Nach 402 Tagen Pause: Ex-Deutscher siegt überlegen

Für einen kuriosen Sieg war am Dienstag in Taunton ein Pferd aus deutscher Zucht verantwortlich, das früher auch in Deutschland trainiert wurde. Die Rede ist von dem vom Gestüt Auenquelle gezogenen Sholokhov-Sohn Auenwirbel.

Der Zehnjährige gewann nach einer Pause von 402 Tagen ein Selling Handicap Hurdle über 4100 Meter gegen 15 Gegner mit einem Vorsprung von zehn Längen vor dem Zweitplatzierten. In der “Racing Post” notierte der Ex-Deutsche im Wettmarkt mit 51,0:1, er zahlte nach seinem Sieg immerhin noch 34,0:1.

Beim 26. Start auf der Insel war es erst der zweite Sieg des Oldies, der eine bewegte Vergangenheit hinter sich hat. Zweijährig debütierte er, von Jens Hirschberger für Dr. Alexandra Margarete Renz trainiert, im Richard Kaselowsky Memorial (Badener Jugendpreis), in dem er Vierter wurde. Nach dem Start blieb er in Baden-Baden, und kam in den Stall von Werner Hefter. Für diesen startete er dreimal, blieb sieglos, und nach einem dritten Platz in einem Verkaufsrennen in Nancy wechselte er in den Besitz von Jeremie Bossert und in das Quartier von Top-Hindernistrainer Guillaume Macaire, einem Fan von Sholokhov-Nachkommen.

Nach einem fünften Platz in einem Flachrennen auf seiner damaligen Heimatbahn Royan-La Palmyre erfolgte der Wechsel auf die Hindernisbahn, und Auenwirbel war bei seinem Hürden-Debüt in Marseille-Borely ebensowenig zu schlagen, wie bei seinem zweiten Hürdenstart in Lyon-Parilly. Es folgte ein dritter Platz auf der Pariser Vorzeige-Hindernisbahn Auteuil, wo es in besseren Rennen dann zunächst doch etwas zu schwer war.

Insgesamt gewann Auenwirbel für Macaire sieben Hürden- und ein Jagdrennen, wobei sein Treffer vierjährig in einem 95.000 Euro-Handicap das Highlight war. Zweimal versuchte sich der Auenqueller, der für Macaire auf eine Gewinnsumme von knapp 140.000 Euro kam, auf Listenebene, war als Fünfter, bzw. Sechster aber ohne Siegchance. Als Vierjähriger wechselte Auenwirbel dann im Oktober 2015 nach dem Sieg in einem “Reclamer” in Auteuil für 21.106 Euro auf die Insel in den Stall von Laura Young, die auch heute noch seine Trainerin ist.

Über zweieinhalb Jahre dauerte es bis zu seinem ersten Sieg auf der Insel, der ihm im Juni 2018 in einem Jagdrennen in Worcester gelang. Und noch einmal so lange war die Zeit, bis ihm heute sein zweiter England-Sieg glückte. Ein lohnender Kauf war er für die 21.106 Euro allerdings nicht, denn in den mittlerweile über fünf Jahren, die sich Auenwirbel inzwischen auf der Insel befindet verdiente er 12.608,94 Pfund, umgerechnet etwa 14.612 Euro.

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