‚Das wird mein Ritt im Prix de l’Arc de Triomphe‘ hatte Frankie Dettori nur wenige Minuten nach seinem Triumph im Grossen Preis von Baden gesagt. Doch mit einem Sieg Marienbards hatte wohl auch der Godolphin-Jockey zu diesem Zeitpunkt in seinen kühnsten Traeumen kaum gerechnet. Doch der Held von Oos ist nun auch zum Triumphator im Bois de Boulogne geworden, hat tatsächlich das Millionen-Rennen in Longchamp gewonnen.
‚Er hat sich gigantisch gesteigert, und wir hätten eine solche Entwicklung nicht erwartet. Marienbard hatte aber schon einen sehr guten Eindruck im Training hinterlassen und war in blendender Verfassung‘, so Trainer Saeed Bin Suroor, der seinen Titel nach dem Vorjahressieg mit Sakhee erfolgreich verteidigen konnte.
Um die Sensation für die blaue Flotte von Sheikh Mohammed zu schaffen, musste die 168:10-Chance Marienbard die beiden heissen Favoriten Sulamani (51:10) und High Chaparral (40:10) auf die Ehrenplätze verweisen.
Eine 3/4 Länge hinter dem fünfjährigen Caerleon-Sohn kam Lokalmatador Sulamani über die Linie des mit 1.6 Mio. Euro dotierten Gruppe I-Examens. Thierry Thulliez hatte den Hernando-Nachfahren von ganz hinten in Aktion gebracht, hatte den Angriff auf den Arc-Sieg unterwegs sehr defensiv angegangen.
Eine halbe Länge hinter Sulamani kam der O’Brien-Crack High Chaparral ein, dessen Pacemaker Black Sam Bellamy den ganzen Weg über für eine flotte Fahrt gesorgt hatte.
‚Ich bin mir sicher, dass wir noch einen besseren High Chaparral gesehen hätten, wenn er einen Start in der Zwischenzeit gehabt hätte. Uns haben zwei Wochen gefehlt. Ich würde die beiden Pferde vor uns gerne wieder treffen‘, so Mick Kinane, der sich im Tabor-Dress mit Rang drei zufrieden geben musste.
Platz vier ging mit Califet an den längsten Aussenseiter im 16er Feld. Und auch dieser hatte wie Sieger Marienbard seinen Aufgalopp für Paris in Iffezheim absolviert, belegte im Badener Grand Prix Rang vier.
Hinter Califet kam mit Islington (100:10) dann der Fallon-Ritt über die 2400 Meter-Linie. Die Stute schritt Mitte der Geraden an der Innenseite in imponierender Haltung zum Angriff, schien länger sogar mehr zu erreichen.
Und wo war Boreal? Wo war die Deutschland-Hoffnung in der 81. Auflage von Europas Toprennen? Der Ammerländer ging in Paris sang- und klanglos unter, hatte in dem World Series-Rennen nie eine Chance und endete unter Andreas Suborics als 810:10-Chance auf dem vorletzten Platz (siehe dazu auch Extra-Text).
Vorne wurde es mal wieder zu einer Frankie Dettori-Show. Nach einer eher durchwachsenen Saison für die Godolphin Stables, hat das Dream-Team Dettori-Bin Suroor wieder einen ganz ganz dicken Big Point gelandet, ist jetzt im Rennen um die WM-Krone wohl kaum noch zu schlagen und hat mit Marienbard einen weiteren Anwärter auf den Titel.
‚Seht Ihr, ich habe es Euch in Baden-Baden doch gesagt‘, scherzte Frankie Dettori (feierte seinen dritten Arc-Sieg beim 14. Ritt) nach der Siegerehrung gegenüber GaloppOnline.de und erinnerte noch einmal an seine Ansage aus Baden-Baden.