Der Morgen des Derbytages 2001, er begann mit einer Hiobs-botschaft.Für viele Festkurs-Wetter. Sabiango (Foto) tauchte auf dem Nichtstarter-Verzeichnis des Rennvereins auf. Abgemeldet nicht für ein x-beliebiges Rennen, sondern für d a s Rennen im Leben eines Pferdes – das Deutsche Derby.
Abgemeldet nicht als krasser Außenseiter, sondern als großer Favorit. Eine Entscheidung, die kontrovers diskutiert wurde, die getroffen wurde von Fährhof-Chef Dr. Andreas Jacobs und Trainer Andreas Wöhler.
Der Union-Sieger blieb dem Derby fern, entschädigte sich mit dem Sieg im Credit Suisse Private Banking-Pokal in Köln. Ob er so etwas wie der „moralische“ Derby-Sieger ist? Immerhin schlug er in Weidenpesch Boreal, blieb dann im Großen Preis von Baden (Dritter) hinter ihm.
Danach war Schicht – Wöhler gab ihm bereits nach dem Iffezheim-Grand Prix – Winterpause schon ab dem Spätsommer. Eine Entscheidung im Sinne des Pferdes. Offenbar mit positiven Folgen, wenn man den Worten von Assistenztrainer Sascha Wöhler Glauben schenkt: „Er ist ruhig und gelassen, hat wenig Winterhaare, aber viel Glanz. Sabiango ist ein richtig stattlicher Kerl, zur Zeit noch ein wenig dick, da er noch nicht so viel tun konnte. Wir können momentan ja nur in der Halle arbeiten. Er sieht aus wie ein Charakterpferd.“
Das Beste – man hat es wohl noch nicht von ihm gesehen. Sascha Wöhler: „Er war nicht unbedingt ein Dreijähriger. Die harten Rennen hatten ihm etwas Substanz gekostet, deshalb haben wir nach Baden Schluss gemacht. Man hat damals deutlich gesehen, dass er schon über seinen Höhepunkt hinweg war. Nach einem guten Rennverlauf kam er nicht richtig weiter.“
„Super-Bewegungen“ attestiert ihm der Assistenzcoach aktuell, lässt sich eine genau Planung aber noch nicht entlocken. „Wir werden bestimmt spät anfangen. Die Saison kann ja lange genug werden. Man muss sehen, wie er sich anbietet.“ Das Fernziel scheint jedoch klar: „Der Arc wäre schon nicht schlecht“, scherzt Sascha Wöhler. Der erste Oktober-Sonntag in Longchamp – das Wöhler-Team hat sich diesen Termin schon jetzt dick angestrichen.