Lange hatte Call me Big an der Innenseite gekämpft. Lange sträubten sich der Auenqueller Hengst und sein Partner Andreas Suborics gegen die Übermacht der ausländischen Gäste. Lange kämpfte Call me Big, doch es reichte nicht. Denn außen flogen die zwei Engländer noch an ihm vorbei und entführten die Goldene Peitsche wieder auf die Insel. Genauer gesagt tat das das Team um Vision of Night. Unter Pat Eddery war der Hengst einfach zu stark, siegte nach nicht ganz einwandfreiem Rennen noch knapp mit Kopf-Vorsprung vor dem zweiten Engländer Sartorial.
Stolze 49 Jahre ist der erfolgreiche Jockey Pat Eddery alt. Im Sattel des zweitplatzierten Sartorial saß der 34jährige Jimmy Quinn, auf Call me Big dann der 30jährige Subi. Von Platz zu Platz wurden die Jockeys jünger. Platz vier ging an den Schlenderhaner Tertullian unter Filip Minarik (26). Alter und England waren also Trumpf im Kampf um die Goldene Peitsche. Der begehrteste Eherenpreis Deutschlands wird nun im Hause des Hesmonds Stud zu finden sein.
Auf die Frage, wann Pat Eddery wußte, dass es für ihn und seinen Partner in dem Gruppe II-Rennen reichen würde, antwortete er: ‚Ich wußte es eigentlich erst auf den letzten sechs Metern. Er ist einer der professionellen Pferde, die immer sehr knapp gewinnen. Immer mit Kopf oder Hals.‘ Immer wenn John Dunlop, der Vision of Night trainiert, in Deutschland vor Ort ist, laufen seine Pferde ganz besonders schnell. Das hatte sich auch zum wettenden Publikum herumgesprochen. Magere 19:10 gab es am Ende am Toto. Die Plätze wurden mit 13, 14, 19, die Zweierwette mit 35 und die Dreierwette mit 376:10 belohnt. Für die zwei Erstplatzierten wird es in ihrem Heimatland in England weitergehen, während man sowohl Call me Big als auch Tertullian in inländischen Prüfungen sehen wird.
Auf dem fünften Platz kamen Andrasch Starke und Chagall ins Ziel des mit 216.000 DM ausgestatteten Rennens. Danach dann der dreijährige Hengst Sign of Nike, der wieder aufsteigende Form erkennen ließ. Weiterhin seiner Form hinterher läuft derzeit der Sprengel-Schützling Arc Royal. Der Hengst wurde chancenlos Letzter.
‚Ich habe lange geglaubt, dass es reichen würde. Er hat wahnsinnig toll gekämpft und diese Form war für einen Dreijährigen sensationell‘, spricht Andreas Suborics Call me Big nach dem Rennen sein Lob aus. Trainiert wird der für das Gestüt Auenquelle startende Hengst von Ecki Gröschel in Hoppegarten, ist das Aushängeschild des dortigen Trainingszentrums. Auch Peter Schiergen war mit der Leistung von Tertullian zufrieden: ‚Die Leistung war in Ordnung. Der Weg war vielleicht ein bißchen zu kurz für ihn‘. Filip Minarik brachte es nach dem Deauville-Flopp von Tertullian im Absattelring auf den Punkt: ‚Das war wieder fast der wahre Tertullian. Er ist zurück und angesichts der Distanz und der schlechten Startnummer war das Laufen schon gut.‘