Ein Fuchswallach namens Wurfstern sorgt seit geraumer Zeit für Furore. Fünf Rennen hat der Silvano-Sohn aus der Wurfbahn bisher bestritten. Fünfmal hat der Ravensberger seinen Gegnern die Eisen gezeigt, und das in einer Manier, die noch einiges erwarten läßt. Grund genug einmal bei seiner Trainerin Ilona Buschmaas in Verl nachzufragen.
‘Im August 2006 haben wir ein neues Pferd gesucht’, erinnert sich Ilona Buschmaas, Besitzertrainerin aus Verl in Westfalen. ‘Ein guter Freund von uns, Gerd Wittop, arbeitet als Reisefuttermeister bei Andreas Wöhler. Von ihm kam der entscheidende Tipp, dass da ein Fuchs vielleicht etwas für uns sein könnte. Aber es müsse schnell gehen, bevor das Pferd in der Zeitung steht. Wir sind sofort hingefahren, nach einer halben Stunde haben wir Wurfstern mitgenommen.
‘Dabei war es nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick’, weiß die gelernte Schneiderin und Pferdewirtin (Lehre bei Hans Blasczyk) zu berichten. ‘Ich bin nicht unbedingt Fan eines Fuchses mit Fischauge, zudem war er frech, wir mußten uns erst einmal aneinander gewöhnen. Am ersten Tag in neuer Umgebung haben wir ihn sogleich kastrieren lassen und ihm anschließend alle Zeit der Welt gegeben’, berichtet die Besitzertrainerin nicht ohne Stolz. Auf die Wachstumsprobleme des Pferdes angesprochen, antwortet Ilona Buschmaas.
‘Er ist kerngesund, trabt wie ein junger Gott, wir hatten keinerlei gesundheitliche Probleme, seit wir Wurfstern unser Eigen nennen dürfen. ‘Das Rezept ist wahrscheinlich, das wir ihn in Ruhe gelassen haben und unser ‘Sensibelchen’ genießt die Abwechslung. Jeden Tag vier Stunden auf der Koppel, Ausritte in Wald und Gelände’. Die Familie lebt auf einem 2,5 ha großen Hof, Ehemann Frank, gelernter Tischler und einem 14-jährigen Sohn,eine kleine 500 Meter große Trainingsbahn kann außerdem genutzt werden, täglich fährt man auch ins 40 km entfernte Warendorf, wo man auf dem Kurs Trainingseinheiten absolviert. ‘Das Pferd könnte jeder trainieren’, fügt Ilona Buschmaas an.
‘Er galoppiert mit unserem zweiten Pferd namens Liparda, einer Ausgleich IV +10 Stute, mehr braucht der nicht, meistens aber genießt er seine Außenbox und guckt sich genüßlich die Arbeiten der Rau-Galopper an, frei nach dem Motto: ‘ Ich bin schon fertig’. Inzwischen hat es keine unerheblichen Angebote für Wurfstern gegeben, nicht zuletzt aus der englischen Hindernisszene, doch das kommt für seine Besitzerin gar nicht in Frage. ‘Dieses Pferd ist unverkäuflich, der hat uns soviel gegeben, er gehört zur Familie und wird es bleiben, zur Zeit bekommt auch der 20-jährige Alligator, ein Vollblüter aus Blasczyk-Zeiten, seinen verdienten Ruhestand. Unser Sternchen über Hindernisse, das ist für uns unvorstellbar’.
Fünf Starts hat der Fünfjährige inzwischen absolviert und das mit dem Jockey des Vertrauens Eddie Pedroza, fünf Siege, einer schöner als der andere, lassen noch einiges erhoffen. ‘Er läuft weiterhin in Deutschland und nach dem Motto Never change a winning team und kommt dann an den Ablauf, wenn Eddie Zeit hat, der kennt ihn bestens, den Stock mag er übrigens auch nicht, aber die starke Hand eines Jockeys, das ist es, was Wurfstern braucht.
Und nicht zuletzt eine lange Winterpause,das definieren wir hier anders, das hat auch nichts mit einer angeblichen schwächelnden Gesundheit zu tun. Der ist topfit und steht schon wieder zu neuen Taten bereit, Baden Baden könnte zudem wieder ein Thema sein, aber das warten wir in Ruhe ab. Wurfstern bestimmt das, und das ist auch gut so’.