Mit T. Mundry

GaloppOnline.de: Mit einem Erfolgsschnitt von 39 Prozent können Sie aktuell sicher sehr zufrieden sein?

Torsten Mundry: Ich freue mich sehr über meine aktuelle Form. Das ist zu einem Großteil Christian von der Recke zu verdanken. Sein Stall agiert in erstklassiger Form. Er unterstützt mich sehr, hat mir meinen guten Lauf erst ermöglicht. Ich halte ihn für einen sehr cleveren Trainer, der überall die passenden Rennen heraussucht.

GaloppOnline.de: Wie wichtig war der Erfolg mit Egerton im ersten Gruppe-Rennen der Saison in Köln?

Torsten Mundry: Sehr erfreulich war, dass das erste Gruppe-Rennen an unseren Stall ging. Man wusste im Vorfeld ja nicht genau, ob die Kondition schon reichen würde. Egerton hat sehr überzeugend gewonnen. Das Pferd kann unheimlich beschleunigen. Vierhundert Meter vor dem Ziel packte er riesig an. Zum Schluss verlor er etwas Schwung, deshalb kam Lauro noch dichter heran.

GaloppOnline.de: Wie sind die Pläne mit dem Hengst?

Torsten Mundry: Mit Egerton gibt es nun mehrere Optionen. Ich bin mir sicher, dass der Hengst zwischen 2000 und 2200 Meter am besten aufgehoben ist. Darauf werden wir uns konzentrieren.

GaloppOnline.de: Wie sehen Sie die Perspektiven in der nächsten Zeit?

Torsten Mundry: Es steht ohnehin jetzt eine spannende Zeit bevor. Wir haben weitere Gruppe-Pferde in den Startlöchern, und die ersten Dreijährigen kommen heraus. Ich denke, das Trainingszentrum Warendorf steht vor einer guten Saison.

GaloppOnline.de: Wie sehen Sie als Neusser die Ratsentscheidung?

Torsten Mundry: Mit Freude habe ich vernommen, dass die Bahn in Neuss erhalten bleibt und man sich für die kleine Lösung entschieden hat. Es ist super, wenn ein neuer Belag für die Sandbahn kommt. Bei einem solchen Untergrund sind die Abstände nicht so groß.

Aktuell kommen doch manche Pferde erst in den Schlussbogen, wenn andere schon das Ziel erreichen. Durch die neuen Belag wird der Sport vwieder interessanter. Dann sind sicher auch große Trainer gewillt, ihre Pferde auf Sand aufzubietem. Auch Sandbahnrenntage im Sommer wären eine tolle Sache.

Wichtig sind meiner Meinung nach die Investitionen in den Zuschauerbereich. Alles muss zeitgemäß sein. Der Wetter ist Kunde, und er muss sich wohlfühlen. Mittlerweile bekommt man beim Friseur doch schon Kaffee und Schokolade oder Frauen erhalten in einem Modeshop Prosecco.

GaloppOnline.de: Wie beurteilen Sie die Zukunft des Sports?

Torsten Mundry: Mit viel Spannung erwarte ich das neue Konzept des German Jockey Clubs. Ich bin da sehr hoffnungsvoll, da ausgesprochen kompetente Leute involviert sind, wie Herr Halm. Ich habe ihn zwar noch nicht getroffen, aber seine Biographie gelesen. Die künftige Marketing-Chefin, Frau Albrecht, kenne ich, sie ist eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau mit besten Kritiken. Beide können die Karre aus dem Dreck ziehen, zusammen mit der Besitzervereinigung. Herr Ostermann und Herr Baum leisten da sehr gute Arbeit.

Alles wird seine Zeit brauchen. Ich appelliere an die Aktiven, die Neuorganisation zu unterstützen, dann wird es in einigen Jahren auch wieder deutlich aufwärts gehen.

GaloppOnline.de: Wie ist Ihr Gefühl?

Torsten Mundry: Ich war immer ein Kritiker, wir befinden uns in einer harten Zeit, aber jetzt habe ich ein gutes Gefühl. Dann wird man hoffentlich bald wieder neue Besitzer und frische Pferde bekommen. Es ist wichtig, dass die Pferde nicht nur im Ausland laufen, die Probleme mit unzureichenden Starterfeldern werden immer größer.

GaloppOnline.de: Leidet bereits die Qualität der Rennen?

Torsten Mundry: Zur Zeit kann man mit einem Ausgleich I-Pferd auf Steher-Strecken in Gruppe-Rennen antreten. Die Qualität darf da nicht weiter absacken, sonst bekommen wir in fünf bis zehn jahren in der Zucht erhebliche Probleme. Die Zucht ist unser großes Plus. Der internationale Rennsport schaut auf Deutschland. Deshalb sollten nicht alle guten Pferde ins Ausland verkauft werden. Wenn die Nachzucht nicht mehr stimmt, ist der deutsche Markt nicht mehr so interessant.

GaloppOnline.de: Was wäre Ihr großer Wunsch?

Torsten Mundry: Aktive, Trainer und Jockeys wollen sich gerne ein Bild von den neuen Plänen machen und wünschen sich, dass das Konzept jetzt bald gegenüber der Öffentlichkeit erläutert wird. Ich hoffe, dass das schnell passiert. Denn wenn es ein schlüssiges Konzept gibt, geht man wieder mit viel größeren Motivation an die Arbeit.

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