Die Meßlatte am Samstag in Köln hängt für den Sieger des 16. BMW Auktionsrennens ziemlich hoch, denn im vergangenen Jahr gewann dieses traditionell erste Auktionsrennen der Saison für Zweijährige Pepperstorm vor Lazio. Und wenn man noch erwähnt, dass ein gewisser Raffelberger im geschlagenen Feld endete, ist deutlich, dass es sich vor Jahresfrist um ein ungewöhnlich gut besetztes Rennen gehandelt hatte.
Wie es diesem Jahr aussieht, kann man nur erahnen, doch zumindest der Wetter steht vor einer ziemlich kniffligen Aufgabe, denn gerade erst ein einziger Kandidat in dieser Prüfung hat bislang gewonnen. Und das war der von Wilhelm Giedt betreute Citaro, der seinen Sieg aus Hannover gegen gerade einmal zwei ins Ziel gekommene Gegner später nicht bestätigen konnte.
Deshalb ist er möglicherweise eher geraten, sich nicht zuletzt wegen der Gewichtsvorgaben mit den noch sieglosen Kandidaten zu beschäftigen, wobei zunächst einmal Imola (Trainer Mario Hofer, Foto) auf dem Papier die besten Chancen hat. In Baden-Baden belegte er im Jugend-Preis den zweiten Platz, wobei man in seiner Umgebung insgeheim sogar mit mehr gerechnet hatte.
Eine Bank ist in diesem Jahr Uwe Ostmann mit seinen Zweijährigen. Sechs Starts, vier Siege – das ist eine sensationelle Bilanz. Bebe Vettori zählt zu den Pferden, die noch nicht gewonnen haben, doch war sein Auftritt in Köln hinter zwei bestimmt nicht gering einzustufenden Konkurrenten gut genug.
Saraab, der am Samstag wieder zu seinen Gegnern zählen wird, war schon deutlich zurück. Andreas Boschert, in den letzten Wochen gerade auf den Ostmann-Pferden groß in Schwung, erhält den Ritt.
Doppelt vertreten ist Christian von der Recke, dessen Schützlinge bisher aber noch keine Bäume ausgerissen haben. „Trotzdem sollten beide Geld verdienen“, sagt der Trainer, „auch wenn es für Fürstenberg vielleicht etwas zu kurz ist. Das Laufen von Rascacio in Hamburg kann man im Grunde streichen. Die Distanz war zu kurz, er hatte auch noch Startverlust und kam mit dem schweren Boden nicht zurecht.“
Als 13:10-Favoritin ging Love The Tiger in Krefeld an den Start, doch gegen eine Stute von Mario Hofer, der anschließend im Oppenheim-Rennen Dritte wurde, hatte sie nicht die geringste Chance. Trainer Andreas Schütz nimmt kein Übergewicht in Kauf (Andrasch Starke reitet an diesem Tag 54 Kilo) und gibt den Ritt Norman Richter. Fabioso (William Mongil) war in Krefeld noch hinter Love the Tiger, vervollständigt wird das Feld von Action Spirit (Martin O’Reilly), der in Hannover beim Debut reiterlos wurde, dann in Hoppegarten ohne bessere Chance war.
Wer an diesem ganz im Zeichen der Bayerischen Motoren-Werke (BMW) stehenden Renntag früh auf die Bahn kommt, sieht gleich richtig gute Pferde, die für „kleines“ Geld antreten. Duke of Hearts, Longridge und Peppercorn sind ansonsten in ganz anderer Klasse zuhause, Nocino war ein ausgezeichneter Zweijähriger, der unfreiwillig ein spätes Jahresdebut gibt.