Ohne Frage, der bislang von Maxim Pecheur für Holger Renz trainierte Tünnes (Lot 59) war eine der Zugnummern der diesjährigen Frühjahrs-Auktion. Das Interesse an dem von Guiliani stammenden Halbbruder des Arc-Siegers Torquator Tasso – so war im Vorfeld der Auktion zu hören – war groß, auch wenn der Gruppe I-Sieger keine Rennen mehr bestreiten soll. Er wurde als Deckhengst angeboten.
Und es ging gleich gut los. Bereits das erste Gebot lag bei 50.000 Euro, weiter ging es letztlich bis 75.000 Euro. Und dann natürlich um die Frage: Bleibt der von Paul Vandeberg gezogene Hengst, der 2022 den Großen Preis von Bayern gewinnen konnte, in Deutschland? Die Antwort lautet ja. Ab dem kommenden Jah wird der Champion-Dreijährige im Gestüt Etzean decken. Gestütsleiter Ralf Kredel agierte am Freitag im Auftrag von Hans-Dieter Lindemeyer, der vor Kurzem erst den völlig überraschenden Tod seine Stallions Best of Lips verkraften musste. Auch dieser stand in Etzean. Unterbieter bei Tünnes war übrigens El Sur Racing, das rennsportliche Unternehmen von Jochen Stargardt.
„Das ist doch ein gutes Zeichen für die deutschen Züchter, auch in solch schwierigen Zeiten den Kopf nicht zu senken“, so Kredel. „Herr Lindemeyer mag Torquator Tasso sehr, jetzt hatte er die Gelegenheit seinen Halbbruder für gutes Geld zu bekommen. Eventuell bekommen wir bei Tünnes sogar noch ein paar mehr Leute mit ins Boot, aber Herr Lindemeyer wird ihn natürlich mit seinen Stuten unterstützen. Tünnes war ein sehr guter Zwei- und Dreijähriger, das ist auch für mich Grund genug gewesen, es mit ihm zu versuchen.“
