Wahnsinn! Straight geht in der Union spazieren

Wow, was für eine Vorstellung des Karlshofers Straight! Der von Andreas Wöhler in Ravensberg trainierte Zarak-Sohn aus der Zucht seines Besitzers spielte am Sonntag in Köln im zur Gruppe II zählende Sparkasse KölnBonn – 188. Union-Rennen (70.000 Euro) mit seinen Gegnern Katz und Maus und wird in drei Wochen als Favorit nach Hamburg reisen, und dann am 2. Juli das IDEE 154. Deutsche Derby bestreiten. In Köln war es eine Leistung, die man nicht alle Tage sieht.

Aus hinteren Regionen kommend marschierte Straight unter Jozef Bojko, der Stalljockey Eduardo Pedroza vertrat, in der Zielgerade händevoll auf und hatte keine erkennbare Mühe nach vorne zu laufen – und dass an einem Tag, an dem zuvor nicht viele Pferde von hinten noch besser aufkamen. Doch Straight kümmerte das alles nichts. Bei seinem erst zweiten Start in diesem Jahr (in Baden-Baden wurde er im Derby Trial Dritter) zeigte Straight eine wahre Gala und die Quote von 10,2:1 zeigte, dass man den Karlshofer sträflich unterschätzte.

Überlegen mit fünf Längen lautete der Richterspruch nach 2200 Metern. Hinter Straight bestätigte Mr Hollywood (Henk Grewe/Lukas Delozier) seinen Sieg aus dem Bavarian Classic und machte deutlich, dass mit ihm in Hamburg ebenfalls zu rechnen sein sollte. Rang drei ging an Waldemar Hicksts langen Außenseiter Nachtgeist (Bayarsaikhan Ganbat). „Ich wusste, dass ich hier ein sehr gutes Pferd reite“, so Jozef Bojko. „Er hat sich noch einmal deutlich verbessert. Auch die letzte Arbeit war perfekt.“

„Wir waren vor dem Rennen sehr entspannt. Aber wir hatten einen Plan, wollten ihm ein möglichst einfaches Rennen geben, sofern so etwas in der Union überhaupt möglich ist. Wir wollten ihn auf Warten und Speed reiten. Das schnelle Rennen kam uns entgegen und jetzt fahren wir mit einem etwas besseren Gefühl nach Hamburg. Aber das Derby ist ein verrücktes Rennen“, sagte Holger Faust.

Hamburg kann für Straight definitiv kommen und man darf gespannt sein, was er dann im Stande ist zu leisten. Sein Trainer jedenfalls sieht weiteres Steigerungspotenzial. „Er ist eigentlich noch gar nicht fertig, sondern immer noch riesen Baby. Das hat man heute auf dem Boden ein bisschen gemerkt, weil er immer ein wenig zur Seite hing. Aber die Leistung war natürlich toll. Jozef hatte ihn schon bei seinem Sieg geritten. Eduardo Pedroza ist heute ja in Italien und es war der Wunsch von Bruno Faust, dass Jozef Straight heute reitet.“

Wer Straight in Hamburg reiten wird, ist zwar offiziell noch offen, aber höchstwahrscheinlich wird Pedroza, der als Stalljockey die Wahl hat, dann übernehmen.

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