Nica die Hauptgegnerin der beiden Gäste?

Am Wochenende ist Baden-Baden der Hotspot in Turfeuropa. Neben dem Grand Prix steht am Sonntag weitere hochklassige Prüfungen an. Hierbei sticht das 86.Oettingen-Rennen (Gr.II/70.000 Euro) heraus (zum Langzeitmarkt). Acht Pferde kommen an den Ablauf und das Rennen könnte am Ende einige tolle Geschichten schreiben. Zum Beispiel könnte der internationale Top-Trainer Charlie Appleby zum ersten Mal in Deutschland ein Rennen gewinnen. Mit Godolphins Vintager greift er Brite hier an. Der vierjährige Mastercraftsman-Sohn ist seit Mitte Juni Gruppe III-Sieger, in Longchamp siegte er gegen den zuvor auf Toplevel platzierten Trais Flours. Doch das war auch die beste Karriereleistung des ehemals von David Menusiers tranierten Wallachs. Er ist also keineswegs unumstoßbar für die beiden weiteren Gäste, aber auch für die deutschen Hoffnungen.

Eine solche ist Nica aus dem Stall von Dr.Andreas Bolte. Die vierjährige Stute entwickelte sich in dieser Saison zu einer Top-Meilerin, neben einem leichten Listensieg in Dortmund als sie die zweifach gruppeplatzierte Madita in Schach hielt, konnte sie zweimal als beste Deutsche überzeugen, als sie in Hoppegarten einen zweiten Platz auf Listenebene und in Düsseldorf, sogar auf Gruppe II-Level Rang Drei erzielte. Unter Rene Piechulek könnte sie als beste deutche Chance starten. Mit von der Partie sind am Sonntag dann auch wieder Wonnemond (Sascha Smrczek/Bayarsaikhan Ganbat) und Palace Prince (Jean-Pierre Carvalho/Filip Minarik). Erstgenannter macht nach Gesamtform den etwas gefährlicheren Eindruck, denn er war in Düsseldorf als Vierter nicht weit hinter Nica, doch Palace Prince ist mit drei Gruppesiegen auf dieser Bahn der “Baden-Spezialist” schlechthin. Dass die Stallform zudem stimmt, zeigte sich zuletzt am Mittwoch in Baden, das Team aus Trainer und dem Gestüt Höny-Hof als Besitzer holte zwei Siege. Allerdings liegt der letzte Volltreffer des siebenjährigen Areion-Sohns nun auch schon zwei Jahre zurück. 2017 gewann er dieses Rennen. Mit dem nachgenannten Zargun (Henk Grewe/Lukas Delozier) sowie Ninario (Waldemar Hickst/Marco Casamento) sind zwei weitere Außenseiter am Ablauf, für die es schwer werden könnte. Zargun war erst am Sonntag fünfter in der Goldenen Peitsche, war dabei aber nicht weit weg von einer Platzierung. Ninario zeigte bereits einmal eine gute Form in Baden-Baden, als er Zweijährigb im Ferdinand-Leisten-Memorial Dritter wurde.

Bessere Chancen haben da die beiden weiteren Gäste aus England. Crossing The Line wird von Andrew Balding trainiert, dem Mann der bereits dreimal in diesem Rennen erfolgreich war (mehr dazu hier). Am Ende muss allerdings das Pferd das Rennen gewinnen und nicht nur der Trainer und der Jockey. Die Chancen stehen nicht allzu schlecht, eine klare Favoritin ist die vierjährige Stute unter David Probert aber nicht unbedingt. Zwar ist die Cape Cross-Tochter sechsfache Siegerin in der unteren Klasse, auf Patternlevel war sie aber noch nie unterwegs. Auf Listenebene war sie über 1400 Meter einmal Zweite hinter dem späteren Gruppe III-Siegerin Billesdon Brook.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
So, 10.12. Dortmund
So, 17.12. Dortmund
Di, 26.12. Mülheim
Sa, 30.12. Dortmund
Galopprennen in Frankreich
Mi, 06.12. Deauville, Cagnes sur Mer
Do, 07.12. Chantilly
Fr, 08.12. Pornichet, Cagnes sur Mer
Sa, 09.12. Chantilly, Angers, Marseille Vivaux
So, 10.12. Pau, Pornichet
Mo, 11.12. Lyon la Soie, Cagnes sur Mer