Das Rennen des diesjährigen Royal Ascot Meetings geht nach Deutschland! Manduro bezwingt Dylan Thomas. Stephane Pasquier schlägt Christophe Soumillon. Baron von Ullmann besiegt John Magnier. Und Deutschland hat einen neuen Superstar. So das Fazit nach den Prince of Wales’s Stakes der Saison 2007! Nach dem dritten Platz im Vorjahr zu Ouija Board gelang Manduro am Mittwoch auf der Königsbahn sein zweiter Gruppe I-Sieg und dritter Sieg in dieser Saison. Und das in einem Weltklasse-Feld. Bereits bevor sich die Boxen zu dem 2000 Meter-Rennen öffneten, war sich die Turfwelt einig: das ist das Rennen des Meetings!
Deutscher Sieg in diesem Superrennen. Nach Platz zwei mit Sumitas (damals hinter Dubai Millennium) und drei mit Manduro 2006 durfte Baron Georg von Ullmann nun endlich den Sieger in den Prince of Wales’s Stakes vom Geläuf abholen.
Ullmann hat einen neuen Shirocco! Und Manduro scheint nach der Form am Mittwoch keinen Deut schlechter als dessen Breeders‘ Cup-Sieger zu sein.
Der von Rolf Brunner gezogene Winterfavorit von 2004 ließ die 2000 Meter-Elite Europas hinter sich. Das einzige Pferd, das Manduro annähernd Paroli bieten konnte, war Dylan Thomas. Immerhin Irischer Derbysieger und Gewinner in den Irish Champion Stakes.
Doch auch der von Aidan O’Brien trainierte Dylan Thomas konnte Manduro nicht ernsthaft gefährden, musste sich mit Christophe Soumillon am Ende doch klar geschlagen geben. Dritter wurder Notnowcato vor dem Breeders‘ Cup-Sieger Red Rocks.
Soumillon, der Manduro fünf Mal ritt, aber noch nie mit ihm gewann, musste zusehen, wie sein französischer Kollege Stephane Pasquier auf Manduro seine weiße Weste behielt. Immer, wenn der 29jährige Pasquier im Sattel von Manduro saß (vier Mal nun), durfte der Baron nachher auf die Champagner-Stufe mit der großen 1.
So auch am Mittwoch. Für den Sieg in dem Gruppe I-Rennen werden 211.207,40 Pfund auf das Ullmann-Konto transferiert. Der Zuchtwert von Manduro ist nun natürlich ein Vielfaches dieser Summe. Bereits vor wenigen Wochen soll eine Offerte von über 10 Millionen Euro für Manduro abgelehnt worden sein.
Nach seinem Sieg in den Prince of Wales’s Stakes ist das Pferd und der kommende Deckhengst Manduro sogar noch einmal mehr wert. Der Monsun-Sohn reihte sich in eine illustere Liste französischer Sieger in Royal Ascot ein. Diese wird von Sagaro angeführt, der dreimal hintereinander den Gold Cup nach Frankreich holte. In den letzten Jahren holten Galopper wie Westerner, Sendawar, Banks Hill oder auch Kingmambo Royal Ascot-Rennen über den Kanal nach Frankreich.
Egal, wo Manduro trainiert wird, der Prince of Wales’s-Sieg war ein deutscher Sieg. Und wieder einmal die beste Werbung für die deutsche Vollblutzucht!
Die Engländer hatten Manduro, der zuvor in der Saison bereits überlegen die Earl of Sefton Stakes in Newmarket und den Prix d’Ispahan in Longchamp überlegen mit fünf Längen gewonnen hatte, kurz vor dem Start sogar zum 28:10-Favoriten gemacht. Die Zweierwette mit Dylan Thomas, der eineinviertel Längen hinter Manduro einkam, zahlte immerhin noch 61:10.