat er sich auf Schnee Kondition geholt, während Princess Ileana auf Sand zum Einsatz kam, sich aber mit dem Untergrund nicht anfreunden konnte und nun auf Gras ihre Chance sucht.
Dort wird auch einer wie der vier Mal auf Dortmunder Sand erfolgreiche Boss Mak weiter machen, der die Turf-Maidenschaft in Mannheim ablegte.
Song of Pride hat 2007 mehr als nur ein Scherflein zum guten Recke-Resultat beigetragen. Er gewann drei Rennen und wurde später kastriert. Seine Optionen umfassen Flach- und Hindernis-Rennen. Mit neun Jahren ist Orfisio der Senior im Aufgebot. Sein letzter Sieg stammt aus Frankreich, wo er für Verkaufsrennen eingeplant wird, während hierzulande der Ausgleich III auf ihn wartet. Eine in der Boxe erlittene Muskelverletzung hat bislang Starts von Askurant verhindert. Er stand früher im Stall von Hubertus Fanelsa, der in ihm einen möglichen Punktesammler sieht.
Gesundheitliche Probleme (Atemwege) wies auch Lindstroem auf, der die OP gut verkraftet hat und einen Neubeginn startet. Mit Special Edition, der 2007 eine sehr ordentliche Saison hinlegte mit dem St.-Moritz-Sieg als Höhepunkt, sowie Sweet Devil, der kastriert wurde und dem Spielraum im Handicap zugesprochen wird, will der Stall Tommy wieder Akzente setzen. Der frühere Trainer Hubertus Fanelsa riet zum Halten von Giant Gino, der für ihn sein Maidenrennen gewann und nun für einen neuen Besitzer unter Recke-Regie antritt.
Den Deckhengst Sholokhov hat Dashing Princess aufgesucht, um danach wieder ihre Boxe in Weilerswist zu beziehen und als tragende Stute am Rennbetrieb teilzunehmen. Auf Gras macht A ce soir weiter, da es ihr an Springtalent mangelt und sie eine Aversion gegen Sandbahn-Rennen besitzt. In der Zucht liegt die weitere Zukunft von Paradise Search, („fiel beim ersten Start, nachdem sie gut gearbeitet hatte, soll im GAG hochkommen“) und Orgie („hat alle Chancen der Welt bekommen und bietet sich jetzt an“), die aber erst einmal ihre Hausaufgaben auf der Rennbahn machen sollen, während für Do it, der sich in Dortmund verletzte, ein guter Platz gesucht wird.
Ibris sollte in Neuss über die Hürden debutieren, war aber nicht an den Start zu bringen, worauf er sofort kastriert wurde. Verletzungen waren der Grund, dass Bayside und ein noch namenloser Wallach bislang noch nicht die Karlshorst-Farben tragen konnten. Letzterer hatte bereits viel Veranlagung bewiesen.
Als Trainingsweltmeister gilt Al Baldid, der in Dortmund ernüchternd lief, aber noch eine Chance in Neuss erhält, ehe die Grasbahn-Rennen anstehen. Aktuell mehr zu bieten hat der Stallgefährte Cavan Gael, dessen zweiter Platz zu Quiron eine gute Leistung bedeutete und der „wieder gut zu platzieren ist.“
Mit frischem Lorbeer aus dem spanischen Mijas wird der Cup-Sieger Sky Crusader vorgestellt, ein echter „Sensationskauf“ aus England, denn er landete bei neun Einsätzen in der neuen Heimat bereits sieben Siege. Da hat der Trainer bei der Auktion ein feines Näschen bewiesen und dem Stall Saarbrücken ein Pferd verschafft, an dem sie ausnahmlos Freude hatten und haben.