Milano-Oaks: Nachfolgerin von Guadalupe wird gesucht

An diesem Sonntag gehen in San Siro/Mailand die Oaks d’Italia und der Premio Turati über die Bühne. Am Sonntag darauf wird dann das italienische Derby ausgetragen. Noch sind es wenige Tage bis zu den Oaks, ein Gruppe I-Rennen, an das die Ställe von Hans Blume und Peter Schiergen beste Erinnerungen haben, stellten sie doch die Siegerinnen dieser mit 550.000 Euro dotierten Prüfung in den Jahren 1999 und 2002.

Vor vier Jahren war es Nagoya, die die traditionsreichen Farben des Gestüts Röttgen zu einem leichten Erfolg unter Fernando Jovine trug, während vor zwölf Monaten die im Besitz von Georg Baron von Ullmann befindliche Guadalupe (Dritte damals Midnight Angel) beim ersten von insgesamt sechs Gruppe I-Rennen triumphierte, für den ersten klassischen Erfolg aus der Ullmann-Zucht sorgte.

Deren Nachfolgerin wird am Sonntag gesucht. Die Chancen auf einen erneuten deutschen Sieg stehen nicht schlecht, denn ein Trio hat sich auf den Weg über die Alpen gemacht, dieses Klassiker zu gewinnen.

Darunter befinden sich mit Meridiana und Annouche zwei Pferde aus dem Stall von Hans Blume (unser Foto zeigt ihn gemeinsam mit Tochter Alida), während Aubonne das Ravensberger Quartier von Peter Rau vertritt und die Revanche für die Niederlage im Kölner Frühjahrs-Stuten-Preis, ein Listen-Rennen, an Meridiana sucht.

„Die Stute hat am Montag eine sehr gute Arbeit abgeliefert, muss aber im Gegensatz zu Köln (1600 m) heute auf einer längeren Distanz (2200 m) antreten. Bekanntlich zeigen sich unsere Pferde beim zweiten Start sichtlich gefördert, so dass wir mit guten Chancen in Mailand antreten“, sind sich Jockey Torsten Mundry und der Trainer einmal mehr einig.

Gleichfalls optimistische Töne kommen aus Heumar, denn Hans Blume sprach auch davon, dass „beide Stuten prima gearbeitet haben.“ Meridiana hat mit Andreas Suborics den deutschen Champion im Sattel, während Annouche, beim Debut in Frankfurt auf Anhieb erfolgreich, dem italienischen Jockey Edmondo Botti anvertraut wird.

Die italienischen Hoffnungen liegen bei Golden Nepi und Vale Mantovani. Gründen sich auch darauf, dass sich aus der Gruppe der deutschen Gäste eventuell eine neue Guadalupe herauskristallisiert.

Anderenfalls könnte dieses Rennen ein niedriges Rating riskieren, sollte es doch zu einem fast völligen Fernbleiben der Engländerinnen und Irinnen kommen.

Mittwoch früh waren die Arbeiten auf der Graspiste in Mailand, in Hinblick auf die ‚Klassiker‘, nicht besonders herausragend. Nur eine einzige Mailänderin wird bei den Oaks dabei sein: Vale Mantovani.

Sie hat gute Testergebnisse vorzuweisen, wurde im Training von zwei guten ‚Intermediates‘ von Vittorio Caruso begleitet. Neben Vale Mantovani starten noch vier weitere römische Stuten, darunter auch Golden Nepi, die Siegerin im Premio Regina Elena (die 1000 Guineas Italiens).

Auf eine Formkorrektur aus sind die im Premio Regina Elena unplatzierten Boy Express, die im Rush der 1000 Guineas hervorragend aufholte, doch leider von viel zu weit hinten kam, sowie Jamnica und Sa Erola, die im Premio Camuffo dicht beieinander lagen.

Noch zu nennen ist die italienische ‚Irin‘ aus dem Rennstall Camma, Miss Nashwan, die bereits den zweiten Platz in einem Listen-Rennen erreichte, später aber eine schwache Leistung brachte.

Unter den Engländerinnen könnte Lady Catherine, Siegerin des letztjährigen Premio Dormello in den Farben von Godolphin, die das Training bei Saeed bin Suroor absolviert, anreisen.

Vorläufig noch unsicher sind die beiden Gäste aus Ballydoyle, L’Ancresse und Yesterday, die sich auch noch für den zur gleichen Zeit in Longchamp stattfindenden Prix St. Alary entscheiden könnten.

Im Preis Emilio Turati hingegen, ein Gruppe II-Rennen über die Meile, wird Gateman, aus dem Stall von Mark Johnston starten. Beim Jahresdebut war der sechsjährige Owington-Sohn nur hauchdünn am Sieg in einem Gruppe III-Rennen vorbei gelaufen.

Trainerchampion Peter Schiergen setzt in dieser Prüfung auf seine bewährte Walzerkoenigin, Siegerin u. a. eines Gruppe III-Rennens in Frankreich, die ihr Jahresdebüt in diesem italienischen Gruppe-Rennen gibt, der ersten Stufe der Karriereleiter für Vierjährige.

Andreas Suborics steuert die Stute, für die auch in Zukunft internationale Bewährungsproben auf den Plan stehen.

Zuletzt hat sich auch noch der Blume-Schützling Whisperer angemeldet, der sich letztes Jahr in den deutschen Guineas platzierte hatte. Der Heumarer Trainer setzt auch in diesem Fall auf Edmondo Botti, der den zweiten Jahresstart bestreitet, zuletzt in Dortmund nur von Chagall, einem bewährten Konditionspferd geschlagen war und dabei einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ.

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