Raa Atoll ist raus – Sechs Starter im GP von Berlin

Der 129. Longines Großer Preis von Berlin (Gruppe I, 155.000 Euro, 2.400 m) ist am Sonntag der ganz große Fixpunkt des Galopp-Jahres auf der Parkbahn und eines der Top-Events der German Racing Champions League, die elf Rennen in sechs deutschen Metropolen umfasst. Sechs Pferde kommen an den Start, Raa Atoll wurde zur Starterangabe aus dem Rennen genommen (zum Langzeitmarkt).

Die Siegerliste liest sich wie das Who is Who des Turfs, mit Deutschlands Wunderstute Danedream, die 2011 hier ihren Siegeszug zum Prix de l‘ Arc de Triomphe startete, oder Protectionist, der 2016 als früherer Gewinner des Melbourne Cup ein sehr bedeutender Sieger war. Die besondere Wichtigkeit dieses Rennens wird auch daran deutlich, dass es seit dem Jahr 1888 mit Ausnahme der Jahre 1915 sowie 1945 und 1946 ausgetragen wurde. Der Berliner Grand Prix ist eines von sieben Rennen der europäischen „Gruppe I“ in Deutschland.

Natürlich gibt sich auch am Sonntag ein vielversprechendes Aufgebot die Ehre. Es kommt dank starker ausländischer Gäste zum Kräftemessen der Scheich-Pferde – Katar gegen Dubai lautet das Motto! Als Gewinner des Carl Jaspers-Preises in Köln (in der Champions League, in der er nun zu dem führenden Laccario aufschließen könnte) und des pferdewetten.de – Großen Hansa-Preises in Hamburg könnte French King (mit Weltklasse-Jockey Olivier Peslier) nun den Deutschland-Hattrick landen. Der in Frankreich von Henri-Alex Pantall trainierte Hengst gehört Scheich Abdullah bin Khalifa Al Thani aus Katar und scheint mächtig verbessert.

Aber auch die Maktoum-Familie aus Dubai will den Sieg: Old Persian (mit Star-Jockey William Buick) aus dem Top-Quartier von Charles Appleby gehört mit Godolphin dem mächtigen Stall von Scheich Mohammed. Dieser für 15.500 Euro nachgenannte Crack schaffte das Kunststück, am Dubai World Cup-Tag Ende März mit dem Sheema Classic eine 6-Millionen-Dollar-Prüfung zu gewinnen. Die schwächere Form im Coronation Cup in Epsom ist kein Maßstab. Er könnte dem ebenfalls für Godolphin gestarteten Vorjahressieger Best Solution nacheifern.

Aber es kommt sogar zu einem Familien-Duell: Denn mit dem von Mark Johnston (dem Trainer mit den meisten Siegen in England) vorbereiteten Communique (Joe Fanning) startet auch ein vierjähriger Hengst, der Scheich Mohammeds Sohn Hamdan gehört. Und dessen Klasse ist unbestritten, wie zwei Gruppe II-Erfolge in diesem Jahr beweisen.

Erfolgstrainer Andreas Wöhler aus Spexard bei Gütersloh sattelt mit Royal Youmzain (Eduardo Pedroza), der Dubai-Großeigner Jaber Abdullah gehört, eines seiner besten Pferde im Sechserfeld. Zwei Ehrenplätze im Großen Preis der Badischen Wirtschaft und im Großen Hansa-Preis sprechen für ihn. Jockey Eduardo Pedroza könnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung der Champions League ausbauen und Trainer Andreas Wöhler die Führung von Markus Klug übernehmen.

Der Lokalmatador Andoro (Bauyrzhan Murzabayev) war im Derby ohne Möglichkeit und will sich nun gegen die arrivierten Spitzenpferde in Szene setzen. Alounak (Marco Casamento) ist in diesem Jahr schon mehrfach ansprechend gelaufen, vor allem zuletzt als Vierter im Großen Dallmayr-Preis in München, wird aber dennoch nur Außenseiter gegen die starken Gäste sein.

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