Dalham Hall Stud – Flaggschiff der weltweiten züchterischen Aktivitäten von Sheikh Mohammed. Der Herrscher des kleinen, aber feinen Emirates am Persischen Golf und die Pferde, ein unendliches Kapitel. Aber ein sehr wichtiges im Leben des Staatsmannes. Und keineswegs nur Statussymbol. Man merkt es immer wieder, Sheikh Mohammed liebt die Pferde. Und besucht sie im Gestüt, so oft es ihm die Zeit erlaubt. Dalham Hall Stud und alle anderen Zuchtstätten des Vize-Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate firmieren unter dem Namen Darley (der Name stammt von Darley Arabian, einem der drei Stammväter des Englischen Vollblutes).
Das Hauptquartier liegt unmittelbar an der Peripherie des 17500 Einwohner zählenden „Mekkas des Rennsportes“ Newmarket. Direkt hinter Tattersalls beginnen die 3750 Acres (1520 Hektar) des gewaltigen Pferdeparadieses.
1981 wechselte das der Philipps-Familie gehörende Dalham Hall Stud in den Besitz von Sheikh Mohammed. Damals standen ein Hengst, zehn Stuten und ebensoviele Mitarbeiter zur Verfügung. 2006 war allein in Newmarket das Personal auf 250 angewachsen. Und 13 Hengste im Einsatz. Seitdem wurde die Zuchtstätte edlen Vollblutes ständig erweitert und erreichte im Komplex mit angrenzenden neun Gestüten das jetzige Format.
Eine der jüngsten Neuerwerbungen: die Limes-Farm. „Hier stehen aber die Distanz-Reitpferde,“ erklärt Franziska Schaertlin Coffey. Die gebürtige Schweizerin ist mit für das Management, die Vermarktung der Deckhengste verantwortlich und nahm sich viel Zeit für den Rundgang mit den deutschen Gästen. Und es waren unvergessliche Stunden, hautnah mit den einstigen Stars von der Rennbahn und teilweise auch in der Zucht bewährt.
Da galt natürlich Breeders‘ Cup-Sieger Shirocco (Decktaxe rund 15.000 Euro) und dem Doppelsieger im Großen Preis von Baden, Tiger Hill (37.500 Euro), verstärkte Aufmerksamkeit. Beide wurden von Georg Baron von Ullmann an Sheikh Mohammed verkauft, der Baron besitzt aber für einige Stuten Deckrechte. „Shirocco hat schön ausgelegt und sich schnell eingelebt,“ sagt Franziska Schaertlin, „und seinen neuen Job ausgezeichnet gemacht.
Er wurde von den Züchtern sehr gut angenommen, es gab über 250 Anmeldungen. Wir hatten ihn mit 10.000 Pfund sehr günstig angesetzt, da mussten wir stoppen. So konnten wir auswählen. Etwas über 140 Stuten blieben auf Shiroccos Liste, davon rund 30 aus Deutschland.“ Natürlich bekam er auch „Damenbesuch“ aus Schlenderhan, allen voran von Adlerflugs Mutter Aiyana.
Ausgebucht war auch Tiger Hill, „ein wichtiger Grund war die Vaterschaft von Danehill.“ Zu seinen Partnerinnen gehörte Mamools rechte Schwester Emirates First. Längst können sich auch die Zuchtleistungen sehen lassen. Bis einschließlich 2006 hatte Tiger Hill, der sich optisch bestens präsentierte, 15 Black-Type Gewinner und 24 Black Type-Pferde. Der Toppreis für einen Auktions-Verkauf liegt bei 128.000 Pfund (etwa 190.000 Euro). Seinem ersten Sohn in der Zucht, Königstiger, gelten im Gestüt Fährhof große Hoffnungen.
Über mangelnde Beschäftigung konnten jedoch die anderen zehn in diesem Jahr in Darley wirkenden Hengste ebenfalls nicht „klagen“. Franziska Schaertlin: „Jeder deckte über 100 Stuten. Die höchste Decktaxe von 51.000 Euro musste für Singspiel entrichtet werden.“ Lediglich Mark of Esteem, Erzeuger des englischen Derbysiegers Sir Percy, bereitete Sorgen, da es mit der Fruchtbarkeit haperte. Einer aus der stolzen Beschäler-Truppe wird seine Tätigkeit nach Südamerika verlegen. Sulamani, Godolphins 100. Gruppe I-Sieger, wirkt für eine Saison in Brasilien.
Die komplette Story lesen Sie in der VOLLBLUT Nr. 199, die in Kürze erscheint