In die Zukunft der Neusser Rennbahn – auch unter dem Gesichtspunkt, dass es dort wieder Rennen geben könnte, kommt Bewegung.
Die CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben den Neusser Bürgermeister Reiner Breuer gebeten, einen Antrag in Sachen des Neusser Rennbahngeländes auf die Tagesordnung der Sitzung des Rates der Stadt Neuss am 19.06.2020 zu setzen und das Thema nicht erst später im Beteiligungsausschuss zu besprechen.
„Rennbahngelände zum Familienpark weiter entwickeln – Bürgerinitiative nutzen, um Rennbahngelände zu sichern“ ist der Antrag umschrieben.
Auszugsweise heißt es: „Bis zur Realisierung des Familienparks muss der Zustand des Rennbahngeländes und die soziale Kontrolle aufrechterhalten bleiben. Durch die Gewinnung von Zwischenmietern soll das Gelände auch weiter genutzt und Mieteinnahmen generiert werden, um den Aufwand an Steuergeldern für die Pflege des Geländes zu verringern. Ein Element dazu kann die Weiternutzung des Trainings- und Renngeländes nach dem Konzept des „Galopp-Club Neuss-Niederrhein“ sein. Die Verwaltung wird beauftragt, Verhandlungen mit dem von der Interessengemeinschaft „Rennbahnpark Neuss Galopp, Event und Natur“ gegründeten Verein „Galopp-Club Neuss-Niederrhein“ mit dem Ziel aufzunehmen, einen Vertrag über die Fortführung des Trainingsbetriebes und Durchführung von acht Renntagen auf der Rennbahn über zunächst 2Jahre abzuschließen. Die Stadt Neuss darf dabei keinerlei finanzielle Verpflichtungen und Risiken eingehen. In den Vertrag zwischen der Stadt Neuss und der Interessengemeinschaft muss ein Sonderkündigungsrecht enthalten sein, das die Stadt in die Lage versetzt, den Vertrag vor Ablauf der Vertragslaufzeit zu kündigen, falls dies für den Beginn der Umgestaltung des Rennbahnparks zum Familienpark zwingend erforderlich sein sollte. Durch die Zwischennutzung des Rennbahngeländes soll also auf gar keinen Fall eine zeitliche Verzögerung der beschlossenen Umgestaltung des Geländes resultieren. Auch darf der Vertrag sich nach Vertragslaufzeit nicht automatisch verlängern. Er endet spätestens nach 2 Jahren und muss gegebenenfalls rechtzeitig vor Ablauf neu geschlossen werden.“
Zur Begründung wird ausgeführt: „Nach dem Auslaufen des Vertrages mit dem Neusser Renn- und Reitvereins (NRRV) zum Ende des letzten Jahres wurde der Rennbetrieb auf der Neusser Rennbahn eingestellt. Dieses betrübliche Ende einer 144-jährigen Tradition fand erheblichen Niederhall in der Öffentlichkeit und Presse. In Folge dessen fanden sich engagierte Bürgerinnen und Bürger, die nicht mit dem NRRV identisch sind, in einer „Interessengemeinschaft Rennbahnpark Neuss Galopp, Event und Natur“ zusammen, um den Galoppsport in Neuss fortzusetzen. Dieses Engagement begrüßen wir. Dadurch wäre nicht nur die soziale Kontrolle des Rennbahngeländes und die Funktionstüchtigkeit der Sandbahn gewährleistet, sondern könnte auch die mindestens 150.000 Euro teure Grünpflege auf dem Gelände durch Miete oder vertragliche Vereinbarungen zumindest teilweise gedeckt werden. Zuletzt könnten an den Renntagen wieder ein großes Publikum zur Neusser Rennbahn gelockt werden. Da die Verwaltung bis heute keinerlei Planungen für eine anderweitige kurzfristige Entwicklung des Geländes vorgelegt hat, insbesondere, die einen Rennbetrieb ausschließen würden, sehen wir in der Fortführung des Rennbetriebes mit neuen Verantwortlichen und einem neuen Konzept nur Chancen, bis der Umbau zum Familienpark vorgenommen werden kann.“
Und weiter: „Die Neusserinnen und Neusser haben gezeigt, dass sie die Fortsetzung des Rennbetriebes wünschen. Dafür sprach sich auch eine Mehrheit auf einer SPD-Veranstaltung zu diesem Thema am 25.02.2019 aus. Jetzt haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger gefunden, diese Aufgabe zu stemmen. Dieses Engagement ermöglicht der Stadt Neuss Einnahmen zu generieren und die soziale Kontrolle des Rennbahngeländes aufrecht zu erhalten. Ein Gewinn für alle Seiten.“