Almerita hievt sich mit Super-Holland auf Stuten-Thron

Was in den 1000 Guineas so knapp danebengegangen war, klappte an einem sonnigen Sonntagnachmittag nun auf der Rennbahn Grafenberg in Düsseldorf: Almerita, im Besitz von Dr. Christoph Berglar, avancierte zur klassischen Siegerin.

Nach dem zweiten Platz im ersten Stutenklassiker hinter Lolita (hier nicht vertreten) hievte sich die dreijährige Medicean-Tochter auf den Thron ihrer Altersklasse. Im Henkel Preis der Diana, dem mit 250.000 Euro dotierten Deutschen Stutenderby (Gruppe I, 2200 m), schlug die bislang größte Stunde der von Waldemar Hickst trainierten Lady.

Eine englische Vertreterin war nicht im Rennen, doch der englische Jockey Darryll Holland bewies auf Almerita seine ganze Klasse.

Trotz des großen Feldes von 15 Kandidatinnen entwickelte sich ein taktisches Rennen. Kein Reiter wollte so recht gehen. Schließlich übernahm William Mongil auf der Wittekindshoferin Nordtänzerin die Pole-Position.

Notgedrungen ging er auf der 28:10-Favoritin in Front, machte es jedoch dort so ruhig, dass die Pferde wie an der Schnur aufgereiht hintereinander in dichten Abständen galoppierten. Holland blieb mit Almerita innen dichtauf, nutzte die Startnummer eins und sparte immer viel Platz. Purity und Quelle Amore notierte man auf den weiteren Plätzen, wie überhaupt die meisten Favoritinnen gleich vorne dabei waren.

Nordtänzerin versuchte, sich im Einlauf gegen eine breite Phalanx zu verteidigen, aber das klappte nicht. Almerita besaß nach einem Super-Ritt des 33-jährigen Holland riesige Reserven, eroberte schon bald einen Vorsprung an der Innenkante. Zwar flog die zweite Schlenderhaner Farbe Karavel (Terry Hellier) noch bis auf einen Hals heran, aber Almerita (44:10) hielt den Vorteil eisern fest.

‘Es lief alles wie besprochen’, erläuterte Siegtrainer Waldemar Hickst, der eine große Saison erlebt. ‘Sie ist eine umkomplizierte Stute. Man hätte mit ihr sogar selbst gehen können. Pläne haben wir aktuell noch nicht, aber vielleicht startet sie nun in Frankreich.’

Zufrieden war man auch im Lager von Karavel, die sich als einzige zwischen die Favoritinnen schob. ‘Sie ist aus der Verwandtschaft von Divine Proportions und als Schwester von Königstiger für die Zucht natürlich sehr interessant’, meinte Racing Manager Paul Harley. ‘Für mich war die Platzierung keine Überraschung, sie hatte sogar besser gearbeitet als Aramina, die Sechste wurde. Sie wird sicher noch einges zeigen.’

Nordtänzerin, die wie Karavel von Peter Schiergen ins Rennen geschickt wurde, scheiterte am Rennverlauf, wurde Dritte. Die ersten drei Pferde aus der Winterkönigin waren also auch in der Diana wieder vorne. ‘Der Jockey hat das Beste daraus gemacht. Wenn Nordtänzerin aber ein Führpferd gehabt hätte, wäre mehr möglich gewesen. Das war kein richtiges Steherrennen’, erläuterte Peter Schiergen.

Quelle Amore blieb als Vierte ebenfalls dichtauf, während die Iffezheimerin Ticinella als Fünfte erstaunlich starke Reserven verriet. Vor 16.500 Zuschauern war es ein großer Nachmittag in Düsseldorf, die Stimmung konnte nicht besser sein.

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