Sieben Mal gewann Ausnahmejockey Andrasch Starke bislang das deutsche Jockey-Championat. Und am Sonntag gewann der Asterblüte-Stalljockey auch zum siebten Mal das Deutsche Derby. Im IDEE 146. Deutschen Derby, der mit 650.000 Euro dotierten Gruppe I-Rennen über 2400 Meter, setzte sich der gebürtige Stader mit dem von seinem Chef Peter Schiergen vorbereiteten Duke Of Marmalade-Sohn Nutan überlegen gegen seine 17 Konkurrenten durch (Zum Video).
Viel Vertrauen hatte den Hengst, zuletzt Dritter im Oppenheim-Union-Rennen in Köln hinter Shimrano und Areo, begleitet, denn zur Quote von 43:10 war der Halbbruder der Gruppe I-Siegerin Nymphea als zweiter Favorit hinter Shimrano (29:10) ins Rennen gegangen. Und diesem Vertrauen wurde der Braune auch vollauf gerecht, denn nach einem Rennen aus dem Vordertreffen setzte sich Nutan bei seinem erst vierten Start in der Zielgeraden deutlich von den Gegnern ab, und kam als völlig überlegener Derbysieger mit fünf Längen Vorsprung vor Gestüt Höny-Hofs Palace Prince über die Linie, bei dem sich die 65.000 Euro für die Derby-Nachnennung bezahlt gemacht haben. Palace Prince war auf der Linie eindreiviertel Längen vor dem Dritten Fair Mountain, hinter dem Areo als Vierter nur mit einem kurzen Kopf zurück war. Fünfter wurde Rogue Runner vor Summer Paradise und Molly le Clou.
„Es fühlt sich immer wieder wunderbar, das ist hier wirklich mein Wohnzimmer, und es macht mir soviel Freude hier. Hier vor der Tribüne anzukommen mit dem Blauen Band, und dem Siegerkranz, das ist wirklich das Größte. Das war schon ein ganz besonderer Sieg, weil man vor ein paar Wochen noch überhaupt nicht damit gerechnet hat, hier in die engere Wahl zu kommen. Dann fallen die beiden Favoriten aus, und nun stehe ich hier. Er hat nach der Union noch mal einen Sprung gemacht. Iich glaube dass er ein ganz besonderes Pferd wird. Im Schlussbogen hatte ich schon ein gutes Gfefühl, er ist eigentlich nicht der Spritzigste aber als ich mich in der Zielgeraden umgeschaut habe, das war einfach unglaublich“, erklärte Andrasch Starke bei der Siegerehrung. Für den Stall Nizza der Familie Imm war es nach Nicaron im Jahr 2005 der zweite Sieg im Deutschen Derby. Für Peter Schiergen war es nach Boreal (2001), Schiaparelli (2006), Kamsin (2008) und Lucky Speed (2013) der fünfte Erfolg im „Blauen Band“.
Andrasch Starke, für den es der 13. Meetingstreffer war, hatte Nutan aus Startposition 1 gleich im Vordertreffen positioniert, und sich hinter den Führenden Koffi Prince an die zweite Position gelegt. Im Vordertreffen sah man zunächst außerdem noch Fair Mountain, Bonusdargent, Nordic Flight und Lovato, während Shimrano im hinteren Teil des Feldes unterwegs war.
Im Einlauf schritt Starke mit Nutan auf kürzestem Weg schnell zum Angriff, und ging an Koffi Prince vorbei. Von diesem Moment an wurde das Derby zu einer Solopartie des Asterblüte-Hengstes. Interessant war da nur noch der Kampf um die Plätze. Dieser ging recht klar an den in der Bahnmitte stark endenden Palace Prince, der ein fantastisches Rennen lief. Nach Zielfoto setzte sich Fair Diamond für den dritten Platz knapp gegen Areo durch, Fünfter wurde Rogue Runner.
Und Shimrano? Der bemühte sich im Schlussbogen auf äußeren Spuren um Positionsverbesserung, letztlich konnte er sich in der Zielgeraden an der Außenseite aber auch nicht entscheidend steigern. Und so landete der Monsun-Sohn nur auf dem elften Platz. Auch vom hochgehandelten Nordic Flight, er wurde 15., und vom Schlenderhaner Isidor, der als Achter über die Linie kam, war bei der Entscheidung nichts zu sehen.