Es ist schon sensationell wie Trainerin Erika Mäder es immer wieder vollbringt, Pferde in hohem alter zu Höchstleistungen zu bringen. Stolze sieben Jahre hat der Wallach Up And Away mittlerweile auf dem Buckel. Wer bei seinem Ausgleich III Sieg im zarten Alter von drei Jahren vorrausgesagt hätte, dass dieses Pferd vier Jahre später den VTV-Cup in Hamburg gewinnen würde, den hätte man wahrscheinlich für verrückt erklärt. Aber er steht eben im Mäder-Stall. Und diese Frau weiß, wie man mit Oldies umgeht. Bereits den dritten (!) Listensieg im abgelaufenen Turfjahr erzielte Up And Away am späten Mittwoch Nachmittag in Hamburg Horn.
Bei seinem Sieg in dem mit 100.000 DM dotierten Meilenrennen verwies Up And Away den großartig aufgelegten Peppercorn und den Schlenderhaner Terek auf die Plätze. Platz Vier ging mit Ingolf an den einzigen Vertreter des Derbyjahrgangs. Danach der Schützling Humabo. Im Sattel von Up And Away saß der „Dänen Hammer“. Stalljockey Hammer-Hansen reitet die Saison seines Lebens, zählt zu den Aufsteigern des Jahres.
„Ich hatte einen tollen Rennverlauf und Up And Away war total relaxed. Ich bin im Schlussbogen Huambo gefolgt. 200 Meter vor dem Ziel wusste ich dann, dass es heute kein Verlieren gibt. Es ist wahnsinnig, wie dieses Pferd sich gesteigert hat“, so Hammer-Hansen nach dem Examen. Auch Trainerin Erika Mäder zeigte sich überglücklich: „Er ist etwas ganz Besonderes. Lenni hat ihn toll geritten und er hat wieder super angezogen. Jetzt wird er in Hoppegarten laufen. Bis dahin, dreht er im Stadtwald alleine seine Runden und geht spazieren. Die Perlenkette wollen wir uns dieses Jahr noch holen, darauf bestehe ich.“
Erika Mäder erhält im Falle eines Gruppesieges durch Up And Away von dessen Besitzer eine Perlenkette. Eine Idee, die beim gemeinsamen Urlaub entstanden ist. Und wenn dieser Up And Away so weiter läuft, wird er vielleicht auch ins deutsche Galopp-Guines-Buch der Rekorde eingehen und Oldie Tres Heureux ablösen. Noch hält dieser den Altersrekord, ist mit acht Jahren ältester Gruppesieger der Republik.
In der Niederlage hinterließ vor allem Peppercorn einen guten Eindruck. Nach seinem sehr guten zweiten Platz zu Banyumanik in Dortmund, auch heute der Ehrenplatz. „Er ist momentan in der Form seines Lebens und läuft auf jedem Boden gut. Von einem Up And Away geschlagen zu werden, ist mit Sicherheit keine Schande, er ist ein sehr gutes Pferd. Peppercorn ist super gelaufen und wir gehen mit ihm jetzt in die Jaguar-Meile nach Köln“, erläuterte Trainer Uwe Ostmann nach der Siegerehrung.
Auf den Sieg des Oldies wurden am Toto 33 für 10 bezahlt (Zweierwette 214:10, Dreierwette 979:10). Schon am Wettmarkt genoß der Mäder-Meiler das größte Vertrauen. Sicher, mit einer ¾ Länge, wusste er die Gegner von sich zu weisen. Jetzt geht es in die Hauptstadt: Schnapp dir die Perlenkette!