Die meisten Rennbahnen haben ihre Eigenheiten – in Düsseldorf ist es der Berg, in Hoppegarten die bis 1400 Meter lange Gerade Bahn. St. Moritz, Nobel-Skiort im Engadin, und seine Rennen im Februar – das ist aber etwas ganz Ungewöhnliches. Rennen auf einem zugefrorenen See, nur möglich, wenn die Temperaturen „unzählige Längen“ unter dem Gefrierpunkt angelangt sind. Bedingungen, mit denen nicht jedes Pferd zurechtkommt.
Spezialisten sind gefragt. Oder „Schneekönige“. Wie der Röttgener Sixtino (unser Foto). 2001 bestieg der Schützling von Hans-Albert Blume den „Thron“ in der Schweiz, sicherte sich den mit 111.111 Franken dotierten Grand Prix von St. Moritz über 2000 Meter. Und am 17. Februar, das versichert sein Betreuer, soll er einen neuen Anlauf nehmen auf das Rennen mit dem höchsten Preisgeld im Nachbarland.
Blume: „Voraussetzung ist, dass er vorher noch einen Aufbaustart bestreiten kann. Ich hoffe, dass der Frost bald abklingt und er auf einer der beiden Sandbahnen läuft. Bei seinem letzten Auftritt hatte er eine lange Pause hinter sich und noch nicht viel gemacht“ Eine Vor-Ort-Präparation (ein Auftritt an einem der ersten beiden Engadin-Sonntage) kommt nicht in Betracht. Blume muss es wissen, denn nicht nur mit Sixtino, sondern auch dank Azuerro konnte er diese Prüfung 1999 schon nach Köln-Heumar holen.
Beim neuen Versuch wird nichts dem Zufall überlassen. Lennart Hammer-Hansen, häufiger Partner von Sixtino, nutzt seine Chancen in Hongkong. Somit engagierte man Andreas Helfenbein, ein „Mann für alle Fälle“ für dieses Quartier. Denn mit Aeskulap bescherte er Hans-Albert Blume im Großen Hansa-Preis einen der Top-Treffer der verflossenen Saison. Der Coach: „Andreas Helfenbein hat Sixtino auch schon bei uns in der Arbeit geritten. Auch beim Aufgalopp auf Sand wird er ihn steuern.“
Jetzt wünscht man sich nur noch ein paar Grad mehr, dann steht einer optimalen Vorbereitung und vielleicht auch der erfolgreichen Titelverteidigung nicht mehr viel im Wege.