Er ist der Mann mit der Riesen-Erfahrung, der Mann mit dem Riesen-Erfolg schlechthin in dieser Prüfung. Und am Samstagabend um 21.20 Uhr Ortszeit will er zum fünften Mal aus der Hand von Sheikh Mohammed Al Maktoum den Ehrenpreis in Empfang nehmen: Jerry Bailey (Foto), Super-Jockey aus den USA, greift wieder nach dem Dubai World Cup. Seine Chance scheint sehr groß, steuert er doch den Bookie-Favoriten Medaglia D´Oro, den Zweiten aus dem Breeders´ Cup Classic.
Cigar 1996 im überhaupt ersten World Cup, Singspiel 1997 (damals wurde das Rennen um fünf Tage verlegt, da sintflutartige Regenfälle dem Nad Al Sheba-Sand zugesetzt hatten), Captain Steve 2001 und Street Cry 2002 – das waren Bailey´s bisherige Cup-Sieger.
Und Medaglia D´Oro scheint weit vorne denkbar, zumindest haben die englischen Buchmacher in den vergangenen Tagen jede Menge Geld auf ihn gesehen. Allerdings wissen die Anhänger auch, dass die 2000 Meter-Distanz, die am Samstag gefordert wird, dem Frontrenner schon etwas lang werden kann.
Im Breeders´ Cup wurde er zuletzt noch klar von Pleasantly Perfect abgefangen, einer von vier Treffern an jenem Abend von US-Coach Richard Mandella, der nun das begehrte Dirt-Doppel Breeders´ Cup/Dubai World Cup schaffen will.
Während Medaglia D´Oro aus einer der äußeren Boxen (11) im 12er-Feld auf die Reise gehen wird, startet sein Kontrahent mit Alex Solis aus der 7.
Doch warum sollte nicht Victory Moon (Weichong Marwing) gewinnen? Der Südafrikaner (Startbox 9) liebt Nad Al Sheba, hat hier schon jede Menge Siege eingefahren, unter anderem im UAE Derby vor zwölf Monaten und ist nun der Geheimfavorit von Jockey Gary Stevens, wie er der Zeitung ‚Gulf News‘ versicherte.
‚Es handelt sich um ein sehr, sehr gutes Pferd‘, schilderte der US-Amerikaner, der im Kino-Event Seabiscuit eine tragende Rolle spielte.
Auch seinem Ritt, dem US-Pferd Domestic Disput, traut er einiges zu. ‚Man darf das Pferd in Box eins nicht vergessen‘, meinte Stevens vielsagend. Doch aus dieser Ausgangslage hat bislang noch kein Pferd in der Geschichte des Dubai World Cups eine Platzierung erreicht, man nennt die Startnummer auch den ‚Kiss of death‘, den Kuss des Todes.
Und dann wären da ja auch noch Kandidaten wie Fleetstreet Dancer und Admire Don, die beiden Erstplatzierten aus dem Japan Cup Dirt, oder die Godolphin-Hoffnung Grand Hombre (die blaue Flotte hat mit Almutawakel 1999, Dubai Millennium 2000, Street Cry 2002 und Moon Ballad 2003 ebenfalls schon vier Cup-Erfolge feiern können), die sicher alle ihre Chancen besitzen.
Wer weiß, vielleicht kann ja auch der in Deutschland gezogene, jetzt in Saudi-Arabien stationierte King´s Boy eine ganz große Sensation schaffen.