Licht und Schatten beim gro

‚Grundsätzlich können wir mit der Bilanz des Ostseemeetings 2007 zufrieden sein“, kommentiert Klaus Göntsche, sportlicher Leiter der Veranstaltung, die Bad Doberan Renntage. Tatsächlich summieren sich viele Punkte auf der „Habenseite“ der Veranstaltung. Ein Geläuf in Bestform zog lockte hochkarätige Aktive an die Ostsee.

Mit Andreas Helfenbein, Andreas Suborics, Torsten Mundry, Eduardo Pedroza, Jiri Palik, Jean Pierre Carvalho, Alexander Pietsch und Jozef Bojko war fast die komplette Top Ten der derzeitigen Reiterstatistik angereist, renommierte Trainer wie Uwe Ostmann, Christian von der Recke, Peter Schiergen, Erika Mäder und Andreas Wöhler entsandten Starter an die Ostsee.

Andreas Wöhler ließ es sich sogar nicht nehmen, seine Weltenbummler Simonas an die Ostsee zu schicken. Der mehrfache Triumphator in Grupperennen fand in einem mit vier Pferden besetzten Altersgewichtsrennen den passenden Aufgalopp, um nach einer Verletzunspause wieder in das Renngeschehen einzugreifen, löste diese Aufgabe standesgemäß vor dem Außenseiter Nissan und dem ebenfalls in Grupperennen profilierten Expensive Dream.

Neben der Werbewirkung eines Pferdes wie Simonas lohnte sich diese Rennen, dramaturgisch bestens vor dem Lübzer Ostseepreis platziert, auch finanziell für den Veranstalter.

Rund 22.000 Euro an Wettgeldern flossen bei dieser Prüfung durch die Kassen, trugen mit zu dem Umsatzergebnis in Höhe von 283 800 Euro bei, das mit nur knapp 5000 Euro unter dem bisherigen Rekordergebnis aus dem Jahr 2005 lag. Auch die übrigen Renntage schlossen mit einem befriedigenden Ergebnis ab.

Am Mittwoch und am Freitag summierten sich die bisher höchsten Umsätze der jüngeren Geschichte der Bad Doberaner Rennbahn, nachdem im letzten Jahr durch die Terminsverlegung anlässlich der Fussballweltmeisterschaft herbe Einbussen im Umsatz zu verzeichnen gewesen waren. Lediglich der Sonntag schloss mit fast 30.000 Euro Minus (Gesamt: 69.679 Euro) gegenüber dem Vorjahr (97.900 Euro) ab.

Dieses Ergebnis hatte seinen Grund. Nachdem es an den Renntagen zuvor weitestgehend trocken geblieben war, regnete es am Sonntag ausdauernd und unfreundlich. Die Wetterlage offenbarte schonungslos den Schwachpunkt der Bad Doberan Rennbahn.

Mit ihrer von weitem charmant anzusehenden Zeltstadt ist sie vom Aufbau her halt immer nur ein Provisorium, bietet für den „normalen“ Rennbahnbesucher ohne VIP-Bändchen kaum Möglichkeiten, sich vor schlechtem Wetter zu schützen, geschweige denn, die Rennen von einem gesicherten Standpunkt aus auch sehen zu können. In dieser Hinsicht besteht Handlungsbedarf.

Die bisher nur theoretisch geführten Gespräche über einen festen Bau mit Wetthalle bzw. Tribüne an der Bahn müssen konkret werden, wenn sich Pferderennen in Bad Doberan weiter nach vorne entwickeln sollen. Das Interesse an der Veranstaltung in der Region ist groß, wie der stets hoch frequentierte und in den örtlichen Medien werbewirksam in Szene gesetzte Ladies Day und die entgegen dem bundesweiten Trend hohen Bahnumsätze verdeutlichen.

Bedenkt man zusätzlich, dass der Aufbau der Zelte zu jedem Meeting um die 100 000 Euro verschlingt, wäre ein festes Gebäude tatsächlich ein Quantensprung nach vorne für Galopprennen in Bad Doberan.

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