In den sozialen Medien sind in den vergangenen Tagen verwunderte Diskussionen darüber gestartet worden, warum Jockey Tommaso Scardino am 11. Juni in Mannheim für Ritte verpflichtet worden ist, obwohl er eine Sperre zwischen dem 31. Mai und dem 13. Juni für insgesamt 14 Renntage wegen übertriebenen Einsatzes der Peitsche absitzen muss.
Der am Mittwochmorgen erschienene Wochenrennkalender klärt diesen Sachverhalt unter der Überschrift „Gnadengesuch“ auf: „Aus übergeordneten Erwägungen wird die Strafe des Reiters T. Scardino nach Ziffer 621 RO bis 14.06.2020 verlängert, für den Tag des 11.06.2020 aber ausgesetzt.“
Die Rennordnung lautet an der entsprechenden Stelle wie folgt: „621.Ein Gnadengesuch ist schriftlich an Deutscher Galopp zu richten. Dieses entscheidet darüber nach Einholung der Stellungnahme der Stelle, die über das Ordnungsmittel in letzter Tatsacheninstanz entschieden hat.“
Das bedeutet: die Rennleitung als Instanz, die die Sperre ausgesprochen hat, hat auf Anforderung von Deutscher Galopp eine interne Stellungnahme abgegeben. Inhalte dieser Stellungnahme sind nicht bekannt. Die Geschäftsführung von Deutscher Galopp hat dann im Anschluss dem Gnadengesuch stattgegeben.
Das hat nun zur Folge, dass die Sperre des Jockeys in zwei Etappen gilt, für den Renntag am 11. Juni für einen Tag unterbrochen, aber dann um einen Tag verlängert wird. Am 11. Juni sind Rennen in Mannheim, auf Scardinos „Heimatbahn“, wo er am Stall von Marco Klein beschäftigt ist. Das Gnadengesuch und die danach erfolgte Aussetzung der Sperre für diesen Tag basiert offenbar auf TV- und Filmaufnahmen, die mit Scardino für diesen Renntag geplant sind.
