Als drittes Land nach Dänemark und Schweden ermittelt am Sonntag-nach-mittag auch Norwegen als letzte Galoppsport-Nation in Skandinavien ihren Besten im Jahrgang 2002. Fünfzehn Dreijährige streiten in Övrevoll, der Osloer Rennbahn, im Norsk Derby 2005 über die klassischen 2400 Meter um die ausgesetzten 1.100.000 Kronen, die rund einhundertfünfunddreißigtausend Euro entsprechen.
Die letzte Chance, ein begehrtes „Blaues Band“ im Norden Europas zu ergattern, wird von zwei Stuten und dreizehn Vertretern des mänlichen Geschlechts wahrgenommen, darunter mit Mission Possible, der hier vor Ort von Cathrine Erichsen trainiert und einmal mehr mit Jockey Espen Ski antreten wird, ein Kandidat, der sich bereits mit der Siegerschleife in einer derartigen Prüfung hatte schmücken lassen.
Das geschah vor gut zwei Monaten im dänischen Klampenborg/Kopenhagen, als diese Kombination das dänische Derby auf sein Konto brachte. Dem Versuch, Wochen später im schwedischen Derby den zweiten Streich folgen zu lassen, war nicht der erhoffte Erfolg beschieden, denn Mission Possible kam nur als Fünfter ins Ziel, Längen hinter dem von Mark Larsen gerittenen Sieger Albany Hall, der bekanntlich aus der Zucht des in Erftstadt ansässigen Gestüts Römerhof stammt.
Die Zeiten, als man, wie vor Jahren Wido Neuroth mehrfach gelungen, eine Triplette an Derbysiegen in Skandinavien landen konnte, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Dennoch wird Mission Possible als nationale Größe natürlich wieder einen großen Anhang hinter sich haben.
Mit Dublin Red, als Dritter zwei Plätze vor ihm im schwedischen Derby eingekommen, der bei dieser Gelegenheit enttäuschende, aber als Sieger des Derby Trials in Schweden und der 2000 Guineas von Norwegen empfohlene Gaston, Sands Point, der das Norsk Derby Trial vor Perchance gewann, und Mambo King treten allerdings Konkurrenten an, die ihm hart zusetzen können.
Ein Hinweis auf die Chancenverteilung könnte die Entscheidung von Jockey Fredrik Johansson zugunsten von Gaston und gegen Perchance sein, der mit Mark Larsen allerdings einen in derartigen Rennen bewährten Jockey im Sattel hat, hat dieser doch neben dem schwedischen Derby 2005 im Vorjahr auch das dänische Derby gewonnen.
Nicht unterschätzt werden dürfen die beiden Stuten Munay (Trainer Lars Kelp) und In The Flesh, eine Lavirco-Tochter, die den Stall von Rune Haugen vertritt, der vor zwölf Monaten mit dem von Fernado Diaz gerittenen Mick Jerome den Vorjahressieger stellte. Haugen hielt in den letzten Wochen reiche Ernte in den besseren Rennen seiner Heimat sowie der Nachbarstaaten und könnte dies auch im Derby Norwegens tun.
Zu Hause ist Haugen in Skoger, steht dort einem Stall von knapp vierzig Pferden vor. Zu ihnen zählen u. a. die für den Marit Sveaas Minnelöp, das zweite und letzte diesjährige Gruppe-Rennen Norwegens, vorgesehenen Kandidaten Alpino Chileno und Storm Trooper. In dieser Gruppe III-Prüfung werden sogar 1.200.000 Kronen/ca. 146.342 Euro und damit einhunderttausend Kronen/ca. zwölftausend Euro mehr als im Derby, an Sieger und Platzierte ausgeschüttet.