Mit dem viertägigen Ladbrokes St Leger Festival begeht die Rennbahn Doncaster die offizielle Inbetriebnahme ihres 32.000.000 Pfund teuren Tribünenkomplexes und meldet für sämtliche vier Tage ausverkauftes Haus. Nach achtzehnmonatiger Bauzeit war am 17. August bereits erfolgreich ein „Probelauf“ in Doncaster durchgeführt worden.
Im Mittelpunkt des Meetings steht natürlich das zum dritten Mal von Ladbrokes gesponserte St. Leger, Englands ältestes klassisches Rennen, in dem Trainer Michael Stoute einen erneuten Anlauf auf den Sieg nimmt. Einundzwanzig Versuche in diesem Klassiker verliefen bislang erfolglos. Nun soll es der nachgenannte Regal Flush richten, der in der Vorwoche noch in einem Handicap in Haydock erfolgreich war und für 40.000 Pfund nachgenannt wurde.
Seit 1981, als Shergar nur Vierter wurde, läuft Michael Stoute einem Sieg hinterher. Am nächsten dran war er 1985, als Quiff nur um einen Kopf unterlag. Regal Flush, der mit Championjockey Ryan Moore antritt, wird also sein 22. Starter in diesem 3000-Meter-Rennen sein. Erstmals seit elf Jahren bietet Trainer John Gosden wieder Starter auf. Seine Hoffnungen gelten Raincoat und Lucarno, Vierter im englischen Derby und Sieger der Great Voltigeur Stakes.
Er könnte der stärkste Widersacher für das Quartett von Trainer Aidan O‘ Brien im Kampf um die 500.000 Pfund sein. O‘ Brien, der bereits drei Sieger in diesem Klassiker vom Geläuf abholen konnte, stützt sich in erster Linie auf Honolulu sowie Macarthur, Acapulco und Mahler, die in den Great Voltigeur Stakes die Plätze drei, vier und fünf erreicht hatten.
So erfolgreich wie in Doncaster agiert O‘ Brien nicht im letzten Klassiker seiner irischen Heimat, läuft wie sein Kollege Stoute in England vielmehr dem ersten Treffer noch hinterher. Am Samstag soll der sechsjährige Yeats (Foto) die Vakanz auf dem Curragh endlich beenden.
Der Sadler‘s Wells-Sohn ist kein Neuling in dieser 2800-Meter-Prüfung, denn er war 2005 Vierter hinter Collier Hill, um zwölf Monate später der Siegerin Kastoria nur um eine halbe Länge zu unterliegen, wobei er in beiden Fällen zu den Favoriten gezählt hatte. Diese Position kommt ihm auch bei der dritten Auflage zu, denn in sämtlichen Wettmärkten steht der Hengst ganz vorne.
Mit Scorpion kommt auch der zweite Favorit aus dem O‘ Brien-Lager. Dermot Weld, Trainer solcher St. Leger-Größen wie Vintage Crop (1993-1994) und Vinnie Roe, der sogar viermal von 2001 bis 2004 triumphierte, baut auf Bellamy Cat, während Kevin Prendergast Mores Wells zutraut, als erster Dreijähriger seit Vinnie Roe im Jahr 2001 gewinnen zu können.
Denkbar ist auch die Teilnahme von Steppe Dancer, am vergangenen Samstag noch überzeugender Sieger unter Tom Queally in Kempton, der Trainer Denis Coakley zum ersten Gruppe-Sieg verhalf. Als Problem könnte sich aber die schnelle Startfolge erweisen.