Zunkunft in Bremen: “Es wird ein langer Weg”

Die Zukunft der Bremer Rennbahn ist weiter ungewiss. Wann und ob überhaupt wieder Rennen in der Vahr stattfinden können – derzeit völlig offen.

Der Rennverein jedenfalls hat noch nicht aufgegeben und wird im Rechtstreit gegen die Stadtgemeinde Bremen von Martin Niewerth, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, vertreten. Dieser sieht in einem Interview mit dem Weser Kurier durchaus die Möglichkeit, dass am Karsamstag Rennen durchgeführt werden können, auch wenn die momentane Baustelle auf dem Rennbahngelände dies nicht vermuten lässt. „Wenn die Baumaßnahmen erstmal durchgeführt und die Zäune und die Erdhaufen beseitigt sind, können hier durchaus Renntage durchgeführt werden“, so Niewerth, der aber auch zu verstehen gibt, dass ein praktikables Geläuf nur mit einem „hohen finanziellen und technischen Aufwand“ zu gewährleisten wäre.

Im Mai des vergangenen Jahres scheiterte der Bremer Rennverein mit einem Eilantrag gegen den geplanten Bau eines Fuß- und Radwegs über das Rennbahngelände. Das Verfassungsgericht lehnte den Antrag als unzulässig ab. Die Richter konnten nicht erkennen, dass der Verein durch das entsprechende Ortsgesetz in seinen subjektiven Rechten beeinträchtigt sei. Das Oberverwaltungsgericht, so Niewerth, sagte mit diesem Beschluss auch, „dass durch den Beschluss der Deputation, die Wegeverbindung zu erreichten, eine Entwidmung dieses Rennbahngeländes für die Durchführung von Galoppveranstaltung erfolgt sei, weil diese Wegverbindung so etwas faktisch unmöglich mache.“ Der Jurist hält dagegen: „Man kann das Geläuf entsprechend aufbereiten – unabhängig vom Aufwand.“

Ob er Hoffnung hat, dass das Gericht seine Entscheidung zurücknimmt? „Regelungen, die im Eilverfahren getroffen werden, haben nicht die Rechtskraft, wie eine Entscheidung, die nach drei Jahren Prozess ergeht. Sie sind nicht dauerhaft bindend, sind also nicht in Stein gemeißelt. Der Deckel ist erst drauf, wenn in der Hauptsache entschieden ist.“ Derweil geht Martin Niewerth nicht von einer schnellen Lösung aus: „Es wird ein langer Weg. Wenn es hart auf hart kommt und man sich bis zur letzten Instanz streiten will, kann es drei, vier Jahre dauern.“

Ein jahrelanger Streit kann im Grunde nicht im Interesse der beiden Parteien sein. „Man sollte sich unbedingt mit der Stadt zusammensetzen und nach gemeinsamen Lösungen suchen. Das wäre eigentlich das Beste.“

 

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