Zweiter Starter – zweiter Sieger. Das Gütersloher Team Peter Rau und Torsten Mundry bleibt in den Niederlanden ungeschlagen. Nachdem 1996 Wilder Jäger als Gewinner des Großen Preises für den Einstand auf der Den Haager Rennbahn Duindigt für den Einstand gesorgt hatte, tat es ihm sieben Jahre später der dreijährige Frühlingssturm gleich, der dafür sorgte, dass nach Lavirco der zweite Derby-Sieger nach Gütersloh zurück kehrte.
‚Eine Demonstration‘, hatte der Rennkommentator unterwegs zu Recht die Vorstellung des Hengstes genannt, denn zu eindeutig beherrschte der von Besitzer Harry Baggen selbst gezogene Unfuwain-Sohn die Szenerie.
„Vier Pferde aus meiner Zucht sind später zu Derby-Siegern aufgestiegen, doch heute war mein erster Treffer als Besitzer und Züchter“, durfte sich der Kaufmann aus Geleen freuen, der schon seit Jahren zum festen Besitzerstamm von Peter Rau zählt.
Schon früh an die Spitze gegangen, verfolgt von Classic Life, die sich bei dem vergeblichen Bemühen an dem übermächtigen Gegner dran zu bleiben, verausgabte, was den fünften Platz im Endklassement erklärte, machte Frühlingssturm im Einlauf noch einmal einen Satz weg von der Konkurrenz, mit dem die Entscheidung zugleich verbunden war.
Angesichts des haushohen Vorsprungs verfuhr Torsten Mundry mit den Gegnern gnädig, ließ seinen Schützling in aller Ruhe auscantern, um dennoch fünf Längen Vorsprung im Ziel aufzuweisen.
„Torsten hat nichts anbrennen lassen, sofort für klare Verhältnisse gesorgt“, kommentierte der Trainer die eindrucksvolle Leistung des Favoriten. Einer, der sich wie Besitzer, Trainer und Jockey genau so Grund zur Freude hatte, war Reisefuttermeister Gert Witthöfft, der an seinem 46. Geburtstag mit dem Derby-Sieg ein besonders gelungenes Geschenk erhielt. „Im Vorjahr haben wir an meinem Geburtstag in Halle ein Rennen gewonnen“, erinnerte er sich zwölf Monate zurück.
21.000 Euro betrug der Siegpreis für Frühlingssturm, der nach Auskunft von Peter Rau den nächsten Start möglicherweise im Fürstenberg-Rennen in Baden-Baden absolvieren wird. „Das ist zumindest so angedacht“, erklärte der Trainer, der zahlreiche Hände bei der Gratulationscours drücken musste.
„Ich hatte immer alles unter Kontrolle, besaß mit ihm auch keine Probleme mit der Distanz. Im Einlauf zog Frühlingsturm noch einmal richtig an, das hat mir schon gefallen. Es war ein reell gelaufenes Rennen“, zog Torsten Mundry später noch einmal Bilanz.
„Der Sieger war andere Klasse, so haben wir die zweite Abteilung klar für uns entschieden“, gab sich Jan Pubben wieder einmal gleichermaßen humorvoll wie zufrieden. „Super, wie die abgeschnitten haben“, meinte er speziell den vom letzten auf den zweiten Platz vorstoßenden Kajo Summerland (Paul Johnson), Navaho Indian (Adrie de Vries) und Killinan (Andreas Helfenbein), die die Plätze zwei bis vier erreichten und alle mehr zuzusetzen hatten als die so lange als Verfolgerin des 19:10-Favoriten Frühlingssturm auszumachende Classic Life.
‚Sie hatte bislang nur Stuten geschlagen, tat sich gegen die Hengste deutlich schwerer“, so Christian von der Recke über die Stute, die als Fünfte (750 Euro) vor Kintaro, dem vierten von insgesamt fünf Pubben-Pferden einstrich, doch als das am besten präsentierte Pferd ausgezeichnet wurde.