Andreas Sponbiel

Sport-Welt: Ist der Wahlkampf bereits gestartet?

Andreas Sponbiel: Ja!! Am 1 April haben wir ganz Bremen im Rahmen eines Aprilscherzes das Thema wieder vor Augen geführt. Zwei Stunden lang war ein Drehteam von Radio Bremen auf unserer Rennbahn, und wir haben verkündet, dass unter Beibehaltung der Tribüne und des Geläufs auf der Galopprennbahn der größte Freizeitpark Deutschlands entsteht. Mit Riesenrad und Holzachterbahn und das alles dann per Seilbahn erreichbar ist. Es wurden traumhafte Aufnahmen vom Dach des Hotels gemacht, ebenso direkt an den unter Naturschutz stehenden Gewässern. Diese Bilder können noch Gold wert sein. Als Initiative sind wir startklar: Flyer, Aufsteller, Merchandising Artikel – alle Beschlüsse sind getroffen und unsere Strategie steht! Unsere Homepage www.bi-rennbahngelaende-bremen.de ist aufgefrischt worden, und wir werden eine Kampagnenseite schalten.

Sport-Welt: Welche Aktionen sind geplant?

Andreas Sponbiel: Wir planen drei Bürgerabende und dazu einen Tag der Bremer Initiativen. Letzteres wäre einmalig in der Geschichte der Bürgerinitiativen in Bremen und soll jährlich stattfinden. Sieben Wochen lang werden wir jeden Tag auf der Straße sein, auch zu Ostern. Feiertage und Sonntage gibt es für uns bis zum 26. Mai nicht. Zum Thema wird es Werbeanzeigen und ein oder zwei landesweite Flyer geben. Letzte Woche waren wir beim Landesparteitag der CDU eingeladen, der im Atlantic Hotel an der Galopprennbahn stattfand. Und am 24. April wird die FDP ihren Wahlkampfauftakt an der Galopprennbahn starten. Beide Parteien stehen hinter uns.
 
Sport-Welt: Wie sieht die Unterstützung aus dem Rennsport aus?

Andreas Sponbiel: Tonya Rogge und Daniel Krüger werden uns wieder an den Infoständen unterstützen, und ich persönlich werde am Ostermontag beim Saisonauftakt in Hannover dabei sein. Es tut sich im Moment viel, aber ich möchte nicht zu viel verraten, da wir im Wahlkampf noch so einige Überraschungen in petto haben. De facto haben wir Hilfe aus dem Rennsport.
 
Sport-Welt: Bis wann soll der Wahlkampf andauern?

Andreas Sponbiel: Am 26. Mai ist der Wahltag. Wir werden bis zur letzten Sekunde aktiv sein, um das grüne Idyll Galopprennbahn zu erhalten.

Sport-Welt: Wie genau wird die Abstimmung gewertet werden, wie ist das Prozedere?

Andreas Sponbiel: Wir brauchen eine Zustimmung von 20% aller Wahlberechtigten, und diese Zahl muss höher liegen als die Gegenstimmen. Das ist mal das eine: wenn von all denen, die abstimmen, die Mehrheit gegen uns ist, haben wir auf alle Fälle verloren. Wenn die Mehrheit derjenigen, die mitmachen, für uns ist, dann ist das nicht automatisch der Sieg, sondern es müssen in Summe auch 20 Prozent aller insgesamt Wahlberechtigten sein.

Sport-Welt: Sind Sie zuversichtlich, das Rennen um die Galopprennbahn zu gewinnen?

Andreas Sponbiel: Wir setzen auf Sieg und sind weiter zuversichtlich, aber die Landesregierung und viele ihr nahestehende Verbände puschen das Thema bezahlbarer Wohnraum und drängen auf die Bebauung der Galopprennbahn. Es wird ein harter Wahlkampf, aber wir halten Kurs. Wir werden weiter ruhig und sachlich unsere Positionen vortragen, denn wir haben die besseren Argumente. Es ist z. B. ein Skandal, dass im Land Bremen im Jahr 1995 noch 80.000 Sozialwohnungen städtisch betrieben wurden und jetzt sind es nur noch knapp über 8.000. Für diese verfehlte Wohnungsbaupolitik wollen wir unsere Grüne Lunge mit über 160 Jahre langer Galoppsporttradition nicht opfern.
 
Sport-Welt: Wie schätzen Sie die aktuelle Stimmungslage ein?

Andreas Sponbiel: Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber wir werden die Nasenlänge Vorsprung haben.

Sport-Welt: Kann der Drive gehalten werden oder droht das Thema einzuschlafen?

Andreas Sponbiel: Nein. Das Thema ist durch die Bank Gesprächsthema Nummer 1 im Bereich Stadtentwicklung, Wohnungsbau etc. Wir werden weitere witzige und für Aufmerksamkeit sorgende Aktionen bringen. Es bleibt spannend.

Sport-Welt: Was muss Ihrer Meinung nach passieren, wenn gewonnen wird… dann müssen ja auch wieder Rennen veranstaltet werden…

Andreas Sponbiel: Ein klares Zeichen zum Standort Bremen müsste aus dem Galopprennsport klar und deutlich verkündet werden. Wir müssen den Volksentschied gewinnen und dann muss dieses Zeichen kommen. Wir arbeiten an allen Ebenen für dieses Gelände, das neben dem Galoppsport so tolle Konzerte, Familien-events und Veranstaltungen für Jung und Alt erlebt hat. Es muss in jeder Hinsicht wieder neu belebt werden mit einem langfristigen Konzept. Ziel ist ein Ort für alle Bremer und Besucher, die auf ein vielfältiges Angebot in den Bereichen Erholung, Sport, Freizeit und Kultur stoßen. Das sind doch alles Attribute, die auf den Rennsport zutreffen.

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