Das Gestüt Röttgen Diana-Trial, die mit 35.000 Euro dotierte Gruppe II-Prüfung über 2000 Meter für die dreijährige Stuten, war am Pfingstsonntag in Hoppegarten vor dem Zug eine ganz offene Angelegenheit. Henk Grewes Listensiegerin Flamingo Girl und Sarah Steinbergs Zamrud gingen zur Quote von 3,5:1 ins Rennen, die Winterkönigin Ocean Fantasy stand 3,8. Doch der Sieg ging an die zweitlängste Außenseiterin im Feld, die wie Flamingo Girl von Henk Grewe trainierte Kalifornia Queen.
Die Lope de Vega-Tochter aus dem Besitz und der Zucht des Stalles Torjäger, sie gehört Lars-Wilhelm Baumgarten und Fußball-Profi Nick Proschwitz, siegte nach einem Rennen aus der Reserve unter dem Franzosen Clement Lecoeuvre leicht mit eindreiviertel Längen Vorsprung vor der Görlsdorferin Snow, hinter der Ocean Fantasy als Beste aus dem Favoritentrio den dritten Platz vor der Auenquellerin Virginia Joy belegte. Flamingo Girl wurde Fünfte, Zamrud kam nur als Siebte, und damit Vorletzte über die Linie.
Unterwgs hatte man die spätere Siegerin, deren Mutter Kaldera für den Stall Torjäger vor sechs Jahren das Deutsche St. Leger gewonnen hatte, in hinteren Regionen gesehen, auf dem vorletzten Platz lag die Grewe-Lady, die als 13,4:1-Außenseiterin ins Rennen gegangen war. Ocean Fantasy sah man zunächst an der Spitze, gefolgt von den Klug-Stuten Snow und Sister Lulu, dahinter waren Flamingo Girl, Zamrud und Memphis auszumachen, die rote Laterne trug zunächst Virginia Joy.
Bis in den Einlauf hinein änderte sich zunächst nicht viel. Ocean Fantasy konnte sich vorne nicht entscheidend freimachen, sondern wurde bald von Snow angegriffen, zwischen beiden wurde es für Sister Lulu eng, sie wurde behindert und war damit aus der Partie. Ganz innen an der Hecke kam der Vorstoß von Kalifornia Queen, während außen Flamingo Girl zur Stelle war, ihren Angriff aber nicht durchstand. Zamrud konnte sich nicht entscheidend steigern, besser machte es an der Außenseite Virginia Joy, die feinen Speed zeigte.
Doch innen war Kalifornia Queen stärker als alle anderen. An der 200 Meter-Marke war sie bereits vorne, und konnte sich dann leicht von den Gegnerinnen lösen. Zwischen Snow (zweite Gruppe II-Platzierung für Sibylle Vogt in acht Tagen) und Ocean Fantasy lag auf der Linie ein Kopf, als Vierte war auch Virginia Joy nur eine dreiviertel Lämnge zurück. Die Rennleitung überprüfte den Ausgang des Rennens, da z. B. Sister Lulu behindert wurde, sie beließ es aber bei der ursprünglichen Platzierung. (zum Video)
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„Sie lief sehr gut, ich hatte die Order, sie unterwegs schlafen zu lassen, und auf ihren Speed zu vertrauen. Sie sollte schon eine gute Chance in der Diana haben“, so Siegjockey Clement Lecoeuvre nach dem Rennen. Natascha Grewe, Ehefrau von Siegtrainer Henk Grewe nach dem Rennen: „Sie ist eigentlich auf schweren Boden angewiesen, deshalb wollten die Besitzer hier eigentlich nicht laufen. Sie ist die kleinste Stute, die wir haben, hat aber das größte Herz.“
Nicht unzufrieden war auch Jean-Pierre Carvalho, Trainer der Drittplatzierten Ocean Fantasy, nach dem Rennen. „Es war gar nicht geplant, dass sie vorne geht, das musste Mikki (Cadeddu) notgedrungen machen, es war im Nachhinein aber besser, als mit ihr zu kämpfen. In der Geraden dachte ich für einen Moment, dass sie geschlagen wäre, aber sie hat viel Herz bewiesen, die ganze Gerade herunter gekämpft“, so der Coach der Winterkönigin.