Erster November-Sonntag 2011 in Krefeld: Ein überglücklicher Franz Prinz von Auersperg erhält den Ehrenpreis nach dem Erfolg seines Pastorius im Herzog von Ratibor-Rennen. „Das sind meine bislang schönsten Stunden im Rennsport. Gestern siegte unser Nostro Amico (war am Sonntag im Derby Achter) in einem Listenrennen in Mailand und nun heute der Gruppe-III-Sieg. Ich könnte die ganze Welt umarmen“, so der 62-jährige Medienunternehmer mit Wohnsitz in München im Spätherbst im Krefelder Stadtwald.
Am letzten Sonntag in Hamburg wurde alles noch einmal getoppt. Deutlich. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist doch nahezu unfassbar, dass man mit ein, zwei Mutterstuten einen Derby-Sieger züchten kann“, so ein überglücklicher Franz Prinz von Auersperg auf dem Hamburger Siegerpodest. Gezogen hat er Pastorius aus der von Monsun stammenden Princess Li.
Franz Prinz von Auersperg: „Sie stammt aus der Zucht von Susanne und Dr. Wolfgang Porsche und ist eine Enkelin der klassischen Siegerin Princess Nana. Princess Li lief bereits in unseren Farben, also meinen und Florian Haffas. Sie kam zu drei Siegen und dann haben wir es mit ihr in der Zucht gewagt. Nun ist die Mutter eines Derby-Siegers! Einfach nur Wahnsinn!“ Dass der Besitzer des aktuellen Derby-Siegers sich seinerzeit Soldier Hollow und somit einen damaligen Beschälerdebütanten auspickte, erklärt Prinz von Auersperg so: „Soldier Hollow war ein tolles Rennpferd und ich bin überzeugt, dass er auch als Vererber richtig gut einschlagen wird.“
Wie Recht der Prinz hatte. Es hat schon seine eigene Geschichte, dass Dr. Christoph Berglar und somit der Besitzer von Novellist zu den besten Freunden und auch Beratern in Sachen Turf des Prinzen zählt. „Dr. Christoph Berglar hat Nostro Amico gezogen und ich betreibe mit Christoph den Stall Mercurius.“ Im Übrigen war es auch Christoph Berglar, der Franz Prinz von Auersperg dazu riet, Pastorius auf jeden Fall an den Start zu bringen. „Ich wollte Pastorius abmelden, da man ihm Startplatz 15 zugelost hatte. Aber auch Christoph und natürlich auch Mario Hofer gaben mir den Rat, den Hengst im Derby laufen zu lassen. Das ist doch eine verrückte Geschichte, oder?“
Seit 2000 ist Franz Prinz von Auersperg im Rennsport engagiert, seit sieben Jahren lässt er seine Pferde bei Mario Hofer im Stadtwald trainieren. „Wir sind beide Österreicher und das geht somit sehr gut“, schmunzelt er. Sein Einstieg ist das Züchterlager erfolgte dann sehr schnell, aber er bekennt auch: „Ich musste schon sehr viel Lehrgeld für mein geliebtes Hobby bezahlen. Es ging erst richtig nach vorne, als mir meine Freunde Georg Baron von Ullmann und Christoph Berglar mit Rat und Tat zur Seite standen.
„Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, so der Prinz, der vor einigen Monaten einen Herzinfarkt erlitt und kurz vor Hamburg erst die Reha beendete. „Ich hoffe, die Aufregung war nicht zu groß, aber im Moment fühle ich mich wunderbar.“ Wie soll das nach einem Derby-Sieg auch anders sein.